Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts
daraus zu machen. »Ich dachte … ich dachte, du vertraust niemandem.«
»In deinem Fall werde ich eine Ausnahme machen.« Alex strich mir über die Wange, dann legte er sachte die Hand an mein Gesicht. »Willow, das war das Schönste, Wundervollste - Dämlichste, was jemals jemand für mich getan hat.«
Jetzt musste ich doch lachen. »Und mit jemandem, der so dämlich ist, willst du tatsächlich weiter rumhängen?«
Sein Lächeln verblasste. »Ja, das will ich«, sagte er sanft, während seine Hand noch immer mein Gesicht berührte.
Die Welt um uns herum hielt den Atem an. Draußen auf dem Highway fuhr ein Auto vorbei. Mein Herz pochte wie verrückt, während wir uns ansahen. Alex zögerte. Sein Kopf bewegte sich ein winzig kleines Stück, sodass ich einen wilden Moment lang tatsächlich glaubte, er würde mich küssen.
Doch dann flackerte ein Ausdruck, den ich nicht einordnen konnte, in seinen Augen auf. Er nahm die Hand von meinem Gesicht, räusperte sich und lächelte. »Na ja … falls du überhaupt noch weiter mit mir rumhängen willst.«
Ich nickte, meine Wangen brannten. »Ja, ich glaube, das geht schon in Ordnung«, erwiderte ich und brachte es fertig zurückzulächeln, während ich vor Peinlichkeit am liebsten im Boden versunken wäre. Wie hatte ich mir auch nur eine Sekunde lang einbilden können, er würde mich küssen?
»Und … was jetzt?«, sagte ich nach einer Pause und bemühte mich, normal zu klingen.
Schweigend packte Alex seinen Verbandskasten fertig. »Jetzt holen wir uns erst mal was zu trinken«, sagte er.
Draußen steckte er ein paar Münzen in den Getränkeautomaten und kaufte für jeden von uns eine Cola. Ich hatte eigentlich gar keinen Durst gehabt, aber plötzlich schmeckte es wunderbar, wie der herrlichste Nektar, und ich trank in tiefen Zügen. Wir waren am Leben, das war die Hauptsache. Und wir würden auch weiterhin zusammen sein. Bei dem Gedanken wurde mir warm ums Herz.
Wir traten unter dem Vordach hervor, zurück in die Sonne, und gingen auf den Geländewagen zu. Alex sah stirnrunzelnd zu Boden # während er ging. »Ganz ehrlich, ich glaube, wir haben nicht besonders viele Möglichkeiten«, sagte er zu guter Letzt. »Ich hatte darauf gebaut, dass Cully wüsste, wie man die anderen AKs erreicht.« Er seufzte. »Falls die CIA überhaupt noch existiert, wäre es das Allerbeste, wenn sie uns fände.«
»Ginge das?«
Er zuckte mit den Schultern. »Theoretisch ja … falls bei der Operation noch irgendjemand ohne Angelburn-Syndrom übrig ist, dann suchen sie bestimmt nach uns. Sie müssen Spione in der Church of Angels haben, die gehört haben, was los ist.«
Ich dachte darüber nach, als wir beim Geländewagen ankamen. Selbst aus einiger Entfernung konnte ich die Hitze spüren, die er abstrahlte. »Das hilft uns aber auch nicht weiter, oder? Sogar wenn sie wirklich nach uns suchen, haben wir keine Möglichkeit, mit ihnen Kontakt aufzunehmen.«
Alex schüttelte den Kopf, während er seine Cola austrank. »Nein. Wir müssen selber sehen, wie wir klarkommen.« Er schleuderte die leere Dose von sich und sie landete laut scheppernd in einem Abfalleimer aus Metall, der in der Nähe stand. »Hör mal, ich glaube, fürs Erste ist es ein gutes Ziel, einfach nur am Leben zu bleiben. Was hältst du davon, wenn wir eine Weile von der Bildfläche verschwinden? Dann haben wir etwas Luft und können in Ruhe überlegen, was wir machen wollen.«
»Von der Bildfläche verschwinden«, wiederholte ich. »Du meinst, wir sollen uns irgendwo verstecken?«
Seine Augen trafen meine. »Ja, wie findest du das? Ich wüsste schon, wo wir hinkönnten.«
Schon der Gedanke daran, irgendwo mit Alex allein zu sein, nicht auf der Flucht oder den ganzen Tag im Auto unterwegs, war fantastisch. Als ich an die Wärme seiner Hand auf meiner Wange dachte, fing mein Herz an zu flattern. »Ja«, sagte ich. »Das, ahm … klingt gut.«
»Okay«, sagte er und nickte.
Wir kletterten zurück in den Wagen. Nachdem er seinen Verbandskasten wieder in seiner Tasche verstaut hatte, trommelte Alex gedankenverloren mit den Fingern auf dem Lenkrad herum. »Wenn wir Glück haben, waren das die einzigen Engel hier in der Gegend – wenn wir schnell verschwinden, brauchen die anderen vielleicht eine Weile, bis sie dahinterkommen, was passiert ist. Der Ort, den ich im Sinn habe, liegt oben in den Bergen, also müssen wir noch mal anhalten und ein paar Sachen besorgen, die wir vielleicht brauchen. Und wir müssen überprüfen,
Weitere Kostenlose Bücher