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Warte auf das letzte Jahr

Warte auf das letzte Jahr

Titel: Warte auf das letzte Jahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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konnte. Er nahm eines in die Hand; gewichtsmäßig erinnerte es an einen Baseball, größenmäßig an eine Grapefruit. Nun, offensichtlich waren diese Mängelexemplare zu nichts mehr zu gebrauchen, und schon wollte er sich umdrehen und die Kugel in die Trichtermündung werfen, wo die konservierte Form wieder ihre ursprüngliche organische Einzellergestalt annahm, da krächzte Himmel plötzlich: »Warten Sie!«
    Eric und Jonas sahen ihn an.
    »Schmelzen Sie es nicht ein«, bat Himmel. Seine unansehnliche Gestalt wand sich verlegen; die Arme zuckten, die langen, knotigen Finger zitterten. Närrisch verzog er den Mund, als er brabbelte: »Ich … möchte das nicht. Jedenfalls ist dieses Teil nicht mehr wert als einen Viertelcent. Und alles, was in der Kiste ist, kostet einen knappen Dollar.«
    »So?« machte Jonas. »Trotzdem müssen sie …«
    »Ich habe sie gekauft«, stammelte Himmel. Er griff in die Hosentasche und suchte nach seiner Geldbörse; es dauerte lange, doch schließlich brachte er sie zum Vorschein.
    »Was haben Sie mit dem Zeug vor?« fragte Jonas.
    »Wir haben eine Vereinbarung getroffen«, erwiderte Himmel nach einer langen Pause. »Für jeden defekten Faulen Braunen Hund zahle ich einen halben Cent, also das Doppelte seines tatsächlichen Wertes, so daß die Gesellschaft noch einen Gewinn erzielt. Warum also sollte irgend jemand etwas dagegen einzuwenden haben?«
    Nachdenklich erklärte Jonas: »Niemand hat etwas dagegen einzuwenden. Ich möchte nur gerne wissen, was Sie damit anfangen wollen.« Er blickte zu Eric hinüber, als ob er sagen wollte: Was halten Sie denn davon?
    »Ah«, machte Himmel, »ich benutze sie.« Düster wandte er sich ab und schlurfte auf eine nahegelegene Tür zu. »Aber sie gehören mir, denn der Preis dafür wurde bereits von meinem Gehalt abgezogen«, rief er über die Schulter, als er die Tür öffnete. Widerwillen verdunkelte sein von den Spuren verborgener Phobien zerfurchtes Gesicht, als er zur Seite trat.
    In dem hinter der Tür gelegenen Raum – offenbar ein Lagerraum – rollten kleine Wägelchen auf Rädern von der Größe eines Silberdollars geschäftig hin und her und wichen einander geschickt aus; insgesamt mochten es über zwanzig sein.
    An jedem Wägelchen war ein Fauler Brauner Hund angebracht, der ihre Bewegungen steuerte.
    Jonas rieb über seinen Nasenflügel und knurrte: »Wodurch werden sie angetrieben?« Er bückte sich, als eines der Fahrzeuge an seinem Fuß vorbeirollte; er hob es auf, und die Räder drehten sich geschäftig weiter.
    »Von einer kleinen, billigen A-Batterie, die knappe zehn Jahre Lebensdauer besitzt«, sagte Himmel. »Sie kostet ebenfalls einen halben Cent.«
    »Und Sie haben diese Dinger gebaut?«
    »Ja, Mr. Ackerman.« Himmel nahm ihm das Wägelchen ab und setzte es wieder auf den Boden; flink rollte es davon. »Diese hier sind noch zu neu, um sie fortzulassen«, erklärte er. »Sie müssen noch ein wenig üben.«
    »Und dann«, vermutete Jonas, »geben Sie ihnen ihre Freiheit.«
    »So ist es.« Himmel wackelte mit dem langen, fast kahlen Kopf, und seine Hornbrille begann auf seiner Nase zu rutschen.
    »Warum?« fragte Eric.
    Himmel errötete, wand sich unbehaglich und zeigte dennoch eine Art seltsamen, versteckten Stolz. »Weil«, stieß er hervor, »sie es verdient haben.«
    »Aber das Protoplasma lebt nicht mehr«, wandte Jonas ein. »Es starb, als es dem chemischen Fixierspray ausgesetzt wurde. Das wissen Sie doch. Seitdem stellen diese Dinger nichts anderes dar als eine elektronische Schaltung, die genausowenig lebt wie – nun, wie eine Robameise.«
    Würdevoll entgegnete Himmel: »Aber ich betrachte sie als Lebewesen, Mr. Ackerman. Und nur weil sie defekt und nicht in der Lage sind, ein Raumschiff durch das All zu steuern, bedeutet das doch nicht, daß sie kein Recht haben, ihr armseliges Leben zu leben. Ich lasse sie frei, und sie werden vermutlich sechs Jahre oder auch länger herumrollen können; und so kommen auch sie zu ihrem Recht.«
    Jonas wandte sich an Eric und bemerkte: »Wenn der alte Mann darüber informiert wäre …«
    »Mr. Virgil Ackerman ist darüber informiert«, unterbrach Himmel. »Und er ist damit einverstanden. Oder«, fügte er hinzu, »er hat zumindest nichts dagegen; er weiß, daß ich die Firma dafür entschädige. Und ich baue die Wagen in der Nacht, in meiner freien Zeit; zu Hause in meinem Konap habe ich mir ein Montageband zusammengebastelt – es ist zwar primitiv, aber sehr nützlich.« Und er

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