Warrior Cats. Geheimnis des Waldes - Hunter, E: Warrior Cats. Geheimnis des Waldes - Warrior Cats. Forest of Secrets
angegriffen hatten und vernichtend geschlagen worden waren, hatte sich anscheinend noch nicht verbreitet. Blausterns Geheimnis um den blinden Braunschweif war also sicher.
Im Anschluss an das Treffen sah sich Feuerherz nach Graustreif um. Wenn sie Rabenpfote suchen wollten, mussten sie jetzt bald aufbrechen, solange die anderen Katzen sich noch in der Senke aufhielten und nicht sehen konnten, wohin sie gingen.
Die Blicke von Feuerherz und Wieselpfote, Langschweifs Schüler, trafen sich. Wieselpfote saß mitten in einer Gruppe junger Katzen aus dem SchattenClan. Schuldbewusst wandte er den Blick ab. Zu jeder anderen Zeit hätte Feuerherz ihn wahrscheinlich herangerufen und ihm gesagt, er solle seinen Mentor für den Heimweg suchen, aber in diesem Augenblick kam es ihm nur darauf an, Graustreif zu finden. Er vergaß Wieselpfote, als er seinen Freund erblickte, der ihm entgegenkam. Silberfluss war nicht zu sehen.
»Da bist du ja!«, rief Graustreif und seine gelben Augen leuchteten.
Feuerherz konnte sehen, wie sehr ihm die Große Versammlung gefallen hatte, obwohl er daran zweifelte, dass sein Freund den Reden genau zugehört hatte.
»Bist du bereit?«, miaute er.
»Du meinst, Rabenpfote suchen gehen?«
»Nicht so laut!«, zischte Feuerherz und blickte sich ängstlich um.
»Ja, ich bin bereit«, sagte der graue Krieger, diesmal leiser. »Ich kann nicht gerade behaupten, dass ich scharf darauf bin. Aber wenn ich auf diese Weise Tigerkralle loswerde … falls du inzwischen nicht eine bessere Idee hast?«
Feuerherz schüttelte den Kopf. »Das ist die einzige Möglichkeit.«
Die Talsenke war noch voller Katzen, die sich allmählich bereit machten, in ihre vier verschiedenen Richtungen aufzubrechen. Niemand schien auf die beiden Freunde zu achten, bis sie fast den Hang erreicht hatten, der zum Hochland des WindClan-Territoriums führte.
Doch da ertönte hinter ihnen ein Miauen: »Hallo, Feuerherz! Wo geht ihr hin?«
Es war Sandsturm.
»Äh …« Feuerherz warf Graustreif einen verzweifelten Blick zu. »Wir nehmen den langen Weg heim«, improvisierte er hastig. »Moorkralle vom WindClan hat uns von einem Bau mit jungen Kaninchen erzählt, gerade noch in unserem Territorium. Wir dachten, wir könnten etwas Frischbeute mitbringen.« Plötzlich kam ihm der Gedanke, dass Sandsturm anbieten könnte mitzukommen. Daher fügte er rasch hinzu: »Kannst du bitte Blaustern Bescheid sagen, wenn sie fragt, wo wir geblieben sind?«
»Sicher.« Sandsturm gähnte und entblößte einen Mundvoll scharfer weißer Zähne. »Ich werde in meinem schönen warmen Nest an euch denken, wie ihr hinter Kaninchen herrennt!« Mit einem Zucken der Schwanzspitze trottete sie davon. Feuerherz war erleichtert. Er hatte sie nicht gern belogen.
»Lass uns gehen«, zischte er Graustreif zu. »Bevor uns noch jemand sieht.«
Die beiden jungen Krieger glitten in den Schutz der Büsche und krochen den Hang hinauf. Oben blickte Feuerherz einen Augenblick zurück und vergewisserte sich, dass ihnen niemand folgte. Dann setzten die beiden über den Rand der Senke, rasten auf das Moor zu und auf den Zweibeinerhof dahinter.
Das ist die einzige Möglichkeit , wiederholte Feuerherz im Stillen. Er musste die Wahrheit herausfinden. Nicht nur wegen Rotschweif und Rabenpfote, sondern um des ganzen Clans willen. Tigerkralle musste Einhalt geboten werden … bevor er erneut die Gelegenheit hatte zu töten.
2. Kapitel
Feuerherz beschnüffelte misstrauisch einen Pfad, auf dem der Schnee von Zweibeinerfüßen niedergetrampelt war. Lichter leuchteten aus dem Zweibeiner-Nest und irgendwo in der Nähe konnte er einen Hund bellen hören. Voller Unruhe fiel ihm ein, dass Mikusch ihm erzählt hatte, die Zweibeiner ließen ihre Hunde nachts von der Kette. Hoffentlich würde er Rabenpfote finden, bevor die Hunde ihn und seinen Freund bemerkten.
Graustreif schlüpfte gerade durch den Zaun und trottete auf ihn zu. Der eisige Wind presste ihm das graue Fell fest an den Körper.
»Riechst du was?«, fragte er.
Feuerherz hob den Kopf, prüfte die Luft, und fast sofort entdeckte er den Geruch, den er suchte, schwach, aber vertraut. Rabenpfote!
»Hier ist er!«, miaute er.
Er kroch den eisigen Pfad entlang und folgte vorsichtig dem Geruch bis zu einem Spalt unten an einem Scheunentor, wo das Holz verrottet war.
Er schnüffelte, sog den Duft von Heu und den kräftigen, frischen Geruch von Katzen ein.
»Rabenpfote?«, flüsterte er. Als keine Antwort kam, wiederholte er
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