Was liest der Hund am Laternenpfahl
besitzt. Auch wenn bei der Erforschung menschlicher sowie tierischer Intelligenz noch keine letzendliche Einigkeit über den Begriff selbst herrscht, so kann man für den Hund noch weitere Intelligenzformen nennen, die von der apativen Intelligenz unterschieden werden können, jedoch in gängigen Intelligenztests kaum Niederschlag finden. Zunächst wäre da die Arbeits- oder auch Gehorsamsintelligenz, die die Fähigkeit bezeichnet, unter menschlicher Anleitung effektiv zu arbeiten. Des Weiteren kennt man bei Hunden auch eine instinktive Intelligenz, also genetisch bestimmte Fähigkeiten und Verhaltensformen. Dass gerade diese sich von Rasse zu Rasse extrem unterscheidet, leuchtet auf den ersten Blick ein, und gerade die instinktive Intelligenz ist es, die eine Vergleichbarkeit der Klugheit unter Hunden nicht nur schwer, sondern auch oft unsinnig macht.
Kann man die
geruchsleistung
von Hunden in Zahlen erfassen?
Genauso, wie sich der Mensch gerne von Tatsachengeschichten beeindrucken lässt, die von den enormen Fähigkeiten unserer Hunde berichten, neigt er zur ehrfurchtsvollen Begeisterung über Zahlen und Statistiken, die geeignet sind, die große Sympathie zum Hund wissenschaftlich zu untermauern. Nur ein Vorurteil? Oder sind doch „Zahlen und Figuren Schlüssel aller Kreaturen“? Man lasse folgende Superlative auf sich wirken und prüfe sich dann selbst: Der ausgedehnten Riechschleimhaut des Deutschen Schäferhundes mit 150cm 2 und des Bloodhounds mit sage und schreibe 250cm 2 steht die Riechschleimhaut des Menschen mit geradezu beschämenden 2–5cm 2 gegenüber. Der Hund kann auf eine Gesamtzahl von etwa 125–225 Millionen Riechzellen verweisen, bestimmte Jagdhunderassen sollen sogar noch mehr besitzen. Der Mensch muss lediglich mit 5 Millionen Riechzellen durch die Welt gehen. Für bestimmte Stoffe haben Forscher eine ca. 100-millionenfach höhere Riechleistung bei unseren domestizierten Freunden ermittelt, außerdem stellten sie fest, dass beinahe ein Achtel des Hundegehirns ausschließlich der Geruchsverarbeitung dient. Am Beispiel der Buttersäure konnte ermittelt werden, dass Hunde bereits auf weniger als 10.000 Moleküle Buttersäure pro cm 2 Luft reagieren, wohingegen der bedauernswerte aufrecht gehende Homo sapiens erst eine millionenfach stärkere Konzentration wahrnimmt.
Kann jeder Hund ein
sprengstoffspezialist
werden?
Jeder Hundebesitzer möchte, dass aus seinem Liebling etwas Vernünftiges wird, wenn er einmal groß ist. Deswegen werden weder Kosten noch Mühen gescheut, um dem Hund von Anfang andas richtige Rüstzeug für das weitere Leben mit auf den Weg zu geben: Frühförderkurs im Hundekindergarten, Selbstbewusstseinstraining in den schwierigen Monaten der Pubertät, Sonderkurse für den unterforderten Hund. Doch wie ist es um die generelle und allgemeine Bildungsfähigkeit der Hunde bestellt, und ist im Zweifelsfall immer der schlechte Lehrer schuld? Ein Hund, der eine spezielle Ausbildung erfahren soll, muss vor allem zweierlei mitbringen: großes Talent und die passenden Persönlichkeitsmerkmale, wie beispielsweise eine hohe Bereitschaft mit dem Menschen zusammenzuarbeiten. Ein Hund, der nicht über einen herausragenden Geruchssinn verfügt und diese Fähigkeit bereitwillig in den Dienst des Menschen stellt – und hier gibt es große Unterschiede –, wird etwa den anspruchsvollen Job eines Sprengstoffsuchhundes kaum versehen können. Es ist sicherlich kein Zufall, dass die britische Polizei bei ihrer Antiterrorbekämpfung vorallem auf leichtführige Jagdhunderassen als Sprengstoffexperten setzt. Ebenso wird ein Hütehund nicht die Aufgaben eines Herdenschutzhundes erfüllen können und der Jagdhund wiederum wird bei der Ausbildung zum Hütehund das Klassenziel nur in den allerseltensten Fällen erreichen. Ein kluger Autor hat die Entwicklung vom Wolf zum Hund einmal als Entwicklung vom Zehnkämpfer zum Spezialisten bezeichnet. Und so ist eben vor allem jeder Rassehund prinzipiell erst einmal ein Spezialist für ein bestimmtes Gebiet und kein Allroundtalent.
Seit wann gibt es
blindenführhunde
?
Enge Beziehungen zwischen Mensch und Hund gab es zweifellos schon in der Antike. Eindeutige Quellen jedoch, die die Existenz von Blindenführhunden bereits in diesen alten Zeiten beweisen könnten, gibt es nicht. Die wenigen Bildquellen, auf die sich Autoren gelegentlich beziehen, erlauben – nimmt man es quellenkritisch genau – lediglich die Interpretation, dass hier ein
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