Warum hab ich ihn gekuesst
Rolle spielten, und nahm nur seinen bezwingenden Blick und seine Berührung wahr.
„Wenn Ihr mich wollt, so bin ich Euer Gatte."
Das war ihr Stichwort, und sie sah ihm in die Augen, als er sie an sich zog, und schmiegte sich an ihn, als er sie sanft küsste. Dann löste er sich von ihr und betrachtete sie ungläubig, bevor er sie wieder küsste.
Obwohl sie sich dagegen wehrte, erlag sie schließlich dem Reiz des erotischen Spiels seiner Zunge und erwiderte es genauso leidenschaftlich. Er schob die Hand in ihr Haar und hielt ihren Kopf fest. Gleichzeitig verstärkte er den Druck seiner Lippen, und sein Kuss wurde noch verlangender. Sie wollte, dass er niemals aufhörte.
Als Drew sich von ihr löste, blickte sie benommen zu ihm auf. Er sagte etwas, und es dauerte einige Sekunden, bis ihr bewusst wurde, dass es Claudios Text war.
Als er fertig war, applaudierten die anderen begeistert, und Rafe bemerkte neckend: „Die Tatsache, dass du und Kirsty verlobt seid, hat natürlich nichts mit deiner hervorragenden schauspielerischen Leistung zu tun!"
„Es war ganz nützlich", gestand Drew. Er betrachtete sie mit einem unergründlichen Ausdruck, nachdenklich, fast sehnsüchtig, doch dann wandte er sich ab, und sie nahm an, dass sie sich geirrt hatte - es sei denn, er hatte an Beverley gedacht.
Als das Stück zu Ende war, rief Drew sie alle zu sich, um die Szenen, die er gesehen hatte, zu besprechen. Anschließend beräumte er für das Wochenende eine zweite Kostümprobe an.
„Was ich gesehen habe, war nicht schlecht", erklärte er, „aber einige Dinge müssen noch verbessert werden, zum Beispiel eure Szene, Kirsty und Rafe. Und deine Beatrice ist zwar hervorragend, Rachel, aber manchmal scheinst du zu vergessen, dass du deine Cousine magst."
Es war offensichtlich, dass Rachel über die Kritik nicht gerade erfreut war. Sie wollte etwas entgegnen, doch Drew besprach bereits etwas anderes.
Nachdem Kirsty sich umgezogen hatte, verließ sie erschöpft das Theater.
Cherry und einige andere standen im Foyer und unterhielten sich über die Probe.
„Wir gehen in den Pub", informierte Rafe Kirsty. „Hast du auch Lust?"
„Das sollte sie besser nicht tun!" Keiner von ihnen hatte Drew gesehen, der von der anderen Seite das Foyer betreten hatte. Erst jetzt nahm Kirsty seine Kleidung richtig wahr. Er trug einen Kaschmirpullover, darüber eine braune Lederjacke, und eine dunkle Hose. „Ich habe heute Abend schon etwas vor und möchte sie nicht mit anderen teilen."
Alle lachten, doch Kirsty spürte, wie sie errötete. Er wollte mit ihr reden, hatte er gesagt, und sie konnte sich denken, worüber. Es würde wohl kaum eine stürmische Wiedervereinigung sein, wie die anderen vermuteten. Einen Moment lang gab sie sich der Illusion hin, wie es hätte sein können, wenn Drew und sie tatsächlich verlobt gewesen wären. Er hätte sie mit zu sich genommen, und sie hätten es beide kaum erwarten können, endlich allein zu sein ...
Kirsty wartete bewusst, bis die anderen gegangen waren. Als Drew ihr schließlich die Tür aufhielt, erklärte sie mit bebender Stimme: „Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich jetzt lieber nach Hause fahren, Drew. Es war ein langer Tag ..."
„Glaubst du, ich wüsste das nicht? Flieg du mal über den Atlantik, dann weißt du, was ein langer Tag ist. Wo bleibt dein weibliches Mitgefühl, Kirsty?" fragte er neckend. „Hättest du mich nicht liebevoller empfangen können?"
„Beverley empfängt dich sicher immer viel liebevoller", hörte sie sich sagen und stellte bestürzt fest, dass ihre Stimme bitter klang.
„Beverley ist eine Frau." Er betrachtete sie spöttisch. „Du dagegen bist noch ein Kind. Komm, ich bringe dich nach Hause", fügte er abrupt hinzu.
Schweigend gingen sie zu seinem Wagen und sprachen auch während der kurzen Fahrt nicht miteinander. Kirsty war an diesem Morgen zu Fuß zum Theater gegangen. Allerdings wäre es ihr lieber gewesen, wenn sie auch zu Fuß nach Hause hätte gehen können, denn ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt.
„So hattest du dir den Abend wohl nicht vorgestellt", bemerkte Drew schließlich, als er sich über sie beugte, um ihr die Tür zu öffnen. „Und ich mir auch nicht", fügte er zynisch hinzu.
Plötzlich schienen sie Feinde zu sein. Vielleicht ist er wütend, weil ich ihn nicht nach Beverley gefragt habe, dachte Kirsty. Doch sie war viel zu traurig, um jetzt mit ihm über Beverley reden zu können.
Als hätte er ihre Gedanken
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