Warrior Cats. Stunde der Finsternis - Hunter, E: Warrior Cats. Stunde der Finsternis - Warrior Cats. The darkest hour
jagen und zu kämpfen und ihm jenen besonderen Rückhalt zu bieten, den ein Stellvertreter für seinen Anführer bereithielt. Aber es stimmte, dass er Graustreif so kurz nach seiner Rückkehr in den Clan nicht ernennen konnte. Obwohl Feuerstern selbst keinen Zweifel an der Loyalität des Freundes zum DonnerClan hegte, musste sich Graustreif doch erst noch bewähren, bis der Rest des Clans ihn akzeptieren würde.
Er beugte sich vor und berührte die Nase seines Freundes. »Danke dir, Graustreif«, miaute er. »Ich bin froh, dass du das verstehst.«
Graustreif trat von einer Pfote auf die andere, peinlicher berührt denn je. »Ich wollte es nur sagen.« Er wandte sich ab und verschwand zwischen den Zweigen des Kriegerbaus.
Feuerstern spürte, wie ihn seine Gefühle zu überwältigen drohten, und schüttelte sich energisch. Als er um den Hochstein zum Eingang der Höhle herumlief, hörte er, wie sich drinnen etwas bewegte. Dornenpfote, sein ältester Schüler, wirbelte herum, als Feuerstern eintrat.
»Oh, Feuerstern«, rief er aus. »Weißpelz hat mir aufgetragen, eine neue Unterlage für dich zu holen – und etwas Frischbeute.« Er deutete mit der Schwanzspitze zum hinteren Ende des Baus, wo ein Kaninchen neben einem dicken Polster aus Moos und Heide lag.
»Das sieht wunderbar aus, Dornenpfote«, miaute Feuerstern. »Vielen Dank – und richte auch Weißpelz meinen Dank aus.«
Der rote Krieger verneigte sich und wollte gehen, aber Feuerstern hielt ihn zurück.
»Sag Mausefell, dass ich sie morgen sprechen will«, miaute Feuerstern. »Es wird Zeit, mit deiner Mentorin über deine Kriegerzeremonie zu entscheiden.« Die längst überfällig ist , fügte er insgeheim hinzu. Dornenpfote hatte seine Fähigkeiten oft bewiesen und wäre schon vor Monden zum Krieger ernannt worden, wenn nicht Blaustern wegen ihres Misstrauens gegen ihren ganzen Clan gezögert hätte. Er war neben Wolkenschweif der Einzige aus der Gruppe mit Wieselpfote und Halbgesicht, der seine Ernennungszeremonie zum Krieger erleben würde.
Dornenpfote bekam vor Aufregung leuchtende Augen. »Ja, Feuerstern! Danke!«, miaute er und sauste davon.
Feuerstern ließ sich auf dem Moosbett nieder und nahm ein paar Bissen von dem Kaninchen zu sich. Es war fürsorglich von Weißpelz gewesen, das Polster auswechseln zu lassen. Feuerstern hatte trotzdem den Eindruck, dass Blausterns Duft noch in der Höhle hing. Vielleicht würde das immer so sein und schlecht war es auch nicht. Die Erinnerung an sie tat ihm zwar weh, tröstete ihn aber zugleich, wenn er daran dachte, mit wie viel Weisheit und Mut sie ihren Clan angeführt hatte.
Die Schatten um ihn herum wurden tiefer, als das letzte Tageslicht erstarb. Feuerstern wurde sich schmerzlich bewusst, dass er zum ersten Mal seit seinem Eintritt in den Clan völlig allein war. Keine Katze schlief in seiner Nähe, wärmte ihn und miaute oder schnurrte leise, wie seine Freunde, wenn sie sich die Zungen gaben. Kein sachtes Schnarchen und keine Geräusche von Katzen, die sich im Schlaf bewegten. Ein paar Herzschläge lang fühlte er sich einsamer denn je.
Dann verbot er sich weitere mäusehirnige Gedanken. Er musste eine wichtige Entscheidung fällen, und es war für den Clan überlebenswichtig, dass er sich richtig entschied. Seine Wahl des Stellvertreters würde das Leben im Clan über viele Blattwechsel hinweg beeinflussen.
Er kuschelte sich tiefer in sein Moosbett und fragte sich, ob er jetzt einfach einschlafen und Tüpfelblatt im Traum fragen sollte, welche Katze der beste Stellvertreter wäre. Er schloss die Augen und entdeckte beinahe sofort eine Spur von Tüpfelblatts süßem Duft. Aber ein Bild blieb aus, er sah nichts als Finsternis.
Dann hörte er ein Flüstern an seinem Ohr, mit Tüpfelblatts sanft spöttelndem Unterton: »Oh nein, Feuerstern. Das ist deine Entscheidung.«
Seufzend schlug Feuerstern die Augen wieder auf. »Also gut, Tüpfelblatt«, miaute er laut. »Ich werde mich entscheiden.«
Der Stellvertreter durfte nicht Graustreif sein, das war klar, und Feuerstern war seinem Freund dankbar, weil er ihm diesen Teil seiner Wahl so leicht gemacht hatte. In Gedanken ging er die anderen möglichen Katzen durch. Der neue Stellvertreter musste erfahren sein und eine Katze, deren Loyalität über jeden Zweifel erhaben war. Sandsturm war tapfer und klug, und indem er sie erwählte, würde ihr Feuerstern auf die bestmögliche Weise versichern, dass er sie immer noch wertschätzte und an seiner Seite
Weitere Kostenlose Bücher