Was diese Frau so alles kann
Frau zusammen würde es niemals langweilig werden.
Sam hätte nie gedacht, dass er einmal an Liebe auf den ersten Blick glauben könnte. Doch mittlerweile tat er es. Regan hatte ihn schon umgehauen, als er sie zum ersten Mal bei Divine Events gesehen hatte. Und alles, was er inzwischen gesehen und über sie erfahren hatte, hatte diesen ersten Eindruck und seine wachsenden Gefühle nur noch bestärkt.
Er ergriff ihre Hände und hinderte sie daran, weiter seine Handgelenke zu massieren. “Weißt du, was ich möchte?”, fragte er sie.
“Nein.” Sie biss sich auf die Unterlippe.
“Ich möchte dich verführen. Ich möchte dir diesen Hauch von nichts ausziehen und dich mit meinem Mund verwöhnen, bis zu schreist. Und dann will ich dich lieben, bis du noch lauter schreist. Oh, und habe ich erwähnt, dass du dabei gefesselt sein sollst?” Mit hochgezogenen Augenbrauen blickte er sie an und wartete auf eine Antwort, obwohl er ahnte, wie sie lauten würde. Schließlich hatte sie schon unter Beweis gestellt, dass sie einer Herausforderung nicht aus dem Weg ging.
“Das hört sich gut an”, entgegnete sie, und ihre Stimme klang heiser.
Sie war bereit und willig. Wie zum Beweis hob sie den Gürtel aus Seide auf und legte ihm die zarte Fessel auf die Brust, wobei sie seine Brustwarzen berührte – absichtlich, wie er vermutete. Und dann streckte sie ihm ihre Hände mit den Handflächen nach oben entgegen. “Also, worauf wartest du noch?”, fragte sie. “Mach schon.”
Er lächelte und fing an, seinen Engel zu fesseln. Sam hatte nie besonders viel über die Liebe nachgedacht. Es war ihm immer nur wichtig gewesen, das Leben weiterzuleben, in dem er so viel herumkam. Das Leben, das sein Vater aufgegeben hatte; er wollte nicht genauso verkümmern. Frauen hatten in seinen Augen immer Ärger bedeutet. Mit einer Frau zusammen zu sein, bedeutete, zu Hause zu bleiben und seine Träume aufzugeben.
Auf den ersten Blick schien Regan eine Frau zu sein, die genau das verlangen würde, doch sie war herzlich, aufmerksam und verständnisvoll. Er fragte sich, ob er endlich jemanden gefunden hatte, der seine Bedürfnisse und Träume akzeptieren und verstehen konnte. Und er fragte sich auch, ob sie das überhaupt wollte.
Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass ihm nicht mehr viel Zeit blieb, um das herauszufinden. Aber tief in seinem Innern spürte er, dass alles möglich war, und er vertraute seinem Instinkt. Schließlich lernte er sie immer besser kennen.
Jetzt war es an der Zeit, dass sie mehr über ihn erfuhr. Sobald er sich revanchiert und Regan dorthin geführt hatte, wohin sie auch ihn geführt hatte: einmal zum Himmel und zurück.
Regan saß im Schneidersitz auf dem Bett. Ihr leichter Morgenmantel war alles, was sie um sich gelegt hatte, damit sie nicht fror. Wenn sie daran dachte, dass Sam gerade duschte und sich fertig machte, um zu gehen, spürte sie, wie sich ein Gefühl von Kälte in ihr ausbreitete – mehr, als eigentlich angemessen war. Und das machte ihr Angst. Immerhin kannte sie ihn erst seit ein paar Stunden.
Nur mit Boxershorts bekleidet, trat er aus dem Badezimmer. Er trocknete sich das nasse Haar mit einem Handtuch. Regan ließ ihren Blick über ihn gleiten und bewunderte einmal mehr seinen männlichen Körper.
“Wenn du mich weiter so anschaust, liegst du gleich wieder flach auf dem Rücken, und ich werde das Dinner verpassen”, sagte er und zwinkerte ihr zu.
“Hmmm … Mir wäre das ja egal.” Sie stieß ein übertriebenes Seufzen aus. “Aber sie würden dich beim Essen sicher vermissen.” Genauso wie sie ihn vermissen würde, wenn er ging. “Erzähl mir etwas über diesen Freund, der heiratet.” Sie bemühte sich, möglichst locker zu klingen und sich nichts von dem inneren Aufruhr anmerken zu lassen, der in ihr tobte.
“Bill?”, fragte Sam und bückte sich, um Kleider aus seiner Tasche zu nehmen. “Wir haben uns während unserer Ausbildung zum Piloten kennengelernt und angefreundet. Zwei großspurige Jungs, die es nicht abwarten konnten, endlich zu fliegen.” Mit seinen Kleidern in der Hand richtete er sich auf. “Fliegen bedeutete für mich Freiheit. Ich habe wie ein Wahnsinniger gearbeitet, damit ich mir das College leisten konnte, und habe so viele Jobs angenommen wie möglich. Ich war entschlossen, meinen Abschluss zu haben, falls sich mein Traum, Pilot zu werden, nicht erfüllen würde. Und dann habe ich daran gearbeitet, meinen Flugschein zu bekommen.” Er zuckte die Schultern.
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