Was tun, wenn es brennt?
Serotonin, das notwendig für die beruhigende Melatoninproduktion ist. Melatonin wird wiederum lichtabhängig ausgeschüttet. Das heißt, Licht hemmt die Ausschüttung von Melatonin, und es kann erst dann seinen Dienst tun, wenn die Dämmerung einsetzt und das Licht weniger wird. Hierlauert ein weiterer Schlaffeind, nämlich das künstliche Licht. Es verlängert den Tag und signalisiert dem Körper, dass der Tag noch nicht zu Ende ist und keine Veranlassung besteht, auf den Ruhemodus umzustellen und den Schlaf einzuläuten.
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Quickwin: Vermeiden Sie abends helles Licht und zu langes Arbeiten am Bildschirm oder Fernseher. Das blaue Bildschirmlicht signalisiert dem Körper Aktivität. Besser bei Kerzenschein mit dem Partner den Tag Revue passieren lassen, Musik hören oder ein Buch lesen. Auch der spannende Krimi am Abend kann uns Herzklopfen bescheren und noch lange nicht abschalten lassen.
Regeneration und Verarbeitung im Schlaf
Auch der Hippocampus, also die Gehirnregion, die für das Abspeichern von Erlerntem zuständig ist, wird vom Schlaf positiv beeinflusst. Er wird auch als Tagesgedächtnis bezeichnet und hat die Aufgabe, das am Tag Erlebte oder Erlernte zwischenzuspeichern. In der Nacht werden die Informationen dann weiterverarbeitet, sortiert und in das Langzeitgedächtnis transportiert. Die emotionale Verarbeitung des Tagesgeschehens geschieht hauptsächlich im REM-Schlaf. REM steht für Rapid Eye Movement und ist durch schnelle Augenbewegungen gekennzeichnet. In dieser Schlafsequenz wird das Tagesgedächtnis wieder für den nächsten Tag geleert. Ist die Zeit dafür zu kurz, beziehungsweise unser Hippocampus zu voll, misslingt die vollständige Weiterleitung und Verarbeitung des Erlebten. Dies passiert besonders dann, wenn wir zu viel erlebt haben oder die Geschehnisse mit tiefen Emotionen verbunden sind. Vereinfacht ausgedrückt, reicht die Zeit nicht für die Bearbeitung der großen Datenmengen aus. Unser Hippocampus kann über Nacht nicht ausreichend geleert werden. Dann passiert es, dass sich uns die Erlebnisse des Vortages mit der gleichen Präsenz anbieten, als wäre es gerade eben geschehen. Es konnte noch nicht ausreichend verarbeitet werden und ist erst einmal in der Warteschleife. Wir kauen es dann täglich, wie eine wiederkauende Kuh,wieder und wieder durch, bereiten es erneut auf, beleuchten das Problem von Neuem und nehmen es wieder mit in den Schlaf. Dann entscheidet es sich von Neuem, ob das Problem mit seiner Datenmenge klein und handlich genug ist, um den Tagesnotizblock zu verlassen. Erst wenn dies gelingt und unser Hippocampus ausreichend geleert ist, sind wir wieder offen für den kommenden Tag, können neues Erlebnis-»Material« aufnehmen und bearbeiten. Solange wir mit den »ollen Kamellen« von gestern oder vor einem Monat beschäftigt sind, ist unser Arbeitsspeicher einfach zu voll für die Gegenwart, das heißt leider auch für berufliche oder schulische Anforderungen.
»Jede schwierige Situation, die du jetzt meisterst, bleibt dir in Zukunft erspart.« (Dalai Lama)
Grundsätzlich gilt: Je besser die Lösung, Aufbereitung, Verpackung, Bewältigung, Strukturierung am Tag, umso besser funktioniert die Weiterverarbeitung in der Nacht. Damit nichts ins Stocken gerät, können wir viel tun.
ÜBUNG
Meist finden wir nicht in den Schlaf oder wachen vorzeitig auf, wenn wir das Gefühl haben, den Überblick zu verlieren oder unseren Tagesablauf nicht mehr kontrollieren zu können. Das bedeutet: Verschaffen Sie sich Überblick über das, was Sie belastet. Nehmen Sie sich ein Blatt Papier und einen Stift.
Notieren Sie in der Mitte des Zettels das Hauptproblem.
Im nächsten Schritt schreiben Sie alles auf, was Ihnen dazu einfällt. Notieren Sie alle Gedanken, die Ihnen dazu durch den Kopf gehen.
Betrachten Sie Ihr Werk, machen Sie Ergänzungen.
Legen Sie Ihr Werk beiseite, Sie haben nun genug getan, und machen Sie etwas anderes.
Betrachten Sie es nach einem Tag erneut, ergänzen Sie es mit neuen Erkenntnissen, Betrachtungen und legen Sie es wieder weg.
Gehen Sie fünf Tage so vor.
Die Erfahrung zeigt, dass das Niederschreiben der Belastung einen großen Nutzen für uns hat. Es hilft zu ordnen, Übersicht zu gewinnen, gleichzeitig wird Belastendes verarbeitet. Experten gehen davon aus, dass die Entlastung in drei Schritten geschieht. Der erste Schritt ist die Anerkennung der Belastung, der zweite die Strukturierung und Auseinandersetzung, der dritte Schritt die Lösung oder das
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