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Was Menschen gutes tun

Was Menschen gutes tun

Titel: Was Menschen gutes tun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Mangels
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immer auf den Rücken gebundenen Händen unsicher auf die Füße. Es mochte unwahrscheinlich anmuten, dass das romulanische Militär auf einmal diese abgelegene Welt gefunden hatte und nun einen Angriff unternahm, um Ehrehin in der sprichwörtlichen letzten Sekunde zu retten. Andererseits war das immer noch wahrscheinlicher, als dass sich ein seit Äonen schlummernder Vulkan unvermittelt im günstigsten Moment im Zorn entlud.
    Trip trat auf den alten Mann zu, besorgt, dass die gegenwärtige Situation zu viel für ihn sein könnte. Ungeachtet der schwachen Beleuchtung sah er, dass Ehrehin nur wenig erschüttert wirkte. Aber ihm war klar, dass sich die Dinge sehr leicht und ebenso rasch verschlechtern konnten.
Wenn Valdore Ehrehin nicht retten kann, wird er mit Sicherheit dafür sorgen, dass ihn auch niemand sonst bekommt.
    Er konnte die peitschenden Geräusche von Waffenfeuer hören, die aus einem entfernten Teil der Anlage zu ihnen herüberhallten. Sie wurden zunehmend lauter, während sie sich näherten. Unvermittelt wurde die Befreiung von seinen Fesseln beinahe so wichtig wie atmen.
    »Zurück auf Ihren Platz!«, befahl eine raue männliche Stimme. Einen Moment später tauchte eine von Ch’uihvs Wachen aus den sie umgebenden Schatten auf. Seine dunkle, paramilitärische Uniform ließ ihn in dem schwachen Licht beinahe mit der Umgebung verschmelzen.
    Trip konnte nur hoffen, dass die anderen Wachen im Raum, ganz zu schweigen von Ch’uihv selbst, von den Ereignissen dort draußen in der Anlage zu abgelenkt waren, um mitzubekommen, was er soeben zu tun beschlossen hatte.
Ich werde sowieso umgebracht
, dachte er.
Entweder von diesem Burschen oder von Ch’uihv oder von Valdore. Mir scheint daher, dass der perfekte Zeitpunkt für ein vollkommen irrsinniges und zweckloses Verhalten gekommen ist.
    »Verzeihung«, sagte Trip und trat einen einzelnen Schritt von der nahenden Wache und dem gebrechlichen Wissenschaftler weg, wobei er sich gleichzeitig auf den Stuhl zubewegte, von dem er soeben aufgestanden war. Die Wache folgte ihm.
    Gleich darauf sprang Trip vor, riss ein Bein hoch und rammte es dem Mann kraftvoll in den Bauch. Beide gingen sie schwer zu Boden. Der Kopf der Wache erzeugte ein Übelkeit erregendes Klatschen auf dem harten Boden, während sein Körper Trips Fall auffing. Zum Glück, denn sonst hätte er sich mit seinen nach wie vor auf den Rücken gefesselten Händen womöglich ernsthaft verletzt.
    Sieht so aus, als hätte der Kerl kein vollkommen irrsinniges und zweckloses Verhalten erwartet
, dachte Trip, als sich die Wache nicht mehr bewegte. Sie schien für den Moment ausgeschaltet zu sein. Sofort rollte er herum und fing an, ungeschickt am Gürtel des Gefallenen zu nesteln, um irgendetwas zu finden, das wie ein Schlüssel für seine Handschellen aussah.
    Verdammt. Verdammt. VERDAMMT!
Mindestens eine Minute verstrich, ohne dass er Erfolg hatte. Immerhin konnte er mittlerweile ziemlich sicher sein, dass weder Ch’uihv noch irgendwelche anderen Wachen im Raum verblieben waren. Dankbar für diesen kleinen Trost fuhr er fort, am Gürtel der Wache herumzutasten, während die Geräusche des sich nähernden Feuergefechts immer lauter wurden.
    »Lassen Sie mich das machen«, sagte eine vertraute Stimme unmittelbar hinter ihm.
    »Ehrehin?«, fragte Trip und versuchte sich umzudrehen, um dem Mann das Gesicht zuzuwenden.
    »Halten Sie still, Cunaehr. Wenn Sie sich jetzt bewegen, könnte das für uns beide ausgesprochen unschön enden.«
    Der alte Mann, der noch immer hinter ihm stand, presste etwas Hartes und Metallisches gegen Trips Handgelenke. »Warten Sie, Doktor«, entfuhr es Trip, als ihm plötzlich klar wurde, was Ehrehin zu tun beabsichtigte. Doch trotz seines Protests wagte er nicht, sich zu rühren.
    Im nächsten Moment versengte ein Gefühl extremer Hitze Trips Handgelenke. Der glühende Schmerz wurde von einem kurzen Aufblitzen rötlichen Lichts begleitet. Trips Hände lösten sich voneinander, und er zog sie beide nach vorne, um den Schaden zu begutachten. Obwohl die Haut an beiden Handgelenken höllisch wehtat, schienen seine Verletzungen minimal zu sein. Zumindest soweit er das bei den schlechten Lichtverhältnissen sagen konnte. Die Handschellen umschlossen nach wie vor seine Unterarme, aber sie waren nicht mehr verbunden. Etwas hatte sie in der Mitte sauber durchgebrannt.
    Trip drehte sich zu Ehrehin um, der ihm sogleich eine noch warme Disruptorpistole in die rechte Hand drückte.
    »Ich habe die

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