Was tun, wenn es brennt?
dass viele von uns ihre Energiereserven plündern und sich schließlich im Burnout wiederfinden. Je früher wir starten, aufmerksam erste Anzeichen einer Überlastung wahr- und ernst zu nehmen, desto leichter vermeiden wir stressbedingte Erschöpfungszustände.
Hilfe zur Selbsthilfe tut not
Auf Hilfe vom Unternehmen sollten Betroffene nicht hoffen. Entscheidern im Unternehmen fällt es schwer, darüber zu befinden, inwieweit Handlungsbedarf besteht. Während die Presse Alarm schlägt und vor der kollektiven Erschöpfung warnt, rätselt man in den Unternehmensspitzen noch darüber, wie man mit dem Phänomen Burnout umgehen soll. Es besteht die Sorge, mit Maßnahmen eine Modeerscheinung zu bedienen, die Hysterie weiter zu schüren oder »schlafende Hunde« zu wecken. Burnout hat damit zu tun, dass die individuelle Leistungsfähigkeit dauerhaft überschritten wird und notwendige Regenerationszyklen nicht stattgefunden haben. Es gibt viele Ansätze, besser mit Stress und hohen Herausforderungen umzugehen. Oft wird dabei jedoch außer Acht gelassen, wie vielfältig die Herausforderungen einerseits und wie komplex unsere Bedürfnisse andererseits sind.
Nach erfolgreicher Zusammenarbeit der Autorinnen in Seminaren und Vorträgen entstand die Idee, Wissen und Techniken aus Coaching, Training und Therapie zusammenzuführen. Wir haben aus 20 Jahren Erfahrung das Beste für Sie ausgewählt. Strategien, die wirklich funktionieren, Hebel, die es in Bewegung zu setzen gilt. Wir wollen mit diesem Buch ein grundlegendes Verständnis für die Zusammenhänge von Burnout vermitteln und unterschiedlichste Möglichkeiten aufzeigen, wie Sie einerseits im Job Überlastung vermeiden und andererseits Ihren Energiehaushalt nachhaltig in Ordnung bringen können. Es lohnt sich, tagtäglich!
Ein Wort zu unseren Quickwins
Unsere »Quickwins« sind in jedem Kapitel zu finden und sollen schnell und mit geringem Aufwand sichtbare Ergebnisse ermöglichen. Wir laden Sie mit unterschiedlichsten Impulsen ein, zu experimentieren und spielerisch neue Erfahrungen zu sammeln. Ausprobieren und herausfinden, was Spaß macht, guttut, Druck abbaut und Leichtigkeit entstehen lässt.
Das Burnout-Syndrom – kein individuelles Problem
Wenn nach länger andauernden Belastungen und Stress Körper und Geist die Chance verwehrt wird, ausreichend zu regenerieren, versagen sie den Dienst. Erst laufen sie heiß, dann treten sie in den Streik. Was ist der vielfach beklagte Burnout? Und ist wirklich alles so schlimm? Zunächst einige Zahlen und Fakten.
Obwohl in Deutschland seit 1991 die Zahl der Krankschreibungen bei Rückenleiden, Herzkreislauferkrankungen etc. zurückgeht, ist ein rasanter Anstieg von psychischen Leiden wie Burnout und Depressionen zu verzeichnen. Bei den AOK-Mitgliedern ist der Anteil der Fehltage, die auf Burnout zurückgehen, zwischen den Jahren 2004 und 2011 um das Elffache angestiegen (Fehlzeitenreport 2012), was die Zahl der Krankheitstage insgesamt seit 2007 wieder steigen lässt. Prof. Joachim Bauer, Leiter der Ambulanz der Psychosomatischen Medizin und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg, hat mit einer Studie mit 949 befragten deutschen Lehrern herausgefunden, dass fast 30 Prozent an erheblichen belastungsbedingten Gesundheitsproblemen leiden.
Nicht umsonst findet sich das Thema Burnout in den Medien fast täglich wieder. Die Auswirkungen und Kosten für Gesellschaft und Firmen sind beträchtlich. Die Europäische Agentur für Sicherheit undGesundheitsschutz schätzt die volkswirtschaftlichen Folgekosten des Burnouts in der EU auf rund 20 Milliarden Euro jährlich. Trotzdem wird das Thema in vielen Firmen entweder negiert, als Übertreibung abgetan oder als persönliches Problem Einzelner an den Gesundheitssektor weitergegeben. Leider ist der Anstieg der stressbedingten Ausfälle ein Faktum. Es betrifft immer mehr Menschen und gibt Anlass zur Sorge. So erklärte die Weltgesundheitsorganisation WHO den beruflichen Stress zu einer der größten Gefahren des 21. Jahrhunderts. Psychische Leiden, ob Burnout, Anpassungsstörung, Depression oder Erschöpfung, scheinen sich zum am weitesten verbreiteten gesundheitlichen Leiden zu entwickeln. Sie lassen die Zahl der Frühberentungen dramatisch steigen. Im Jahr 2009 waren bereits 38 Prozent der Bundesbürger wegen psychischer Leiden arbeitsunfähig gemeldet und gingen mit erheblichen finanziellen Einbußen mit 48 Jahren in die Frühverrentung, 1993 waren es noch 15 Prozent
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