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Was die Tiere im Park erlebten

Was die Tiere im Park erlebten

Titel: Was die Tiere im Park erlebten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Dann
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Freiheit gegenseitig zu schützen. Vielleicht stellte er sich bei dieser Erzählung ein wenig beherzter dar, als er in Wirklichkeit gewesen war, aber das war nur zu verständlich. Die Einsame hing an seinen Lippen, und dem Maulwurf tat ihre Bewunderung so wohl, daß er seine Angst ganz vergaß und immer zutraulicher wurde.
    Es endete damit, daß die Einsame nicht mehr in ihren eigenen Tunnel zurückkehrte und der Dachs deshalb noch einsamer wurde.
    Irgendwann hielt der Maulwurf es nicht länger aus, er mußte seine entzückende Freundin einfach dem Dachs vorstellen, und so beschloß er eines Tages, ihn zu besuchen. Er führte die Einsame — die das Gefühl hatte, sie müßte sich bald einen neuen Namen zulegen — durch den Verbindungsgang in den Dachsbau.
    Sie hörten den Dachs friedlich in seinem Schlafzimmer schnarchen, und der Maulwurf ging voran, um seinen Freund vorzubereiten.
    »Ah, hallo! Maulwurf!« rief der Dachs, als er aufwachte, und freute sich, seinen kleinen Freund wiederzusehen. »Wo hast du nur die ganze Zeit gesteckt? Du hast mich richtig vernachlässigt.«
    »Bitte, entschuldige«, sagte der Maulwurf, »aber ich mußte mich um andere Dinge kümmern.«
    »Tatsächlich? Um was denn?«
    Der Maulwurf kicherte verlegen und bat den Dachs, einen Augenblick zu warten. Dann ging er und kehrte mit einem sehr scheu tuenden Maulwurffräulein zurück.
    »Du lieber Himmel! Wen haben wir denn da?« entfuhr es dem Dachs, bevor er sich auf die Zunge beißen konnte. »Meine neue Bekanntschaft«, sagte der Maulwurf stolz. »Fein, fein, fein«, sagte der Dachs. »Also, ich hätte niemals...! Hm — nett, deine Bekanntschaft zu machen«, fügte er dann höflich hinzu.
    »Sie heißt die Einsame«, piepste der Maulwurf.
    »Wie ungewöhnlich«, meinte der Dachs. »Und nennst du sie auch so, Maulwurf?«
    »Ja — ehem — ja, tatsächlich«, gestand dieser und wurde sich plötzlich bewußt, wie unpassend der Name neuerdings war. »Ich glaube, die Zeiten haben sich geändert«, meinte der Dachs ironisch.
    »Was schlägst du vor, Dachs? Möchtest du einen neuen Namen für mich aussuchen?« schmeichelte ihm die Einsame. »Wer, ich? O ja — gut — ja, na schön«, antwortete er. »Ich weiß nicht, ob ich dafür der Richtige bin. Also, laßt sehen. Hmmm.« Er dachte nach, murmelte vor sich hin, und der Maulwurf wartete und fürchtete, die Einsame werde mit dem Namen nicht zufrieden sein. Immer noch brummelte der Dachs vor sich hin. Je länger es dauerte, desto unbehaglicher wurde es dem Maulwurf zumute, während die Einsame kichern mußte. Als er sie glucksen hörte, wurde der Dachs still. Mit einem listigen Lächeln blickte er sie an. »Wie wäre es mit die Fröhliche?« fragte er.
    Der Maulwurf wußte keine Antwort. Aber die Einsame schien entzückt zu sein. »O ja, ein schöner Name, wirklich, ein schöner Name!« quietschte sie.
    Der Dachs lächelte freundlich. »Paßt jedenfalls besser als Einsame«, meinte er.
    »Danke, lieber Dachs«, sagte der Maulwurf. »Du hast vollkommen recht.«
    Sie standen noch einen Augenblick herum und lächelten sich an.
    »Hast du — hm — hast du von den anderen gehört?« fragte der Maulwurf plötzlich.
    »Ich habe nicht viel von ihnen gesehen«, entgegnete der Dachs. »Soviel ich weiß, sind sie alle mit ähnlichen Vorhaben wie du beschäftigt. Keine Zeit, sich um einen alten Junggesellen zu kümmern.«
    Die Fröhliche sah besorgt aus. »Mußt du denn allein leben?« wollte sie wissen. »Es gibt doch noch mehr Dachse im Park, da bin ich ganz sicher.«
    Der Maulwurf versuchte, ihr heimlich ein Zeichen zu machen, aber der Dachs merkte es. »Ist schon in Ordnung, Maulwurf«, sagte er. »Du trampelst nicht auf meinen Gefühlen herum. Ich weiß, deine entzückende Freundin will mir nur helfen, aber es ist zu spät für mich, mein Leben noch zu ändern. Ich fürchte, ich könnte eine Dachsfrau gar nicht mehr ertragen — und sie mich natürlich auch nicht.«
    »Aber wir dürfen dich doch immer besuchen?« fragte der treue Maulwurf.
    »Aber natürlich, ihr seid immer herzlich willkommen«, sagte der Dachs. »Nur werdet ihr allmählich immer weniger Zeit für Besuche haben, schätze ich.« Er lächelte. »Mein lieber Maulwurf, du hast jetzt andere Verpflichtungen.« Nachdem die beiden in ihrem Tunnel verschwunden waren, verließ der Dachs seinen Bau, um den Fuchs zu besuchen. Es dämmerte schon, und er wollte ihn abfangen, bevor dieser sich auf die Jagd machte.
    Der Fuchs und die Füchsin

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