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Was ich mir schon immer merken wollte

Was ich mir schon immer merken wollte

Titel: Was ich mir schon immer merken wollte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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erfolgreiche Kernspaltung.
    Die Veröffentlichung der Ergebnisse löste Anfang 1939 weltweites Interesse aus. Insbesondere die Militärs erkannten die Tragweite der bei Kernspaltungen freigesetzten Energiemengen und begannen fieberhaft mit Versuchsreihen. Ende 1942 führten die Forschungen in den USA zu einem ersten Erfolg, als in einem Chicagoer Reaktor die erste kontrollierte Kettenreaktion gelang. Das dabei gewonnene Plutonium diente dem Bau von Atombomben, deren erste am 16. Juli 1945 bei Los Alamos in den USA getestet wurde. Gut drei Wochen später beendeten die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki den Zweiten Weltkrieg. Otto Hahn war über den Einsatz der Bombe erschüttert; Zeit seines Lebens fühlte er sich schuldig an der Entwicklung der Massenvernichtungswaffe.
    Erhellendes

Nach 1945 setzte sich Otto Hahn weitweit gegen die atomare Aufrüstung ein.

Begründer der Religionskritik
    Der niederländische Philosoph Baruch de Spinoza (1632–1677) gilt als Begründer der modernen Bibelkritik. Er lehrte eine Philosophie des Pantheismus und ethischen Rationalismus, die im deutschen Idealismus und der Romantik an Einfluss gewann.
    Der Vater Spinozas, ein sephardischer Jude, war Ende des 16. Jahrhunderts vor der spanischen Inquisition aus Portugal in die Niederlande geflohen. Baruch (latinisiert: Benedictus) de Spinoza kam am 24. November 1632 in Amsterdam zur Welt. Als Fünfjähriger wurde er in die jüdische Gemeinde aufgenommen und besuchte die Talmud-Thora-Schule. Seine Beschäftigung mit den Werken der Philosophen René Descartes und Thomas Hobbes entfernte ihn zunehmend vom jüdischen Glauben. Er zweifelte grundlegende Glaubenssätze seiner Gemeinde an, weshalb er 1656 ausgeschlossen wurde. Seine Kritik entwickelte Spinoza in seinem 1667 erschienenen Hauptwerk »Ethik« weiter.
    Spinoza musste seinen Lebensunterhalt fortan als Glasschleifer verdienen. Ab 1661 lebte er in Rijnsburg bei Leiden, 1663 zog er nach Voorburg bei Den Haag. In dieser Zeit entstanden zahlreiche seiner Schriften. Unter seinem Namen veröffentlichte Spinoza zu Lebzeiten jedoch lediglich den Traktat über Descartes’ »Principia Philosophiae« (1663). Der 1670 unter Pseudonym veröffentliche »Tractatus Theologico-Politicus« wurde vier Jahre später verboten. Den 1673 ergangenen Ruf für eine Philosophie-Professur in Heidelberg lehnte Spinoza ab, um seine geistige Unabhängigkeit zu bewahren. Am 21. Februar 1677 starb Spinoza in Den Haag vermutlich an Tuberkulose.
    Spinoza setzte in seiner Philosophie Gott mit Natur gleich, was viele als Atheismus interpretierten. Spinozas Lehren waren in seiner Zeit höchst umstritten. Erst ein Jahrhundert nach seinem Tod beeinflusste er Dichter und Philosophen wie Gotthold Ephraim Lessing, Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Herder.
    Erhellendes

Spinoza nimmt eine Sonderstellung ein, da er weder einer philosophischen Schule angehörte noch eine eigene begründete. Sein Werk ist eigenständig.

Atomuhren definieren die Zeit
    Keine Uhr auf dieser Welt geht exakter als die Atomuhren – genauer gesagt die Cäsiumuhren. Die Entdeckung des Prinzips der Atomuhren geht zurück auf den US-amerikanischen Physiker Isidor Isaac Rabi (1898–1988).
    Entscheidendes Problem bei der Frage, wie genau eine Uhr geht, ist die Schwingung ihres Taktgebers. Die Unruh bzw. das Pendel normaler Uhren werden bei Atomuhren durch einen Oszillator ersetzt. Die Frequenz dieses Oszillators kann durch die Eigenschwingungen von Atomen konstant gehalten werden. Je stabiler die Resonanz der Atome, desto exakter zeigt die jeweilige Uhr die Zeit an.
    In den USA kam Isidor Isaac Rabi 1945 auf die Idee für eine solche Atomuhr, die ein Jahr später von seinem Landsmann Willard Frank Libby konstruiert wurde. Nachdem man zunächst vor allem Ammoniakmoleküle zur Schwingung eingesetzt hatte, kam man Anfang der 1950er Jahre auf die Idee, Cäsiumatome zu verwenden. Die Cäsium-Atomuhren erwiesen sich auch langzeitig als überaus abweichungsarm, so dass sie 1967 dafür verwendet wurden, die Zeiteinheit Sekunde im Internationalen Einheitensystem neu zu definieren.
    Ende der 1990er Jahre betrug die relative Standardabweichung der Atomuhren zu einer idealen Sekunde lediglich etwa eine Sekunde in 20 Millionen Jahren. Um diese Präzision der Atomuhren zu erreichen, wurden die Cäsiumatome ab Ende der 1990er Jahre stark abgekühlt, wodurch sich ihre Geschwindigkeit wesentlich reduziert. Diese Atome werden dann mittels eines Lasers auf

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