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Was der Winter verschwieg (German Edition)

Was der Winter verschwieg (German Edition)

Titel: Was der Winter verschwieg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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nicht mal dran, dich an den Beruhigungsmitteln für Pferde zu vergreifen.“
    Mit dem kleinen Dackel in seinen riesigen Händen sah Bo aus wie King Kong. „Ich darf nur außerhalb der Saison Bier trinken“, erklärte er. „Ich mag es, mir langsam einen schönen Rausch zu bescheren, aber nicht, mich auszuknocken.“
    „Das Ergebnis ist das Gleiche“, meinte Noah.
    „Okay, jetzt fängst du wirklich langsam an, mir auf die Nerven zu gehen. Nicht nur, dass du dich weigerst, mir etwas über das bedeutsame Ende deines Zölibats zu erzählen, jetzt fängst du auch noch an, mir Vorhaltungen wegen meines Alkoholkonsums zu machen.“
    „Ja, ich weiß, das ist ein harter Job, aber irgendjemand muss ihn ja übernehmen.“
    Bo setzte den Dackel zurück in seinen Käfig und musterte Duchess, eine arrogante kleine Shih-Tzu-Hündin. Als er mit dem Gesicht näher an das Gitter ihrer Box kam, zog sie die Lefzen zurück und entblößte ihre kleinen scharfen Zähne. „Ist es eine Frau von hier oder …“
    „Meine Güte, jetzt reicht’s aber.“ Noah beschloss, dass die Zeit für ein Ablenkungsmanöver gekommen war. Sicher, er war flachgelegt worden, aber das war nicht das einzig Interessante, das ihm passiert war. „Was ich dir jetzt erzähle, ist streng vertraulich, aber ich muss mit jemandem darüber reden.“
    „Meine Lippen sind versiegelt“, versprach Bo.
    „Du kennst doch Tina Calloway?“
    Bo stieß einen leisen Pfiff aus. „Machst du Witze?
Sie
ist deine neue Freundin? Natürlich kenne ich sie. Ihr alter Mann und ich sind Trinkkumpane. Verdammt, Noah. Hut ab. Sie ist unglaublich. Ist sie eigentlich schon alt genug dafür?“
    „Leck mich, Crutcher.“ Noah bereute den Entschluss bereits, seinen Freund ins Vertrauen gezogen zu haben.
    „Ich dachte, sie steht auf Mädchen“, überlegte Bo.
    „Das tut sie auch“, erwiderte Noah. „Ich meine, tut sie immer noch.“
    „Willst du damit etwa sagen, dass sie einen Dreier mit dir …“
    „Mir gefällt deine Art zu denken, aber nein.“ Noah war von Tinas Frage immer noch ein wenig geschockt. „Sie hat mich zum Essen im Apple Tree Inn eingeladen.“ Jeder in Avalon wusste, was das bedeutete. Kerzenlicht, sanfte Musik. Verführung – das war normalerweise das Ziel eines Abendessens im Apple Tree Inn. „Also nahm ich an, dass sie etwas von mir wollte.“
    „Ein Dreier. Du Glückspilz.“
    Noah schüttelte den Kopf. „Nein, das hab ich doch schon gesagt.“
    „Was dann?“
    Noah legte den Infusionsschlauch beiseite. „Denk dran, kein Wort davon zu niemandem.“
    „Ja, hab ich doch versprochen. Wir sind hier wie im Beichtstuhl. Was, zum Teufel, hat sie denn nur getan, dir einen Antrag gemacht?“
    „So kann man es sagen. Allerdings hat sie mich nicht gebeten, sie zu heiraten. Sie und ihre Lebensgefährtin wollen ein Baby.“
    Bo stieß erneut einen Pfiff aus, dieses Mal aber so laut, dass die Hunde anfingen zu kläffen. „Du machst Witze.“
    Noah sagte nichts. Der Augenblick, in dem Tina ihm ihre Bitte vorgetragen hatte, war ihm vollkommen surreal erschienen. Sogar die Erinnerung daran fühlte sich noch völlig unwirklich an. Es war ein verrückter, kosmischer Witz – allerdings ein ziemlich grausamer, was Tina allerdings nicht wissen konnte. Eine Frau hatte ihn verlassen, weil sie keine Kinder wollte. Und hier war eine andere, die Kinder wollte, aber nicht ihn.
    „Ich schwöre, bei jeder anderen außer Tina hätte ich angefangen, mich nach versteckten Kameras umzuschauen“, gab Noah zu. „Es fühlte sich an wie ein Witz oder ein merkwürdiges Experiment.“
    Bo lachte und schüttelte den Kopf. „Du bist mir vielleicht einer.“ Anerkennend klopfte er Noah auf den Rücken. „Aber du bist auch genau der Richtige.“
    „Komm schon.“
    „Ich nehme an, dass sie nicht von künstlicher Befruchtung gesprochen hat?“
    Tina war ganz rot geworden, als sie auf diesen Teil ihres Angebots zu sprechen gekommen war. Sie und Paulette hatten kein Geld für eine künstliche Befruchtung.
    Als Noah nicht antwortete, riss Bo sich die Mütze vom Kopf und raufte sich in dramatischer Geste die Haare. „Verdammt.
Verdammt.
Wieso kann ich nicht mal der Glückliche sein?“
    Noah musste grinsen. „Du glaubst doch nicht, dass ich zugestimmt habe, oder?“
    „Du hast sie
abgewiesen
? Sie ist eine Göttin, Mann. Eine verdammte Göttin.“ Bo schüttelte den Kopf. „Natürlich hast du abgelehnt, du Trottel.“
    „Das Verrückte war nicht, dass sie mich gefragt hat“,

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