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Was Menschen gutes tun

Was Menschen gutes tun

Titel: Was Menschen gutes tun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Mangels
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von dem Reed annahm, dass es sich um einen gepfefferten andorianischen Fluch handelte.
    Sie drängten in den Korridor hinaus, sorgsam darauf bedacht, den schattenhaften Gestalten aus dem Weg zu gehen, von denen sich ein halbes Dutzend an den Wänden entlangbewegte. Die Situation kam Reed beinahe surreal vor, als wäre er in einem Traum gefangen, in dem außer ihm niemand ein Gesicht hatte.
    »Sie sind in einer Kammer dort unten«
, verkündete Theras und deutete einen zweiten Korridor hinunter.
»Ich habe soeben telepathischen Kontakt zu Lissan hergestellt. Sie wurde unter Drogen gesetzt, wie alle anderen auch, um ihre Telepathie zu unterdrücken.«
    »Genau wie Sie es prophezeit haben«, sagte Reed. »Zum Glück für uns haben die Romulaner sie nicht dermaßen stark betäubt, dass Sie sie gar nicht erreichen können.«
    »Dennoch ist keiner der Aenar, die ich spüre, vollständig bei Sinnen. Ich gebe mein Bestes, Lissan zu erklären, dass wir kommen, um sie zu retten. Vielleicht gelingt es ihr, die anderen ruhig zu halten und auf unsere Ankunft vorzubereiten.«
    »Uzaveh sei Dank sind Sie doch noch zu
irgendetwas
zu gebrauchen«
, warf Shran beißend ein.
    Automatisch bedachte Reed den Andorianer mit einem finsteren Blick. Erst im nächsten Moment fiel ihm ein, dass Shran diesen wahrscheinlich gar nicht sehen konnte. Aber selbst wenn, hätte es ihn wohl nicht gekümmert. Trotzdem ärgerte Reed Shrans ungerechtes Verhalten. Immerhin hatte Theras – vielleicht, weil er glaubte, Shran gegenüber etwas beweisen zu müssen – darum gebeten, bei dieser Mission dabei zu sein. Er hatte darauf beharrt, dass seine telepathischen Fähigkeiten sich als unverzichtbar für ihre Rettungsbemühungen erweisen könnten. Auch wenn Reed persönlich Theras lieber zurückgelassen hätte, musste er nun zugeben, dass Captain Archer recht damit gehabt hatte, ihn in das Außenteam aufzunehmen.
    Weiter vorne standen zwei große Humanoide, die runde Helme trugen und mit gezückten Waffen den Durchgang bewachten.
    Als die sechs nahe genug herangekommen waren, dass ihre Stiefelschritte nicht mehr zu überhören waren, rief einer der Männer:
»Vah-udt?«
Die ansteigende Tonlage auf der zweiten Silbe legte den Verdacht nahe, dass er eine Frage gestellt hatte.
»Dhaile hwai Rhadam!«
, fügte er hinzu und hob die Waffe, ohne auf jemanden direkt zu zielen.
    »Er kann uns nur hören«
, sagte T’Pol leise über den Helmfunk.
    Reed wünschte sich, sie hätten die Zeit gehabt, Hoshis romulanisches Übersetzungsprogramm in den Raumanzügen zu installieren. Doch unter den gegebenen Umständen war das leider nicht möglich gewesen. Er hoffte, dass die Männer sich gerade ergaben, aber angesichts ihrer aggressiven Körperhaltung und der Waffen bezweifelte er das stark.
    »Schalten Sie sie aus«, sagte er. »Leise und ohne sie umzubringen.« Reed sah, wie T’Pol eine Hand auf Shrans Schulter legte, um ihn zurückzuhalten. Dann drehte er sich um und schaute nach, wie es hinter ihnen aussah. Bis jetzt schienen sie nicht entdeckt – geschweige denn umzingelt – worden zu sein.
    Er vernahm das scharfe Jaulen zweier Energiewaffenschüsse, und richtete seine Aufmerksamkeit wieder nach vorne, nur um die beiden schattenhaften Männer kraftlos neben dem versiegelten Eingang zu Boden gehen zu sehen. Chang und Peruzzi ragten über ihnen auf, die Phasengewehre noch immer im Anschlag.
    T’Pol glitt zur Türkontrolle hinüber.
»Der Öffnungsmechanismus ist außer Betrieb. Die Energie ist ausgefallen.«
    »Helfen Sie mir, sie aufzubrechen«, sagte Reed. Alle außer Theras eilten an seine Seite. Nach mehreren Sekunden öffnete sich die Tür ein wenig, dann ging sie einen Spalt weit auf, gerade weit genug, um einer Person mit einem klobigen Raumanzug zu erlauben, sich hindurchzuzwängen.
    Im Inneren der Kammer erwartete sie ein unheimlicher Anblick. Alle Aenar hatten sich versammelt, und diejenigen, die nicht stehen konnten, wurden gestützt. Aus blicklosen Augen schauten sie dem Enterkommando entgegen. Ihre weißliche Haut phosphoreszierte eigentümlich im Schein der Nachtsichtausrüstung und verlieh ihnen beinahe das Aussehen von Geistern. Der Umstand, dass ihre Kleider allesamt schmutzig und zerrissen waren, verstärkte diesen Eindruck nur noch. Reed lief ein Schauer über den Rücken.
    »Wie ich sehe, ist es Ihnen gelungen, Sie alle zu beruhigen«
, sagte Shran zu Theras, und in seinem Tonfall lag noch immer eine leichte Herablassung. Der Blick des Andorianers

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