Warrior Cats. Vor dem Sturm - Hunter, E: Warrior Cats. Vor dem Sturm - Warrior Cats. Rising Storm
vor.
»Hallo, Buntgesicht«, miaute er. »Gute Nachrichten! Blaustern sagt, die Zeremonie der Namensgebung für deine Jungen wird heute Abend stattfinden.«
Die Königin lag auf der Seite, während ihre beiden hellgrauen Jungen auf ihr herumkletterten.
»Dem SternenClan sei Dank!«, keuchte sie, als das Schwerere ihrer Jungen mit dem gesprenkelten Fell von der Flanke seiner Mutter sprang und sich auf seine Schwester warf. »Die beiden werden zu groß für die Kinderstube.«
Die Jungen rollten und kugelten in einem wirren Knäuel von Pfoten und Schwänzen gegen den Rücken ihrer Mutter. Buntgesicht schob sie sanft von sich weg und fragte: »Weißt du, wer ihre Mentoren sein werden?«
Feuerherz war auf diese Frage vorbereitet. »Blaustern hat das noch nicht entschieden«, erklärte er. »Gibt es Krieger, die du dir wünschst?«
Sie wirkte überrascht. »Blaustern wird es am besten wissen, sie sollte das entscheiden.«
Feuerherz wusste so gut wie jede andere Katze, dass nach der Tradition die Mentoren von der Anführerin ausgewählt wurden.
»Ja, da hast du recht«, sagte er zögernd.
Sein Fell kribbelte, als eine Brise den Duft von Tigerkralles gestreiftem Jungen an seine Geruchsknospen wehte.
»Wo ist Goldblüte?«, fragte er Buntgesicht schärfer als beabsichtigt.
»Sie hat ihre Jungen zu den Ältesten gebracht.« Dann verengten sich ihre Augen. »Du erkennst Tigerkralle in seinem Sohn wieder, nicht wahr?«
Feuerherz nickte betreten.
»Er sieht seinem Vater ähnlich, aber das ist auch alles«, beruhigte ihn Buntgesicht. »Er ist richtig sanft mit den anderen Jungen und seine Schwester hält ihn offenbar im Zaum.«
»Nun, das ist gut.« Feuerherz wandte sich ab. »Ich sehe dich später bei der Zeremonie«, miaute er und schob sich durch den Eingang hinaus.
»Heißt das, Blaustern hat entschieden, wann die Namensgebung stattfindet?«, rief ihm Glanzfell zu, als er aus der Kinderstube auftauchte.
»Ja«, antwortete er.
»Wer werden ihre Men…?«
Aber Feuerherz trabte davon, bevor er den Rest ihrer Frage hören konnte. Die Nachricht von der Zeremonie würde sich im Lager wie ein Waldbrand verbreiten und jede Katze würde das Gleiche wissen wollen. Er musste bald entscheiden, aber in seiner Nase steckte noch der Geruch von Brombeerjunges. Seine Gedanken rasten, als finstere Vorahnungen ihre dunklen Flügel ausbreiteten.
Instinktiv lief er auf den Farntunnel zu, der auf die Lichtung der Heilerin führte. Gelbzahns Schülerin Rußpelz würde dort sein. Seit Graustreif im FlussClan lebte, war sie seine engste Freundin geworden. Er wusste, dass die sanfte graue Kätzin die wirren Gefühle verstehen würde, die in seinem Herzen kochten.
Er beschleunigte seine Schritte durch den kühlen Farn und betrat die sonnige Lichtung. Auf einer Seite erhob sich die glatte Oberfläche eines großen Felsens mit einem Spalt in der Mitte. Die Höhlung darin war gerade groß genug, dass Gelbzahn dort leben und ihre Heilkräuter lagern konnte.
Feuerherz wollte schon rufen, aber Rußpelz kam gerade aus dem schattigen Felsspalt herausgehumpelt. Wie immer wurde seine Freude getrübt, als er ihr verkrüppeltes Hinterbein sah. Diese Behinderung war schuld daran, dass sie niemals eine Kriegerin werden konnte. Die junge Kätzin war auf dem Donnerweg schwer verletzt worden, und Feuerherz fühlte sich verantwortlich dafür, weil Rußpelz seine Schülerin gewesen war, als der Unfall geschah. Sie hatte sich unter den wachsamen Augen von Gelbzahn, der Heilerin des Clans, erholt, die ihr inzwischen beigebracht hatte, wie man sich um kranke Katzen kümmert. Vor anderthalb Monden war Rußpelz als Gelbzahns Schülerin angenommen worden und hatte so schließlich ihren Platz im Clan gefunden.
Ein großes Bündel Kräuter baumelte aus Rußpelz’ Maul, als sie jetzt auf die Lichtung humpelte. Ihr Gesicht zeigte Sorgenfalten und sie bemerkte nicht einmal den Krieger am Tunneleingang. Sie ließ das Bündel auf den von der Sonne festgebackenen Boden fallen. Bekümmert sortierte sie die Blätter mit den Vorderpfoten.
»Rußpelz?«, miaute er.
Die kleine Kätzin blickte überrascht hoch. »Feuerherz! Was machst du hier? Bist du krank?«
Feuerherz schüttelte den Kopf. »Nein. Aber sag, wie geht es dir?«
Rußpelz blickte niedergeschlagen auf den Haufen Blätter vor sich. Feuerherz trottete hinüber und gab ihr einen Stups.
»Was ist los? Erzähl mir nur nicht, dass du wieder Mäusegalle in Gelbzahns Nest vergossen hast.«
»Nein!«,
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