Was ich mir schon immer merken wollte
kerynitische Hirschkuh und den erymanthischen Eber lebendig fangen, die Ställe des Augias an einem Tag ausmisten, die gefürchteten stymphalischen Raubvögel vertreiben, den Stier Minotauros auf Kreta bändigen, die wilden Stuten des Diomedes herbeischaffen, den Wehrgürtel der Amazonenkönigin Hippolyte erbeuten, die Rinder des Riesen Geryones nach Mykene bringen, die Äpfel der Hesperiden holen und schließlich den Höllenhund Zerberus aus der Unterwelt Hades heraufbringen. Nach zahlreichen weiteren Heldentaten trieb ihn ein von seiner Gemahlin Deianeira präpariertes Gewand in den Feuertod auf einem Scheiterhaufen. Die Götter holten ihn auf den Olymp und gaben ihm die Göttin Hebe zur Frau.
Erhellendes
Die Abbildung zeigt Herkules im Kampf mit einem Kentaur, dem griechischen Fabelwesen mit Pferdeleib und menschlichem Oberkörper. – Ein ausgedehntes Sternbild des nördlichen Himmels trägt den Namen »Herkules«.
Erfindung des Schießpulvers
Die Erfindung des Schießpulvers im 8./9. Jahrhundert in China, im Mittelalter auch in Europa, brachte den Menschen einerseits Fortschritt, andererseits unermessliches Leid.
Das am längsten bekannte Schießpulver ist das Schwarzpulver. Im 8./9. Jahrhundert sollen Chinesen die explosive Mischung aus Salpeter, Schwefel und Holzkohle bereits gekannt haben. Sie setzten sie zunächst in der Medizin ein, nutzten sie dann für Feuerwerke und bald auch zur Abschreckung von Feinden. Im 10. Jahrhundert waren mit Schwarzpulver gefüllte Bambusrohre die ersten »Flammenwerfer« in der Geschichte der Kriegsführung. Mit Handelsreisenden gelangte die Rezeptur des Schießpulvers auch nach Europa, wo einige experimentierfreudige Tüftler dem Geheimnis des explosiven Gemischs bereits selbst auf den Grund gegangen waren. Die Legende schrieb die Erfindung des Schwarzpulvers um 1380 dem deutschen Franziskanermönch Berthold Schwarz zu, dessen Existenz allerdings nicht einwandfrei nachweisbar ist. Auch ist inzwischen gesichert, dass Schwarzpulver schon zuvor in Europa bekannt war – belegt beispielsweise durch den englischen Franziskanermönch Roger Bacon (1214–1294), der das Pulver als Basis für Knallkörper mehrfach in seinen Schriften erwähnte.
Berthold Schwarz war auch nicht, wie fälschlicherweise häufig angenommen wird, Namensgeber des Schwarzpulvers. Seinen Namen erhielt es vielmehr wegen seiner Farbe im Unterschied zu weißem Zellulosenitratpulver, das später in der Sprengstoffforschung eingesetzt wurde.
Schon 1326 wurde Schwarzpulver in Europa als Treibladung in Metallkanonen verwendet. Die Armeen des 14. Jahrhunderts schossen mit schweren Geschützen – zunächst mit Brandpfeilen, dann mit Stein- und Eisenkugeln, die mit dem explosiven Gemisch gefüllt waren. Auch in Handfeuerwaffen kam Schwarzpulver zum Einsatz. Es blieb jahrhundertelang der einzige bekannte Explosivstoff für militärische und zivile Zwecke, ehe Alfred Nobel im 19. Jahrhundert das Dynamit erfand.
Erhellendes
1867 brachte Alfred Nobel das stoßempfindliche Glycerin in eine sicher handhabbare Form. 1875 entwickelte er Sprenggelatine und davon abgeleitete Dynamitarten.
Verdis »La Traviata«
Die 1853 im Teatro La Fenice in Venedig uraufgeführte Oper »La Traviata« des italienischen Komponisten Giuseppe Verdi (1813–1901) avancierte im zweiten Anlauf zu einer der berühmtesten und beliebtesten Opern der Musikgeschichte.
Wie schon im »Rigoletto« (1851) und im »Troubadour« (1853) stellte Verdi auch hier eine Außenseiterfigur in den Mittelpunkt seiner Oper »La Traviata«, zu der Franceso Maria Piave das Libretto beisteuerte. Es handelt sich um die Kurtisane Violetta Valéry, die zur hingebungsvoll Liebenden wird und aus Liebe auf ihr Glück verzichtet. Die Geschichte beruht auf dem Roman »Die Kameliendame« von Alexandre Dumas d. J. (1824–1895).
Violetta lebt mit Baron Douphol zusammen. Auf einer Gesellschaft, die sie nach längerer Krankheit scheinbar genesen zeigt, lernt sie Alfredo Germont kennen – einen jungen Mann, der ihr in einem unbeobachteten Moment seine Liebe gesteht. Drei Monate später lebt Violetta mit Alfredo in einem Haus, hat ihr sicheres Leben für ihn aufgegeben. Während einer Abwesenheit Alfredos besucht sie sein Vater und verlangt von ihr, seinen Sohn nicht weiter durch die Mesalliance zu kompromittieren. Violetta, die inzwischen weiß, dass sie an Schwindsucht sterben wird, willigt ein und verlässt das Haus. Alfredo glaubt, sie sei zu ihrem alten Leben
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