Warrior Cats. Vor dem Sturm - Hunter, E: Warrior Cats. Vor dem Sturm - Warrior Cats. Rising Storm
Clan-Lebens, besonders für die Kinderstube. Jede Katze wusste, wie wichtig es für den DonnerClan war, prächtige, gesunde Junge zu haben.
»Ich denke, das ist nicht so überraschend«, fuhr Weißpelz fort. »Sie erholt sich noch von ihren Verletzungen aus dem Kampf mit den Streuner-Katzen.«
»Soll ich jetzt gleich gehen und es ihr erzählen?«, erbot sich Feuerherz.
»Ja. Eine gute Nachricht heitert sie vielleicht auf«, meinte Weißpelz.
Feuerherz durchfuhr der Gedanke, dass der alte Krieger wegen ihrer Anführerin ebenso besorgt war wie er selbst. »Davon bin ich überzeugt«, stimmte er zu. »Der DonnerClan hat mondelang nicht so viele Schüler gehabt.«
»Übrigens«, miaute Weißpelz plötzlich, »wo ist eigentlich Wolkenpfote? Ich dachte, er holt Beute für die Ältesten?«
Feuerherz wandte betreten den Blick ab. »Äh, ja, das tut er. Ich weiß nicht, warum er so lange wegbleibt.«
Weißpelz hob eine massige Pfote und leckte sie. »Die Wälder sind nicht mehr so sicher, wie sie es einmal waren«, murmelte er, als könne er die besorgten Gedanken des Zweiten Anführers lesen. »Vergiss nicht, dass der WindClan und der SchattenClan uns nach wie vor zürnen, weil wir Braunschweif beherbergt haben. Sie wissen noch nicht, dass er tot ist, und sie könnten uns erneut angreifen.«
Braunschweif war einmal der Anführer des SchattenClans gewesen. Beinahe hätte er durch seine Gier nach einem größeren Territorium die anderen Clans im Wald vernichtet. Der DonnerClan hatte dem verzweifelten SchattenClan geholfen, seinen Anführer zu vertreiben, ihm später jedoch Asyl gewährt. Braunschweif war zu der Zeit bereits ein blinder und hilfloser Gefangener gewesen. Trotzdem hatte diese barmherzige Entscheidung seine einstigen Feinde empört.
Feuerherz verstand, dass Weißpelz ihn so behutsam wie möglich warnen wollte – der Krieger hatte noch nicht einmal ausgesprochen, dass Tigerkralle sich noch in der Gegend aufhalten könnte. Aber aus dem Schuldgefühl, weil er Wolkenpfote allein hatte gehen lassen, nahm Feuerherz unwillkürlich eine Verteidigungshaltung ein.
»Du hast Maispfote heute Morgen auch allein jagen lassen«, erwiderte er.
»Ja. Ich habe ihr gesagt, dass sie in der Schlucht bleiben und zu Sonnenhoch zurück sein soll.« Weißpelz’ Ton war mild, aber er unterbrach seine Wäsche und blickte Feuerherz beunruhigt in die Augen. »Ich hoffe nur, Wolkenpfote entfernt sich nicht zu weit vom Lager.«
Der Zweite Anführer wandte den Blick ab und murmelte: »Ich sollte Blaustern Bescheid sagen, dass die Jungen so weit sind.«
»Gute Idee«, antwortete Weißpelz. »Ich kann Maispfote ausführen und mit ihr etwas trainieren. Sie ist eine gute Jägerin, aber in ihren Kampftechniken braucht sie noch Übung.«
Feuerherz trottete los zum Hochstein. Insgeheim verwünschte er Wolkenpfote. Vor Blausterns Bau fuhr er sich mit der Pfote rasch über die Ohren und wandte die Gedanken von seinem Schüler ab. Dann rief er eine Begrüßung durch den Flechtenvorhang vor dem Eingang. Nach einem leisen »Herein« schob er sich langsam ins Innere.
Es war kühl in der kleinen Höhle, die vor Urzeiten von einem Bach aus dem unteren Teil des Felsens herausgewaschen worden war. Das Sonnenlicht, das durch die Flechten hereindrang, verlieh den Wänden ein warmes Leuchten. Blaustern kauerte auf ihrer Lagerstatt wie eine brütende Ente. Ihr langes, graues Fell war schmutzig und verfilzt. Vielleicht schmerzen ihre Wunden noch so sehr, dass sie sich nicht richtig waschen kann , dachte Feuerherz. Er scheute vor dem Gedanken an die andere Möglichkeit zurück – dass seine Anführerin sich nicht mehr pflegen wollte.
Die Sorge, die er in Weißpelz’ Augen gesehen hatte, bedrückte auch ihn. Er konnte nicht übersehen, wie mager Blaustern geworden war, und er dachte an den Vogel, den sie am Vorabend halb gegessen zurückgelassen hatte. Sie war allein in ihren Bau gegangen und nicht geblieben, um sich mit ihren älteren Kriegern die Zungen zu geben, wie das früher ihre Gewohnheit gewesen war.
Die Clan-Anführerin hob die Augen, als Feuerherz eintrat, und erleichtert bemerkte er darin einen Funken von Interesse.
»Feuerherz«, begrüßte sie ihn, setzte sich langsam auf und hob das Kinn. Sie hielt den breiten, grauen Kopf mit der gleichen ruhigen Würde, die er schon damals bewundert hatte, als er sie zum ersten Mal im Wald nahe bei seinem alten Zweibeiner-Heim getroffen hatte. Von ihr war er eingeladen worden, sich dem DonnerClan
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