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Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Titel: Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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    Ich möchte mal wissen, ob das wirklich so eine gute Idee war, fragte sich Helen Zilwicki, als sie in die Liftkabine stieg und die Zielkombination eingab.
    Ein wenig hatte sie befürchtet, der Commodore könnte seine Auswahl eines Flaggleutnants rückgängig machen, sobald er entdeckte, wie wenig sich ein so rangniedriger Offizier wie sie für diese Aufgabe eignete. Vermutlich war das überflüssig gewesen; inzwischen hatte sie mehr als einmal festgestellt, dass er zu seinen Entschlüssen stand, und bislang schien er seine Entscheidung noch nicht ernsthaft bereut zu haben. Das konnte Helen von sich nicht behaupten.
    Sie verzog das Gesicht bei dem Gedanken, doch er war nicht ganz unrichtig. Früher einmal hatte sie geglaubt, eine Midshipwoman stehe auf ihrer Kadettenfahrt unter intensivem Druck, und wahrscheinlich war dem auch so. Mehr als ausreichend erschöpft hatte sie sich in dieser Zeit jedenfalls gefühlt! Doch ihr gegenwärtiger Einsatz brachte eine ganz eigene Qualität der Belastung mit sich.
    Ach, hör auf zu jammern!, schalt sie sich. »Auch das geht vorbei« – wie Meister Tye immer gern zu sagen pflegte. Du gewöhnst dich schon noch daran. Schließlich bist du erst seit vier Tagen Flaggleutnant! Dieser Gedanke war ihr jedoch nur ein schwacher Trost, als sie nun im Auftrag Commodore Terekhovs die Gänge von HMS Quentin Saint-James durchstreifte.
    Wenn sie es recht bedachte, konnte sie sich allerdings des Verdachts nicht erwehren, dass der Commodore sie härter antrieb, als er tatsächlich musste.
    Ein Beispiel war ihr gegenwärtiger Auftrag. Beim besten Willen wollte ihr kein Grund einfallen, weshalb der Commodore den Taktischen Offizier der Quentin Saint-James, Commander Horace Lynch, nicht einfach anrief, um ihm mitzuteilen, was sie ihm nun ausrichten sollte. Das wäre mit Sicherheit effizienter gewesen. Aber nein – er hatte entschieden, dass Ensign Zilwicki zu Lynchs Büro dackeln und die Botschaft persönlich überbringen sollte. Helen hatte nichts gegen Bewegung, und die Nachricht war auch recht interessant, aber es blieb die Tatsache, dass der Commodore ihn auch auf andere – durchaus zweckmäßigere – Weise hätte verständigen können.
    Aber so bleibe ich beschäftigt, dachte sie und beobachtete, wie der Positionsanzeiger der Liftkabine über das Display zuckte. Und er gibt mir viele solcher Aufträge, seit wir von diesem Attentatsversuch auf Torch erfahren haben. Gegen ihren Willen erschauderte sie bei dem Gedanken, wie knapp ihre Schwester dem Tod entkommen war. Und sie kannte Berry einfach zu gut. Sie wusste genau, wie ihre Schwester den Tod so vieler Menschen aufgenommen hatte, die bei einem Anschlag auf sie selbst ums Leben gekommen waren. Helen konnte auch gut verstehen, weshalb sie dazu keine Nachricht von ihrem Vater erhalten hatte. Wahrscheinlich raste schon in diesem Augenblick ein Kurierboot Richtung Spindle, wo es die Neuigkeit zur Hexapuma weiterleiten sollte. Helen bezweifelte jedoch nicht, dass er wahrscheinlich zusammen mit Cachat, diesem beängstigenden Mistkerl, wenn ich es mir recht überlege – bereits unterwegs war … auf der Suche nach den tatsächlichen Verantwortlichen.
    Im Gegensatz zu den meisten Untertanen des Sternenkönigreichs von Manticore war Helen alles andere als überzeugt, dass Haven hinter dem Anschlag auf Torch steckte. Sie besaß freilich unfairen Vorteil in Gestalt der Briefe ihres Vaters und ihrer Schwester, aus denen hervorging, dass Victor Cachat, dieses ansonsten völlig gefühllose Trampeltier von havenitischem Geheimagenten, sich wahnsinnig in eine gewisse Thandi Palane verliebt hatte, die zufällig Berrys inoffizielle »große Schwester« war und außerdem Oberbefehlshaberin der Streitkräfte des Planeten Torch. Cachat hätte sich nicht nur niemals auf einen Anschlag eingelassen, bei dem Palane möglicherweise ums Leben kam, sondern er wusste sicherlich auch, wie Thandi auf seine Komplizenschaft bei einem Versuch, Berry oder Prinzessin Ruth zu töten, reagiert hätte. Und wenn er nichts damit zu tun hatte, dann galt das mit absoluter Sicherheit auch für jeden anderen havenitischen Agenten im Maya-Sektor. Es konnte nicht anders sein, so eng, wie Cachat, der Audubon Ballroom – und mein eigener lieber Vater natürlich – in dernachrichtendienstlichen Szene Torchs miteinander verflochten waren.
    Leider war Helen Zilwicki einer der »frischsten« Subalternoffiziere innerhalb der Royal Manticoran Navy. Dass sie überzeugt war, dass jemand

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