Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Titel: Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Umstand, dass den Mordanschlag auf Commodore Chatterjees Zerstörer tatsächlich niemand überlebt hatte – genügt, um ihren Zorn zur Weißglut zu schüren, noch bevor sie die Bestätigung erhalten hatte, dass die Ereignisse in der Tat von außen manipuliert worden waren.
    Die beiden anderen anwesenden Baumkatzen waren weniger offensichtlich zornig als Ariel, aber keine von beiden konnte sich als immun gegen die menschliche Wut – und die Sorge – bezeichnen, die sie umschwirrten. Sie waren jedoch ein wenig weiter entfernt, und Premierminister Grantville, der neben der Königin saß, hielt Ariel vorsichtig im Blick, während er den Kopf schüttelte.
    »Eure Majestät, ich glaube nicht, dass es für eine Konfrontation mit der Solaren Liga so etwas wie einen günstigen Zeitpunkt überhaupt gibt«, erwiderte er förmlicher, als es seine Gewohnheit war. »Andererseits kommt sie, wie Sie selbst sagten, nicht gerade aus heiterem Himmel, nicht wahr?«
    »Die Dummheit der Solarier erwischt mich immer wieder kalt, Willie«, antwortete Elizabeth Winton bissig. »Ich sollte eigentlich darüber hinweg sein, aber jedes Mal, wenn ich denke, das war jetzt aber wirklich das Dümmste, was sie tun könnten, finden sie eine Möglichkeit, sich zu überbieten! Wenigstens hat sich dieser spezielle Idiot endgültig aus dem Genpool getilgt. Schade nur, dass er so viele andere Menschen mitnehmen musste!«
    »Ich stimme Ihnen vollkommen zu, Eure Majestät.« Sir Anthony Langtrys Stimme konnte man die Wut entnehmen, die er empfand. »Und dass diese verdammten Spinner in Chicago noch immer nicht offiziell auf unsere erste Note geantwortet haben, unterstreicht nur, was Sie gerade festgestellt haben.«
    Voller Abscheu schüttelte er den Kopf. Die fragliche Note hatte Alterde drei Wochen vor dieser Konferenz erreicht, und dennoch hatte das Außenministerium der Solaren Liga noch nicht darauf reagiert.
    »Das ist allerdings wahr, Tony«, stimmte Grantville ihm zu. »Dennoch möchte ich auf meine eigentliche Feststellung zurückkommen. Wir haben es alle kommen sehen – oder wussten wenigstens, dass die Wahrscheinlichkeit dafür enorm hoch war –, seit wir erfahren mussten, dass Byng das Feuer auf Chatterjee eröffnet hatte.«
    »Ach, ich weiß es nicht, Willie«, widersprach ihm sein Bruder und streckte die Hand aus, um Samanthas weiche Ohren zu streicheln, als die Katze sich gegen seinen Nacken drückte. »Ich glaube, diese Kleinigkeit mit den circa sechzig Superdreadnoughts der Schlachtflotte, von denen Vezien und Cardot der Mund überlief, fällt vielleicht doch unter diese Überschrift. Überraschung, meine ich.«
    »Vorausgesetzt, es gibt sie wirklich, Hamish«, erwiderte Grantville.
    »Ich persönlich«, sagte Elizabeth, »mache mir um sechzig veraltete solarische Superdreadnoughts weniger Sorgen als um die mehreren Hundert modernen gondellegenden Superdreadnoughts der Havies. Sie haben recht, Willie. Wir haben bis zum Erbrechen über die Sollys diskutiert. Ich will nicht sagen, dass wir schon wüssten, wie wir uns ihnen gegenüber verhalten sollen, auch wenn ich mich in dieser Hinsicht ein wenig besser fühle als noch vor einem Monat. Trotzdem finde ich, dass wir uns vielleicht allzu sehr auf sie konzentriert haben. Ich meine, was für eine Bedrohung die Solare Liga auf lange Sicht auch sein mag, die Havies sind es, um die wir uns hier und jetzt Gedanken machen müssen. Ich bin zwar bereit zuzugeben, dass die Liga absolut gesehen die größere Gefahr darstellt, aber ich meine, wir müssen uns darauf konzentrieren, die Bedrohung so rasch wie möglich auszuschalten, die wir ausschalten können.«
    Sie maß White Haven mit einem scharfen Blick.
    »Als wir den ersten Bericht über Commodore Chatterjee erhielten, hat Willie dich und Sir Thomas danach gefragt, ob wir jetzt, rasch und hart, gegen Haven schlagen und ihm so sehr wehtun können, dass es begreift, keine andere Wahl als die sofortige Kapitulation zu haben. Du schienst der Ansicht zu sein, dass es innerhalb von zwei Monaten möglich sein könnte. Mir ist klar, dass dieses Gespräch noch keinen Monat zurückliegt, aber könnten wir jetzt schon aktiv werden? Und könnten wir uns im Talbott-Quadranten die Sollys so lange vom Hals halten?«
    Zum ersten Mal in seiner Laufbahn empfand Hamish Alexander-Harrington die beinahe überwältigende Versuchung, zu lavieren und einer elementaren Frage auszuweichen. Doch so groß diese Versuchung auch sein mochte, er war und blieb Elizabeth Wintons

Weitere Kostenlose Bücher