Was Menschen gutes tun
verfasst hat. Er lebt mit seiner Frau Jenny und ihren beiden Söhnen James und William in Portland, Oregon.
ZURÜCK VON DEN TOTEN – Die E NTERPRISE -Fortsetzung
von Julian Wangler
E NTERPRISE ist die erste und bisweilen letzte S TAR T REK -Serie, die nicht in den Genuss von vollen sieben Staffeln kam. Am Ende blieben viele Fragen offen, viele Geschichten unerzählt. Wenn das keine optimalen Voraussetzungen für die S TAR T REK -Autoren sind, die Handlung fortzusetzen und die NX-01 selbst nach einer vermeintlich endgültigen letzten Folge wieder auf große Fahrt zu schicken.
Schwierige Ausgangslage – oder eine Steilvorlage?
Ursprünglich als Prequel und gleichsam Neuanfang für S TAR T REK geplant, geriet E NTERPRISE bald in Quotenprobleme. Und so endete die Serie am 13. Mai 2005 ziemlich abrupt.
»Dies sind die Abenteuer«
war der letzte Akt von E NTERPRISE , ehe der Serienvorhang unwiderruflich fiel.
Doch alles Unvollendete ist allerbeste Knetmasse für die Fantasie. Hatte der US-Verlag Pocket Books seit dem Jahrtausendwechsel bereits D EEP S PACE N INE , Voyager und T HE N EXT G ENERATION eine Fortsetzung in literarischer Form verpasst, bot sich nun E NTERPRISE hierfür an.
Anders als im Fall der Vorgängerserien war die Lage bei E NTERPRISE jedoch komplizierter. DS9 hatte seinen Abschluss mit dem Ende des Dominion-Krieges gefunden, sodass man sich einem gänzlichen Neustart der Serie annehmen konnte. Bei VOY galt Ähnliches, erreichte das Schiff doch im Finale endlich die Erde. TNG wiederum war schon immer ein eher loses Unterfangen und daher sehr flexibel.
Aber E NTERPRISE? Wohin sollte die Reise gehen? Die meiste Zeit über hatte die Serie im Zeichen des Temporalen Kalten Kriegs gestanden. Dieser war jedoch noch zu Serienzeiten beendet worden. Verwertbar für eine Fortsetzungsgeschichte schienen im Prinzip nur die Hinterlassenschaften der vierten Staffel: kein abstrakter Zeitkrieg, sondern eine Entwicklung hin zum in der T REK -Zeitlinie prominenten Irdisch-Romulanischen Krieg.
Mit dem
»Terra Prime«
-Cliffhanger – situiert Anfang 2155 – wurden die Grundlagen für eine Koalition der Planeten gelegt, zaghafte erste Schritte in Richtung Föderationsgründung (die sich, wie wir wissen, 2161 unmittelbar nach Kriegsende vollziehen wird). Romulaner auf der einen, Koalition auf der anderen Seite. Andere Schlüsselthemen schienen sich aufgrund des bestehenden Canons weniger für eine Fortsetzung der Serie zu eignen.
Als Michael A. Martin und Andy Mangels von US-Redakteur Marco Palmieri im Jahr 2006 mit der Aufgabe betraut wurden, betrachteten sie das Ganze zunächst ganz sportlich. Mit
»Das höchste Maß an Hingabe«
verfasste das Autorentandem ein normales E NTERPRISE -Einzelabenteuer, das noch während des Xindi-Handlungsbogens spielte. Die Besonderheit des Buches betrifft Prolog und Epilog. Darin begegnet dem Leser zur Zeit des Stapellaufs der
E NTERPRISE
NCC-1701 – also Generationen nach dem Aufbruch der NX-01 – ein greiser Trip Tucker. Damit hatten Martin und Mangels einen Knaller für die E NTERPRISE -Fortsetzung in der Tasche. Erst im folgenden Roman begannen sie, das Rätsel zu enthüllen, warum dem Ingenieur trotz seines vermeintlichen Todes in
»Dies sind die Abenteuer«
offenbar noch ein langes Leben beschieden war.
Von Wiederauferstandenen und wiederaufgegriffenen roten Fäden
Schon vor dem Erscheinen von
»Was Menschen Gutes tun«
– dem ersten wirklichen Fortsetzungsroman – war abzusehen, dass die Auflösung des Tucker-Rätsels etwas mit dem Holodeck zu tun haben würde, auf dem Riker sich im 24. Jahrhundert herumgetrieben hat. Holodecks, so die zwei Schriftsteller, sind eigentlich nicht mehr als die moderne Form der Geschichtenerzählung, nur eben audiovisuell, dreidimensional und interaktiv. Aber wer behauptet eigentlich, dass Geschichten immer
richtig
überliefert werden? Wer sagt, dass die Föderation im 24. Jahrhundert wirklich darüber Bescheid weiß, wie es sich mit der allerersten
Enterprise tatsächlich
zugetragen hat? Vielleicht stimmten die Aufzeichnungen, die Riker sah, ja gar nicht, und vielleicht hat sich hinter den Kulissen eine ganz andere Wirklichkeit abgespielt. Wenn
das
nicht der Stallgeruch von Sektion 31 ist.
Als Marco Palmieri 2006 auf die Fortsetzung angesprochen wurde, räumte dieser offen ein, der Beginn einer E NTERPRISE -Fortsetzung erfordere mehr Risikomut als bei den meisten der anderen Serien. War die Romanlinie bislang immer in direkter Weise an
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