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WattenMord (German Edition)

WattenMord (German Edition)

Titel: WattenMord (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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dann das große Tor. Der Diesel setzte sich schwerfällig in Bewegung, und Ulbricht erkannte, dass es sich um einen alten VW-Bus handelte. Das Fahrzeug war in Nato-Oliv lackiert, ob es sich dabei aber um ein echtes Bundeswehrfahrzeug handelte, konnte er aus der Entfernung nicht einschätzen. Viele Fahrzeuge aus dem ehemaligen Bestand der Bundeswehr waren längst veräußert worden.
    Der Fahrer des Bullis bog nach rechts ab. Doch er schaltete nicht in den zweiten Gang, sondern näherte sich mit dröhnendem Motor dem wartenden Mercedes. Der Motor klapperte ein letztes Mal, dann sprang der Fahrer ins Freie und begrüßte den Mann, der nun an seiner Limousine lehnte, mit einem jovialen Handschlag.
    „Sie sind spät dran“, maulte Hansen, während er die Kofferraumklappe seines Wagens mit einem Knopfdruck auf die Fernbedienung öffnete.
    „Ging nicht früher“, entgegnete der Mann mit dem Armee-Bulli und machte sich ebenfalls am Heck seines Autos zu schaffen. „Wir schaffen das Zeug auf dem direkten Weg fort, und dann sind wir wieder gut in der Zeit.“
    „Ihr Wort in Gottes Ohr.“ Hansen deutete auf den Inhalt seines Kofferraumes, den Ulbricht von seinem Versteck aus nicht sehen konnte. „Fünf Kisten sind es.“
    Der Mann aus dem Transporter beugte sich in die Limousine und hob ächzend eine schwere Kiste heraus, während Hansen keine Anstalten machte, ihm zu helfen. Ulbricht schüttelte den Kopf und wartete ab, bis die erste Holzkiste im Heck des Bullis verstaut war, dann verließ er sein Versteck. Er war in etwa auf der Mitte der Straße angelangt, als sich ein Wagen in halsbrecherischem Tempo näherte. Ulbricht brachte sich mit einem beherzten Satz in Sicherheit und erkannte aus dem Augenwinkel, dass es sich bei dem Auto um einen blau-silbernen Touran handelte. Ein Streifenwagen, wie er überrascht feststellte. Dann überschlugen sich die Ereignisse. Die Männer blieben wie angewurzelt stehen, dann knallte Hansen den Kofferraum des Mercedes zu. Gleichzeitig machte der Fahrer des VW-Busses Anstalten zu flüchten, doch Ulbricht war schnell bei ihm und hielt ihn fest. „Schön hierbleiben, Freundchen“, zischte er und sah, wie die Besatzung des Streifenwagens mit gezückten Waffen näher trat.
    „Hände hoch – alle!“, rief der Streifenführer in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete.
    „Ich bin ein Kollege – Hauptkommissar Ulbricht“, rief er, als ein Schuss durch die Nacht peitschte. Peer Hansen hatte plötzlich eine Pistole in der Hand. Eine Kugel traf den Fahrer des Bullis in den Oberkörper. Der Mann sackte mit einem kehligen Schmerzenslaut auf den Lippen zusammen. Ulbricht ahnte, dass die Kugel ihm gegolten hatte. Die Miene des Schützen glich einer Fratze. Wutverzerrt und zum Äußersten entschlossen wollte er sich nicht festnehmen lassen. Hansen rannte um seinen Wagen herum und warf sich hinter das Lenkrad. Doch noch bevor er den Motor starten konnte, hatten die Polizisten ihm beide Hinterreifen zerschossen. Einer rannte mit der Waffe im Anschlag zum Einstieg der Limousine. „Werfen Sie die Waffe weg und kommen Sie mit erhobenen Händen aus dem Fahrzeug!“ Nun endlich schien der Widerstand des Mannes gebrochen zu sein. Er folgte der Aufforderung, ließ sich die Handschellen anlegen und in den Fond des Streifenwagens verfrachten. Einer der Polizisten zückte das Handy und wollte einen Notarzt rufen, doch Ulbricht winkte ab. Der Fahrer des VW-Busses hatte den Schuss nicht überlebt. Ulbricht fühlte keinen Puls mehr, und der Mann hatte im Anblick des Todes die Augen weit aufgerissen. Hier kam jede Hilfe zu spät.
    „Was war denn hier los?“, fragte der Polizist mit belegter Stimme an Ulbricht gewandt.
    „Eine Übergabe – von was auch immer. Macht einfach die Kisten auf, dann wisst ihr es. Der Mann, den ihr da verhaftet habt, ist mit größter Wahrscheinlichkeit ein gewisser Peer Hansen.“
    Der Polizist machte große Augen. „Der Peer Hansen? Ich meine, der von der Werft?“
    Ulbricht nickte. „Hatte wohl nebenher noch Geschäfte laufen, die so wichtig waren, dass er sich selbst darum gekümmert hat.“ Dann verdunkelte sich seine Miene. „Wer hat euch eigentlich alarmiert, Kollegen?“
    „Kommissarin Wiebke Ulbricht, sie hat sich wohl Sorgen um ihren Vater gemacht“, grinste der Polizist, dann deutete er zu seinem Einsatzwagen. „So“, sagte er, „dann fängt die Nachtschicht jetzt wohl erst richtig an.“
    „Ich werde Wiebke anrufen und sagen, dass alles vorbei ist“,

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