0555 - Jenseits der Energiemauer
Jenseits der Energiemauer
Menschen und Cynos verbünden sich – sie suchen die Sonnenstationen
von H. G. Ewers
Die Einsätze der Solaren Flotte und des Mutantenkorps waren erfolgreich: Die erste Attacke der Schwarmherrscher auf das Sonnensystem konnte abgewehrt werden, und gleichzeitig wurden wertvolle neue Erkenntnisse über die innere Struktur des Schwarms gewonnen. Vor der Umsetzung dieser Erkenntnisse steht aber der aktuelle Widersacher. Perry Rhodan geht jetzt daran, weiteren Angriffen des Gegners zuvorzukommen.
Die größte Defensivwaffe der Erde - der systemumspannende Paratronschirm - ist nämlich nach wie vor nicht funktionsfähig, während die Götzen mittlerweile erkannt haben, daß die Terraner und ihre im Sonnensystem stationierten Verbündeten keine Primitiven sind.
Eine Invasion droht nach wie vor, und Perry Rhodan muß die Menschen und die Produktionskapazitäten der solaren Planeten vor gegnerischen Zugriffen schützen. Eine Raumflotte unter Führung des Großadministrators begibt sich deshalb in den Bereich JENSEITS DER ENERGIEMAUER...
Die Hauptpersonen des Romans:
Perry Rhodan - Der Großadministrator läßt das Solsystem abriegeln.
Dalaimoc Rorvic - Chef des CYD-Komman-dos.
Tatcher a Hainu - Rorvics bester „Feind".
Alexander Fröhlich - Ein Mann aus dem Jahre 1971.
Arman Signo - Kommandant eines Cyno-Schiffes in Not.
Kukuruzku - Ein seltsamer Cyno.
1.
Als ich die mit kaltem Stahl ausgeschlagene Halle des Wissenschaftlichen Untersuchungszentrums Exo-47 betrat, hielt ich unwillkürlich den Atem an.
Auf einem Glassitpodest, mitten im Saal, stand ein kugelförmiges Monstrum von purpurroter Färbung und einem würfelförmigen Kopf. Es war, wie ich wußte, 2,60 Meter groß.
Rings um das unbeweglich verharrende Monstrum, dessen Körper wieder zusammengesetzt war, waren seltsame Gerätschaften aufgebaut, und Wissenschaftler untersuchten mit ihnen den Götzen Corkt Y'Xamterre.
Einer der Wissenschaftler, ein untersetzter Terraner mit weit reichender Stirn und sorgfältig gebürstetem Backenbart, kam auf mich zu und sagte freundlich: „Sie kenne ich gar nicht. Sind Sie neu hier?"
„Gewissermaßen schon", erwiderte ich. „Man könnte es Neugierde nennen, was mich bewog, diesen Götzentempel aufzusuchen."
Der freundliche Ausdruck verschwand aus dem Gesicht des Wissenschaftlers. Die Augen weiteten sich etwas.
„Wenn das kein Scherz ist, dann begreife ich nicht, wie Sie hier hereinkommen konnten."
Ich deutete mit dem Daumen über die Schulter zurück.
„Durch den Eingang. Mein Name ist übrigens a Hainu, Captain Tat-cher a Hainu. Dürfte ich erfahren, mit wem ich es zu tun habe?"
„Halifax Lamm." Mein Gegenüber räusperte sich. Langsam stieg eine lachsrote Tönung vom Hals' empor und überzog das Gesicht bis zum Nacken. „Ich muß doch sehr bitten, Captain Hainu. Als Chef dieses Untersuchungszentrums trage ich eine ungeheure Verantwortung für alles, was hier vorgeht. Praktisch bewegt sich kein Elektron ohne meine Zustimmung - und da kommen Sie einfach herein und fragen mich nach meinem Namen.
Ganz abgesehen davon, daß Sie mich hätten erkennen müssen. Oder haben Sie noch niemals mein Bild gesehen?"
„Ich interessiere mich nicht für Gemäldegalerien, Mr. Schaf", antwortete ich höflich. „Aber lassen Sie sich durch mich nicht stören. Machen Sie einfach weiter."
Halifax nickte eifrig.
„Ja, ja, natürlich."
Er wandte sich um und trippelte einige Schritte, dann fuhr er abermals herum und schaute mich aus zornfunkelnden Augen an. Seine Lippen bewegten sich lautlos.
Ich begann zu fürchten, Lamm könnte einen Schlaganfall erleiden, deshalb sagte ich: „Offenbar liegt ein Mißverständnis vor. Ich komme selbstverständlich nicht aus reiner Neugier, sondern mit besonderer Erlaubnis des Großadministrators."
„Erlaubnis?" schnappte Lamm. „Erlaubnis? Hier habe nur ich etwas zu er... - ähem - erläutern Sie das bitte näher, mein lieber Captain. Wollen Sie sich nicht mit mir dort in die Ecke setzen, damit wir ungestört plaudern können?"
Ich nickte. Halifax Lamm trippelte eilfertig vor mir her.
Unterwegs fing ich belustigte Blicke anderer Wissenschaftler auf. Einige der Männer kannte ich. Winfried Ensom und Harry Gordon blinzelten mir beifällig zu; anscheinend freuten sie sich über den kleinen Reinfall Lamms.
Leider konnte ich mich nicht länger bei diesen neckischen Spaßen aufhalten, sondern mußte zur
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