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Was ich mir schon immer merken wollte

Was ich mir schon immer merken wollte

Titel: Was ich mir schon immer merken wollte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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Chemiker Joseph Priestley (1733–1804) im Jahr 1771 an Pflanzen überprüfen. Er stellte gewässerte Minze mit einer Kerze unter eine verschlossene Glasglocke. Als die Flamme erlosch, war der Sauerstoff offensichtlich verbraucht, doch die Pflanze lebte auch Wochen später weiter. Offensichtlich war sie in der Lage, den benötigten Sauerstoff selbst zu produzieren, so Priestleys These. Der niederländische Arzt Jan Ingenhousz (1730–1799) stellte 1779 fest, dass die Pflanzen offensichtlich Licht für diesen Stoffwechselvorgang benötigen – das Prinzip der Photosynthese (griechisch: durch Licht aufbauen) war damit erkannt.
    1837 kam der französische Chemiker und Botaniker Henri Dutrochet (1776–1847) der Photosynthese durch seine Forschungsversuche weiter auf die Spur. Er fand heraus, dass sie nur in chlorophyllhaltigen Pflanzenzellen funktioniert. Der Farbstoff der grünen Blätter ist damit entscheidend an der Produktion des Sauerstoffs der Luft in der Erdatmosphäre beteiligt. Darüber hinaus dient Chlorophyll auch als Bausubstanz und Energiequelle für höhere Lebewesen allgemein. Es wird durch pflanzliche Nahrung – bzw. bei Fleischfressern durch pflanzenfressende Beutetiere – aufgenommen. Die Photosynthese ist damit mittelbar und unmittelbar die Triebfeder für alle biochemischen Kreisläufe des Ökosystems Erde.
    Erhellendes

Die Photosynthese ist auch Ausgangspunkt für die Entstehung fossiler Rohstoffe und Energieträger wie Erdöl und Kohle.

Grünpflanzen dienen nicht nur als Sauerstoffproduzenten, sondern filtern mit ihren Blättern und Nadeln auch Staubpartikel aus der Luft.

Der Talmud
    Der Talmud (hebräisch: Lernen, Studium) ist mit seinen über Jahrhunderte hinweg zusammengetragenen schriftlichen und mündlichen Überlieferungen aus der Sammel- und Lehrtätigkeit rabbinischer Akademien neben der jüdischen Bibel (Tanach) das wichtigste Werk des Judentums mit Grundsätzen für ein gottgefälliges Leben.
    Auf dem Berg Sinai gab Gott Mose nicht nur die Zehn Gebote für sein Volk, sondern neben der sogenannten schriftlichen Lehre (Tora) auch die mündliche Lehre. Diese seit Jahrhunderten überlieferte Lehre setzt sich zusammen aus den um das Jahr 200 unter der Bezeichnung »Mischna« (Lehre, Wiederholung) erstmals schriftlich festgehaltenen Religionsgesetzen (Halacha), mit denen Gott die Normen für das tägliche Leben der Juden festlegte, sowie aus einer Sammlung von Erzählungen, Gleichnissen und Parabeln (Aggada) zur Ethik des Judentums.
    Die Mischna gliedert sich in sechs Ordnungen: Saaten (Landwirtschaft), Festtag (Festzeiten), Frauen (Ehe- und Familienrecht), Beschädigungen (Straf- und Zivilrecht), Heiligkeiten (Tempelopfer) und Reinheiten (Reinheitsgebote). Die Ordnungen bestehen ihrerseits aus 63 Traktaten. Die Rabbiner aller nachfolgenden Generationen diskutierten, interpretierten und kommentierten diese Mischna und fixierten ihre Erkenntnisse in der sogenannten Gemara, die zusammen mit der Mischna den Talmud bildet. Da es zwei rabbinische Zentren gab, entwickelten sich auch zwei Talmudim – der palästinensische (5. Jahrhundert) und der babylonische (6. Jahrhundert), wobei Letzterem inzwischen die größere Bedeutung zukommt.
    Auch der Talmud wiederum ist analog zur Mischna in Ordnungen und Traktate eingeteilt. Die Form des babylonischen Talmuds ist seit dem ersten Druck um 1520 weitgehend festgelegt: Nach einem zentrierten Initialwort auf jeder Seite folgen die Abschnitte aus Mischna und Gemara und die sie umgebenden Kommentare, die für den Erstdruck bis ins 14. Jahrhundert hinein gesammelt wurden. Stilistisch hervorstechend ist die dialektische Argumentationsstruktur der Texte, die jeweils in einfache Lehrsätze mündet.
    Erhellendes

Der wichtigste Kommentar zum Talmud stammt von Rabbi Raschi (1040–1105) und wird mit eigener Schrift im Talmud hervorgehoben.

Das Alphabet entsteht
    Vermutlich um 1500 v. Chr. wurde das Alphabet entwickelt – eine bahnbrechende Neuerung, zumal sämtliche späteren Alphabete auf diesem Vorbild beruhen.
    Im Semitischen, also auf dem Gebiet des heutigen Palästina bzw. Syrien, wurde das erste Alphabet entwickelt. Die revolutionäre Idee war, Sprache auf kleinste Laute zu reduzieren. Dadurch gelang es, mit einem vergleichsweise kleinen Satz von Lauten eine beträchtliche Anzahl an Kombinationen zu bilden, die den Wortschatz einer Sprache widerspiegeln. Nun wurde jedem Laut ein Zeichen zugeordnet, die Buchstaben. Ihre Form war zunächst an der

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