Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Sonnenuntergang - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Sonnenunter
benutzte. Es gab reichlich Beute und die Zweibeiner stellten keine ernsthafte Gefahr dar. Keine Katze würde glauben, dass der SchattenClan wirklich mehr Platz zum Jagen brauchte.
Tief geduckt schlich Brombeerkralle querfeldein über den Strand bis zur freien Fläche bei der Halbbrücke, die mit dem gleichen harten, schwarzen Zeug bedeckt war wie der Donnerweg. Zweibeinermonster hockten dort dicht beieinander und füllten nahezu jede Lücke. Brombeerkralle kroch am Rand entlang weiter, und vor Anspannung und weil er ständig angestrengt nach möglichen Gefahren Ausschau hielt, fingen seine Beine an zu zittern.
Zwei bis drei Schwanzlängen vor dem Donnerweg, der die Grenze zwischen SchattenClan und FlussClan markierte, fand er Deckung hinter einem hohen Zweibeinerding aus dem gleichen glänzenden Zeug wie die Ranken an den Fuchsfallen, nur diese hier waren wie eine Art Spinnennetz miteinander verwoben. Aus dem Ding quoll der Abfall von Zweibeinern. Brombeerkralles Schnurrhaare zuckten angewidert, weil es eklig nach Krähenfraß stank, aber wenigstens wurde sein eigener Geruch davon überdeckt.
Vorsichtig spähte er hinter dem Zweibeinerding hervor. Etliche Monster hockten lauernd vor ihm, aber sie waren alle still, und so vermutete er, dass sie schliefen. Während er das alles beobachtete, tauchte wieder ein Monster auf, bog vom Donnerweg ab und blieb stehen, worauf sein Röhren unvermittelt abbrach. Zwei Zweibeiner und zwei Junge kletterten aus seinem Bauch. Die beiden stießen einen Schrei aus und stürzten zur Halbbrücke, ihre Hinterläufe trommelten über die hölzernen Bretter.
Brombeerkralle erstarrte, als ein Hund aus dem Monster gesprungen kam und kläffend ihre Verfolgung aufnehmen wollte. Einer der Zweibeiner packte ihn und befestigte eine Ranke aus leuchtend buntem Zeug an seinem Halsband. Brombeerkralle nahm an, dass der Hund ihn zwar gewittert haben musste, aber nicht angreifen konnte, weil ihn der Zweibeiner an der Ranke festhielt.
Der ist nicht besser als ein Hauskätzchen , dachte Brombeerkralle verächtlich. Den Zweibeiner möchte ich sehen, der mir ein Halsband anlegt!
Während er abwartete, was die Zweibeiner als Nächstes tun würden, wurde Brombeerkralle von einer Bewegung im FlussClan-Territorium auf der anderen Seite des Donnerwegs abgelenkt. Einen Herzschlag lang wackelte ein Farnbüschel heftig, dann kam ein Eichhörnchen herausgeschossen und rannte über den Donnerweg, verfolgt von einer schlanken, schwarzbraunen Katze. Brombeerkralles Herz begann vor Entsetzen wild zu schlagen, als er Bach erkannte.
Fast gleichzeitig tauchte Sturmpelz zwischen den Farnwedeln auf und blieb am Rand des Donnerwegs stehen.
»Bach! Nein!«, jaulte er. »Komm zurück!«
Kaum eine Schwanzlänge hinter dem Donnerweg stürzte sich Bach auf das Eichhörnchen, das sich bereits im Territorium des SchattenClans befand. Mit zwei geübten Schlägen ihrer Vorderpfoten und einem Nackenbiss brachte sie es zur Strecke.
»Komm sofort zurück!«, miaute Sturmpelz noch einmal eindringlich.
Bach machte kehrt, das Eichhörnchen hing baumelnd zwischen ihren Zähnen. Sie wollte gerade wieder über den Donnerweg setzen, als ein Monster auftauchte. Brombeerkralle bohrte seine Krallen in die Erde und kniff die Augen fest zu, nicht mit ansehen zu müssen, wie die junge Kätzin unter den runden, schwarzen Monsterpfoten zerquetscht wurde.
»Nein!«, hörte er Sturmpelz jaulen.
Brombeerkralle machte die Augen wieder auf und sah, wie das Monster auswich, kreischte und Bachs Schwanzspitze nur knapp verfehlte, während die Kätzin mit einem Satz ins FlussClan-Territorium zurücksprang. Sturmpelz eilte zu ihr und presste seine Schnauze an die ihre.
»Was habt ihr hier zu suchen?«, ertönte eine neue Stimme, barsch und wütend. Brombeerkralle blickte auf und sah Habichtfrost auf der Uferböschung über dem Donnerweg aus dem Farnkraut heraustreten. Seine eisblauen Augen blitzten vor Zorn. Er machte sich auf den Weg nach unten, um Sturmpelz und Bach zur Rede zu stellen.
»Du hast dem SchattenClan Beute gestohlen!«, fauchte er die junge Kätzin an.
Bach ließ das Eichhörnchen fallen und wandte sich an Sturmpelz. »Was erzählt der denn da?«
»Sie hat es nicht gestohlen«, versuchte Sturmpelz zu erklären. »Es ist ein FlussClan-Eichhörnchen. Es lief über den Donnerweg und Bach hat es bloß …«
Habichtfrost ignorierte den grauen Krieger. »Kennst du die einfachsten Regeln des Krieger-Gesetzes nicht?«, erkundigte er sich
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