Was siehst du wenn du aus dem Fenster schaust
An geraden Tagen darf er. |31| Wenn er dreizehn ist und ich zehn, tauschen wir. Denn wer die ungeraden Tage hat, ist im Vorteil, weil er vom 31. auf den 1. zweimal drankommt. So regeln wir das auch mit der Fernbedienung.
Wen hast du einmal getröstet? Meine Freundin Tiffany, weil sie sich beim Fahrradfahren wehgetan hat.
Was stört dich am meisten? Dass mein Bruder dauernd mit mir stänkert. Dann nennt er mich »Pupsi«. Das kann ich nicht leiden.
In wen würdest du dich gerne für einen Tag verwandeln? In eine Hexe – aber für immer! Dann würde ich nur Gutes hexen, wie Bibi Blocksberg. Und ich würde meine Eltern für ein paar Tage weghexen, damit ich ganz lange mit meiner Freundin spielen kann. Aber Geld würde ich keins hexen. Das ist nix, sagt meine Mutter.
Was ist dein größter Wunsch? Ein Pferdehof mit vielen eigenen Pferden und Schafen und alles.
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|32| Je länger Kinder bei ihren Pflegefamilien wohnen, desto besser leben sie sich ein. Manche Kinder kommen schon als Babys zu Pflegeeltern und bleiben, bis sie erwachsen sind. Es kann sein, dass sie ihre leiblichen Eltern gar nicht kennen und ganz selbstverständlich »Ma ma « und »Papa« zu ihren Pflegeeltern sagen.
Dass Kinder in Pflegefamilien aufwachsen, kam früher noch viel häufiger vor als heute. Die berühmte Kinderbuchautorin Astrid Lindgren zum Beispiel hat mit siebzehn Jahren schon ihr erstes Kind bekommen, als sie noch nicht verheiratet war. Ein uneheliches Kind war zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein Skandal. Ohne Unterstützung eines Ehemannes konnte sie das Kind nicht großziehen, und so wuchs ihr Sohn Lars die ersten Jahre seines Lebens bei Pflegeeltern auf. Astrid Lindgren machte in dieser Zeit eine Ausbildung und fuhr so oft sie konnte zu ihrem Sohn. Erst später konnte sie sich selbst um ihn kümmern und Lars wieder zu sich holen.
David, 13 Jahre
Eltern aus Deutschland
Mag den Wintergarten im SOS-Kinderhaus
Was siehst du, wenn du aus deinem Fenster schaust? Bäume, Autos, Häuser, Hunde, Leute und Vögel. Seit drei Jahren habe ich ein Zimmer bei meiner Pflegefamilie im fünften Stock eines SOS-Kinderhauses.
Wo ist dein Lieblingsplatz? In unserem Wintergarten. Ich spiele da mit den anderen Pflegekindern Kaufladen.
Was machst du am liebsten? Zaubern. Ich kann Kartentricks und eine Münze mit ganz vielen Nadeln durchbohren, ohne dass sie Löcher kriegt.
Was machst du in den Ferien? Ich bin eine Woche zu Hause bei Mama und eine in einem Kindercamp.
Was macht dich glücklich? Meine El tern zu sehen.
|33| Wo sind deine Eltern aufgewachsen? Beide in Berlin. Meinen Vater sehe ich einmal im Monat. Er kommt zu mir ins SOS-Kinderhaus und wir gehen spazieren. Die Wochenenden bin ich bei Mama. Ich hab auch eine Schwester, die mich jede Woche besucht. Wir gehen zusammen in den Tischtennisverein.
Was würdest du gerne an dir ändern? Ich hätte lieber keine Zahnspange, die muss ich den ganzen Tag tragen, außer beim Essen und beim Sport.
Was würdest du gerne an deinen Lehrern ändern? Sie sollten mehr eingreifen, wenn jemand andere ärgert. Ich werde jeden Tag geärgert. Manche Schüler boxen einen einfach so aus Langeweile.
Was würdest du gerne an der Welt ändern? Dass alles billiger wird. Und alle sollen ein Zuhause und etwas zu essen haben.
Was würdest du gerne im Handumdrehen lernen? Das Einmaleins. Und noch mehr Zaubern. Und Englisch. Und Keyboard.
Mit wem hast du dich zuletzt gestritten? Mit Florian (11), einem meiner fünf Pflegegeschwister, weil er mich genervt hat. Ich wollte fernsehen, aber er hat mich ständig getreten.
Was magst du gar nicht? Sport, Termine beim Kieferorthopäden und Getränke mit Kohlensäure.
In wen würdest du dich gerne für einen Tag verwandeln? In einen Meermann (eine männliche Meerjungfrau), dann könnte ich lange unter Wasser bleiben.
Wenn du Gott eine Frage stellen könntest, welche wäre das? Warum müssen Menschen sterben, auch wenn sie noch nicht alt sind? Mein Bruder ist als Baby gestorben.
Was ist dein größter Wunsch? Richtig zaubern zu können. Dann würde ich zaubern, dass ich wieder bei Mama wohnen kann.
Ein SOS-Kinderdorf ist tatsächlich fast so etwas wie ein richtiges kleines Dorf: Es gibt dort mehrere Häuser, in denen die Kinderdorffamilien wohnen, einen Kindergarten, Spielplätze, Sportplätze und vieles mehr. Die Kinderdorfmutter oder der Kinderdorfvater leben
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