Warum bist du so kuehl, Geliebte
Teil seiner Tiospaye sein?“
„Nein!“ Lachend schlang Mary die Arme um Logans Hals.
„Weißt du überhaupt, was das Wort bedeutet?“
„Ist mir egal.“
„Es heißt Herde. Und? Willst du zu Dans Herde gehören?“
„Nein.“
„Zu seinem Viehimperium?“
„Nein.“
„Teil seines Erbes sein?“
„Nein, nein, nein!“
Sie lachten noch immer, als Logan sie neben dem Roundpen absetzte. Arm in Arm standen sie da und sahen den Mustang auf sich zutrotten. Offensichtlich fragte er sich gerade, was da so amüsant war.
„Sie sieht wirklich hübsch aus, findest du nicht, Adobe?“ Logan streckte die Hand aus, um sie von dem Mustang beschnüffeln zu lassen. „Ich habe die Kleider, die wir Mary gekauft haben, im Tipi untergebracht. Wir werden sie also nicht den ganzen Tag umhertragen müssen.“
„Dann gehe ich mal rein und ziehe mich um“, sagte Mary. „Was wollen wir ihm eigentlich heute beibringen?“
„Gar nichts. Ich finde, wir sollten ihn abmelden.“
Verblüfft drehte Mary sich zu ihrem neuen Mann um. „Warum?“
Logan zuckte die Achseln. „Wenn du nicht mehr da bist, wird er mit dem Herzen nicht mehr bei der Sache sein. Lass mich ihn adoptieren.“
„Ich habe gehofft, dass du das sagen würdest!“, rief Mary glücklich und rieb eine Wange an Logans Schulter. „Auch wenn ich dabei eher an das Baby dachte.“
„Du bist meine Frau.“ Er berührte ihren Unterleib. „Ich war in dir, Mary. Ich bin dein Mann, und hier ist mein Platz. Das Kind, das dort wächst, ist also auch meins. Schreib meinen Namen in die Geburtsurkunde.“
„Ist so etwas denn legal?“
„Klar, wenn du es beschließt. Aber eine Adoption wäre für mich auch in Ordnung, wenn es das ist, was du willst. Wir nennen so etwas Hunka und haben unsere eigene Zeremonie dafür. Den Papierkram überlassen wir euch. Ich werde so oder so Vater.“
„Ich liebe dich so sehr, Logan“, sagte Mary leise und schmiegte das Gesicht in seine Halsbeuge. Er roch so gut – männlich, nach Kräutern und Sonne. „Wirst du bei mir sein, wenn das Baby geboren wird?“
„Das weißt du doch.“
Sie hob das Gesicht und sah in seine dunklen Augen. „Keine zehn Pferde könnten dich davon abhalten, oder?“
„Und auch keine Wachen vor dem Kasernentor.“ Er küsste sie liebevoll. „Ich werde dich besuchen, sooft ich kann. Und du mich auch. Heutzutage leben viele Menschen so.“
„Aber wir nicht“, antwortete sie entschlossen. „Ich habe lange genug gedient, um eine ehrenvolle Entlassung beantragen zu können. Sobald ich zurück bin, werde ich die nötigen Formulare ausfüllen.“
„Bist du sicher, dass du das auch wirklich willst?“
„Klar, ich kann auch hier Hunde trainieren. Meinen Job brauche ich also nicht aufzugeben. Ja, ich bin mir sicher, dass ich bei meinem Mann sein will“, fügte sie lächelnd hinzu.
„Wie lange wird es dauern, bis du zurückkommst?“
„Nicht lange.“ Sie schloss die Augen. „Aber es wird sich wie eine Ewigkeit anfühlen.“
„Wenn sie dich nicht weglassen, werde ich dich holen.“ Seine Augen funkelten entschlossen.
„Gut zu wissen. Und jetzt, Wolf Track, musst du erst mal professionell abgetastet werden“, sagte Mary lachend und ließ die Hand von seiner Schulter tiefer gleiten.
– ENDE –
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