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Was Paare stark macht

Was Paare stark macht

Titel: Was Paare stark macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Braendli
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Wir-Gefühl auf, können dessen ungeachtet jedoch lange dauern und einvernehmlich sein.
    Die Beziehungstypen, wie sie im Kasten oben beschrieben werden, sind mehr oder weniger stabil. Ein Paar mit einem impulsiven Stil wird also in seinem Leben stets «feurige», leidenschaftliche Auseinandersetzungen führen wollen und nicht plötzlich Distanz und Ruhe suchen. Der wertschätzende Typ allerdings kann mit der Zeit an Spannkraft und Attraktivität verlieren und in den vermeidenden Typ übergehen, beidem beide Partner einander wohlwollend leben lassen, jedoch nur noch wenig Berührungspunkte haben.
    Übrigens: Lassen Sie sich nicht vorschnell zu einer Bewertung der verschiedenen Typen verleiten. Es gilt: Jedes Paar soll seinen eigenen Stil finden und nach seiner Façon selig werden. Den wertschätzenden Beziehungsstil beispielsweise, welcher in der Paartherapie lange als Modellbild einer glücklichen Beziehung angesehen wurde, betrachtet man heute durchaus kritischer. Denn hier werden Konflikte zwar einvernehmlich und ruhig gelöst, doch fehlt bisweilen der «Pfeffer», und die stets angestrebte Harmonie kann monoton werden.
    Kein Beziehungstyp ist besser als der andere. Entscheidend ist, dass die Partner sich einig sind, wie ihre Beziehung aussehen soll, und dass sie mit ihrem Beziehungstyp zufrieden sind.
    WELCHEM PARTNERSCHAFTSTYP WÜRDEN SIE SICH ZUORDNEN?
    Hier werden die unterschiedlichen Beziehungstypen nochmals vorgestellt. Mit welchem Typ können Sie sich am meisten identifizieren?
    □   Unsere Beziehung ist prickelnd, stimulierend, anregend, dynamisch und lebendig, getragen von Respekt, Liebe und Achtung, aber auch von klaren Positionen und unserem Bemühen, dem anderen diese aufzuzeigen. Konflikte haben Platz und können durchaus auch heftig verlaufen. Doch immer wieder obsiegt die Nähe und Verbundenheit zwischen uns.
    □   Unsere Beziehung ist eingeschliffen, vorhersehbar, ruhig und ausgewogen. Es ist ein friedliches, respektvolles Zusammenleben, ohne viele Konflikte und Auseinandersetzungen, aber auch ohne Leidenschaft. Beide haben ihre Freiheiten und Nischen, und das Beziehungsarrangement stimmt so für uns.
    □   Unsere Beziehung ist wertschätzend, rücksichtsvoll, getragen von gegenseitigem Verständnis und dem Bemühen, Harmonie in der Beziehung zu erhalten. Konflikte sind selten, und wenn es doch dazu kommt, finden wir schnell Lösungen. Spannungen werden vermieden. Wir sind eng miteinander verbunden.
    Wie passen unterschiedliche Bedürfnisse der Partner zusammen?
    Die genannten Beziehungstypen bilden Partnerschaftsmuster ab. Dahinter stehen persönliche Bedürfnisse und Kommunikationsstile jedes Partners, die sich auf der Paarebene in einem Stil beschreiben lassen. Trotz eines gewissen Partnerschaftsstils können Partner sich phasenweise oder im Verlauf der Beziehung zusehends auseinanderentwickeln. Dann bewegt sich das Paar entweder in einen neuen Beziehungsstil (z.B. vom wertschätzenden in einen vermeidenden Stil) oder aber der Beziehungsstil stimmt nicht mehr und erzeugt Unzufriedenheit bei einem oder beiden Partnern.
    Konflikte als Chance
    Ähnliche Wünsche, Bedürfnisse und Ziele sind günstig für eine längerfristig stabile und zufriedenstellende Partnerschaft. Vor lauter Ähnlichkeit könnte da schon mal der Gedanke aufkommen, dass nur eine harmonische, konfliktfreie Beziehung schön und erstrebenswert ist.
    Ähnlichkeit zwischen den Partnern macht das an sich recht komplizierte Unterfangen «Beziehung» sicherlich einfacher. Aber das heisst nicht, dass Sie keine Konflikte haben dürfen. Im Gegenteil: Streiten Sie sich ruhig!
    Beziehungen ohne Meinungsverschiedenheiten segeln in gefährlichen Gewässern. Wer nie aneckt, lässt sich – vielleicht ganz glücklich und sorglos – in eine Sackgasse treiben. Denn trotz aller Ähnlichkeit sind zwei Menschen nie gleich, sondern haben immer mal wieder unterschiedliche Ansichten und Bedürfnisse, die zu Spannungen und Auseinandersetzungen führen. Diese sind zwar in der Regel nicht so heftig, wie wenn beide Partner von Natur aus sehr verschieden sind. Und doch gehören diese Differenzen zu einer Partnerschaft dazu – und haben auch durchaus ihre positiven Seiten: Sie sind das Salz einer Beziehung, der Motor für Weiterentwicklung und Wachstum jedes einzelnen Partners und der Beziehung. Sie ermöglichen wichtige Standortbestimmungen, dann und wann eine Neukalibrierung des Systems und das Aushandeln gemeinsamer Lösungen.
    Wenn Partner sich

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