Was diese Frau so alles kann
auch wenn er mich zurücknehmen würde. Was er übrigens nicht tun wird.”
“Unsinn.”
“Frag ihn das nächste Mal, wenn er anruft, um schlecht über mich zu reden, okay?
Er
hat mit
mir
Schluss gemacht.” Und sie war wirklich froh darüber. “Aber wenigstens habe ich so gelernt, dass ich genug Selbstachtung besitze, um mich nicht mit einem Mann zufriedenzugeben, der mich nicht will. Der mich nicht liebt. Und der mich ganz sicher nicht respektiert.”
Sie schluckte ein Lachen herunter, denn Darren würde bestimmt nicht an ihre Tür klopfen und um eine zweite Chance betteln. Aber ihre Eltern verstanden das nicht. Sie waren zu fest entschlossen, an ihrer Tochter herumzukritteln. Und Darren nutzte das aus. Er kannte Regans Eltern gut genug, um das Spiel auf seine Weise zu spielen – und zu gewinnen.
“Wenn du dich weigerst, jetzt mitzuarbeiten, kann ich dir nicht aus dieser verfahrenen Situation heraushelfen”, warnte ihre Mutter sie.
Regan straffte die Schultern. “Darum bitte ich dich auch nicht”, erwiderte sie und schluckte. Sie akzeptierte, wer ihre Mutter war, was sie war. Und sie hoffte, dass Kate eines Tages dasselbe für sie empfinden würde.
Eine Weile herrschte Schweigen, bevor Kate in Schniefen und vermutlich Tränen Zuflucht nahm. “Du wirst deinen Vater sehr enttäuschen, Regan, und ich werde nicht mehr hoch erhobenen Hauptes in den Country Club gehen können.” Kate drohte nicht, sie sprach nur die Tatsachen aus. Regan verstand, wie enttäuschend und niederschmetternd ihr Akt der Rebellion für Kate sein musste.
Wenn Regan erst einmal aufgelegt hatte, gab es kein Zurück mehr – außer sie gab klein bei. Und dieser Tag würde niemals kommen. Sie blinzelte ihre Tränen fort. “Es tut mir leid, Mom.”
Nicht, weil sie sie selbst sein wollte. Sie entschuldigte sich für den Schmerz, den sie ihren Eltern zufügte. Kate und Ethan kannten und verstanden keine andere Lebensweise als die ihre.
Das Klicken und das anschließende Freizeichen bestätigten Regans Befürchtungen, wie das Telefonat enden würde. Mit zitternden Händen legte sie den Hörer auf und setzte sich auf die Anrichte.
Sie war für sich selbst und ihre Wünsche eingestanden! Und obwohl Regan nun gänzlich allein war, fühlte sie sich nicht länger leer. Sie hatte sich selbst gefunden. Und sie würde ohne die Unterstützung ihrer Eltern oder das Geld ihres Verlobten überleben. Sie hatte in all den Jahren genug Erfahrung in der Öffentlichkeitsarbeit, um einen Job zu finden. Und sie hatte das Talent, Leute zu begeistern und zu überreden, Geld für wohltätige Zwecke zu spenden. Zum ersten Mal in ihrem Leben wurde ihr bewusst, dass sie an sich selbst glaubte.
Regan musste Sam dafür danken. Er hatte sie zu dieser Erkenntnis gebracht. Sam Daniels … Ein Mann, bei dem sie sie selbst sein durfte und der sie so liebte, wie sie war. Sie war sich sicher. Denn sie liebte ihn. Ihr Mund wurde ganz trocken, und ihr Herz pochte wie wild, als sie sich erlaubte, diese Worte zum ersten Mal zu denken.
Sie liebte Sam. Und sie glaubte, dass auch er sie liebte – auf seine eigene Art. Regan machte sich nichts vor: Die Liebe würde nicht ändern, wer er war oder was er war – ein Pilot, der seine Freiheit brauchte, um zu überleben. Genauso sehr wie er sie akzeptierte, akzeptierte sie auch ihn.
Sie fragte sich, ob seine einsame Sicht auf die Welt überhaupt Raum für sie ließ. Für sie beide. Und ihr wurde klar, dass es nur eine Möglichkeit gab, das herauszufinden.
7. KAPITEL
A ls Sam seine Rede auf die Braut und den Bräutigam beendet hatte, erhob er sein Glas. “Und nun auf ein Leben voller Gesundheit, Glück und Kinder, die aussehen wie Cynthia”, rief er und zwinkerte Bill grinsend zu. “Prost.”
Die Gäste applaudierten, und Bill ließ seine Braut gerade lange genug los, um Sam herzlich zu umarmen und ihm auf die Schulter zu klopfen.
“Werdet glücklich”, sagte Sam zu seinem Freund. Seine Worte kamen nicht nur von Herzen. Er hatte auch endlich verstanden, dass so etwas wie “… und sie lebten glücklich und zufrieden bis ans Ende ihrer Tage …” tatsächlich möglich war.
Jahrelang hatte Sam geglaubt, dass Bindungen, Ehe und sogar die Sehnsüchte einer Frau niemals mit seinen Wünschen vereinbar wären. Er hatte seine Eltern immer für den besten Beweis dafür gehalten. Und bisher hatte auch keine Frau, die er kennengelernt hatte, ihn vom Gegenteil überzeugen können. Bis jetzt.
In seiner männlichen Arroganz
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