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Warrior Cats - Staffel 3 Bd. 1 - Die Macht der 3 - Der geheime Blick

Warrior Cats - Staffel 3 Bd. 1 - Die Macht der 3 - Der geheime Blick

Titel: Warrior Cats - Staffel 3 Bd. 1 - Die Macht der 3 - Der geheime Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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ich keine richtige Mentorin gekriegt? Lichtherz berührte ihn mit der Schwanzspitze an der Schulter. »Folge mir«, miaute sie.
    Mürrisch trottete er hinter ihr her bis zu einem welken Grasbüschel in einer abgelegenen Nische in den Felswänden des Lagers.
    »Ich denke, wir sollten als Erstes …«, hob Lichtherz an.
    Häherpfote hörte nicht zu. Er ließ seine Sinne schweifen, bis sich ihre Stimme im Rauschen des Windes in den Ästen über dem Felsenkessel verlor. Er hörte, wie Löwenpfote eifrig hinter Aschenpelz hereilte und seinem Mentor begierig aus dem Lager in den Wald folgte. Distelpfotes Geruch hing eindeutig hinter dem Brombeervorhang vor dem Bau der Heiler, außerdem schmeckte Häherpfote die bitteren Beinwellblätter, die sie abriss und zum Trocknen auslegte. Wenigstens bin ich nicht Heiler-Schüler geworden. Er konnte Distelpfote dankbar sein, dass sie diese Rolle übernommen hatte.
    Er setzte die Reise seiner Sinne durch das Lager fort. Mausefell führte Langschweif gerade zum Bau der Ältesten zurück. Ihm entging nicht, wie sehr sich die alte Kätzin nach einem Ausflug in den Wald sehnte. Trotz ihres Alters und ihrer steifen Glieder wäre sie gern Jagen gegangen. Langschweif, dessen Muskeln noch geschmeidig waren wie die eines Kriegers, trottete still neben ihr her.
    Eigentlich sollte er nicht im Bau der Ältesten leben , dachte Häherpfote. Er ist noch gar nicht alt.
    Dann spürte er, wie eine Sturmwolke über dem Felsenkessel aufzog und das Lager überschattete. Er spitzte die Ohren und hörte Krallen auf der felsigen Hochnase vor Feuersterns Bau kratzen. Am Geruch erkannte er Brombeerkralle.
    Häherpfote wusste, dass sich sein Vater dort oft niederließ, wie jeder gute Zweite Anführer, der über seinen Clan wachte. Aber diesmal wehte etwas Kaltes und Beunruhigendes zu ihm herüber, wie eine Nebelwand, die Brombeerkralles Gedanken trübte. Er strengte sich an, um seinen Vater zu verstehen, suchte nach dem passenden Wort.
    Misstrauen!
    Brombeerkralle misstraute seinen Clan-Gefährten! Er wachte nicht über sie, er suchte nach einer Katze, von der er fürchtete, sie könnte ihn verraten. Häherpfote fing an zu zittern, sein Rückenfell sträubte sich. Warum sollte irgendeine Katze Brombeerkralle verraten? Brombeerkralle war ein großartiger Zweiter Anführer.
    Er blinzelte und riss sich aus seinen Gedanken zu Lichtherz in die Wirklichkeit zurück. Sie wartete offensichtlich darauf, dass er etwas sagte. Er überlegte, wie er seine Unaufmerksamkeit vertuschen könnte. Sie hatte aber bereits gemerkt, dass er offensichtlich kein einziges Wort mitbekommen hatte.
    Sie schnaubte ungeduldig. »Wir wollten zu Langschweif gehen, hast du das vergessen?«
    Häherpfotes Herz sank. Noch mehr überflüssige Ratschläge von einem zweitklassigen Krieger. »Na gut«, miaute er wenig begeistert.
    Lichtherz seufzte. »Dann komm.«
    Am Eingang zum Bau der Ältesten rief Lichtherz durch die dürren Zweige, die am Rand bis zum Boden hingen: »Hier sind Lichtherz und Häherpfote!«
    »Nur herein mit euch«, miaute Langschweif.
    Lichtherz tauchte unter dem tiefen Ast vor dem Eingang hindurch und betrat die freie Fläche um den Stamm der Heckenkirsche. Häherpfote folgte ihr und zog den Kopf ein, weil er seine Umgebung ausnahmsweise nicht richtig einschätzen konnte. Er war noch nie in diesem Bau gewesen, merkte aber am Geruch, dass Langschweif allein war.
    »Glückwunsch, Häherpfote«, schnurrte Langschweif. »Du hast eine hervorragende Mentorin bekommen.«
    »Danke, Langschweif.« Häherpfote hörte Schüchternheit und Stolz aus Lichtherz’ Miauen.
    »Feuerstern hat dir mit deinem ersten Schüler eine echte Herausforderung gegeben«, erklärte Langschweif.
    »Bloß weil ich blind bin, heißt das noch lange nicht …«, hob Häherpfote hitzig an.
    »Deine Blindheit habe ich damit nicht gemeint«, unterbrach ihn Langschweif. »Ich rede von deiner Einstellung.«
    »Und was stimmt nicht mit meiner Einstellung?«
    »Es gibt nicht viele Katzen, die auf Fuchsjagd gehen, bevor sie auch nur der Kinderstube entwachsen sind.« Langschweifs Miauen hatte einen spöttischen Unterton.
    Häherpfote wurde wütend. Ich wollte bloß meinem Clan helfen! Aber bevor er das klarstellen konnte, bekam er von Lichtherz Aufgaben erteilt.
    »Als Erstes sortierst du das Moos aus und entfernst alles, was staubig oder schmutzig ist«, instruierte sie ihn. »Für heute werde ich frisches für dich holen, weil du die besten Plätze noch nicht kennst,

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