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Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Titel: Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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nichts aus.« Um die Wahrheit zu sagen, so war natürlich für neue Teller ebensowenig Geld da wie für irgend etwas Neues. Während sie dicht neben der offenen Tür arbeitete, hörte sie, was Alwyn nebenan am Telefon sagte. Offensichtlich galt der Anruf ihm, und sie hätte nicht gelauscht, aber etwas in seiner Stimme, etwas beinahe verstohlen Schuldbewußtes, weckte ihre Aufmerksamkeit.
    »Ich hab dir gesagt, du sollst mich nicht anrufen«, flüsterte er heiser.
    »Ja, ich weiß … Nun, ich hatte noch keine Gelegenheit … Außerdem ist es nicht an mir, etwas zu sagen!« Beim letzten Satz hob sich Alwyns Stimme fast zu einem gedämpften Schrei. Es folgte ein langes Schweigen und dann Alwyns zornige Antwort:
    »Ich habe es dir schon einmal gesagt – wenn ich kann.« Der Hörer knallte auf die Gabel, und Alwyn kam mit einem Gesicht zurück, das fast so rot war wie sein Haar.
    »Wer war das denn?« fragte seine Mutter.
    »Der Wirt vom Fox and Hounds, der wissen wollte, ob ich nächsten Mittwoch beim Darts-Team mitmache. Ich habe ihm schon vor einer Woche oder noch früher gesagt, ich kann ihm nicht garantieren, daß ich wieder spiele.« Jessica trug die Teller mit dem Apfelstreusel zum Tisch und dachte: Alwyn war noch nie ein guter Lügner. Ihre Blicke trafen sich, als sie ihm den Teller hinstellte, und er sah sie herausfordernd an. Sie respektierte seine Privatsphäre und hätte ihn nicht mehr nach dem Telefonanruf gefragt, hätte sie ihn am Nachmittag nicht allein erwischt. Sie hatte der Mutter beim Tischabräumen und beim Abspülen geholfen und war dann hinausgeschickt worden.
    »Damit du an die frische Luft kommst, und nimm ja kein Buch mit, mit dem du dich irgendwo verkriechst.« Also hatte sie Sattel und Zaumzeug aus der Scheune geholt und hatte sich aufgemacht, Nelson auf seiner Koppel einzufangen. Dort stieß sie unerwartet auf ihren Bruder, der auf einer niedrigen, bröckelnden Mauer saß, Teil einer Ansammlung von Steinen in der Mitte der Koppel. Ihm zu Füßen lag der Schäferhund Whisky und hechelte mit der rosa Zunge in der Hitze, während er auf Befehle wartete. Alwyn saß vornübergebeugt da, die Arme auf den Knien, tief in Gedanken. Er hatte die kräftigen, sonnenverbrannten Hände locker gefaltet, und der Schirm seiner Tweedmütze beschattete sein Gesicht. Jessica legte Sattel und Zaumzeug auf den Boden und setzte sich neben Alwyn auf die Mauer. Nelson weidete in ihrer Nähe, behielt sie jedoch im Auge, weil er den Sattel gesehen hatte.
    »Das Pony ist so verdammt fett«, sagte Alwyn.
    »Bald wirst du ihm den Sattelgurt nicht mehr umlegen können.«
    »Ich bewege ihn jeden Tag.«
    »Frißt sich um Sinn und Verstand. Ein nutzloses, stinkfaules Vieh.«
    »Halt den Mund, Alwyn. Das sagst du nur, um mich zu ärgern.« Er grinste, und sie fuhr fort, um es ihm heimzuzahlen:
    »Und warum hast du am Telefon so geflüstert? Erzähl mir bloß nicht, daß es der Wirt vom Fox and Hounds war!« Sein Grinsen verschwand, und er machte ein finsteres Gesicht.
    »Nein, ’s war Dudley Newman.« Jetzt runzelte sie verblüfft die Stirn.
    »Der Baumeister? Was wollte er?«
    »Dasselbe, was er wollte, als er vor einiger Zeit hier aufgekreuzt ist.«
    »Unser Land kaufen?« Sie warf das lange blonde Haar zurück.
    »Dad hat ihm doch gesagt, daß er Greyladies nicht verkauft.« Alwyn knurrte etwas.
    »Also warum hat er dich angerufen?« Sie blieb hartnäckig.
    »Woher soll ich das wissen?«
    »Alwyn! Ich will es wissen. Hast du mit Newman irgendein Komplott ausgeheckt?«
    »Nein!« fauchte er.
    »Wie könnte ich? Ich habe nicht das letzte Wort. Aber ich habe gesagt, daß ich – wenn Dad es sich anders überlegt – an einem Verkauf interessiert wäre, sofern der Preis stimmt.« Er unterbrach sich, als sei er über seine eigene Courage erschrocken.
    »Komm, Jess, warum denn nicht? Du würdest deinen Anteil bekommen, und wir könnten von hier weg.« So offen hatte er mit ihr noch nie über dieses ärgerliche Thema gesprochen.
    »Sie würden nicht von hier fortgehen.«
    »Nein.« Er seufzte.
    »Das würden sie nicht.«
    »Und wenn du hinter Dads Rücken mit Dudley Newman kungelst, kommt er bald dahinter. Du kannst nicht gut lügen, Alwyn. Nicht wie Jamie.« Sein Kopf fuhr herum.
    »Wieso erwähnst du ihn?«
    »Vor ein paar Tagen ist doch ein Brief von ihm gekommen, oder? An Dad und Ma adressiert. Er hat auf dem Küchentisch gelegen, aber Ma hat ihn rasch verschwinden lassen, damit ich ihn nicht sehe.«
    »Nicht rasch genug,

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