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Weg da, das ist mein Handtuch

Weg da, das ist mein Handtuch

Titel: Weg da, das ist mein Handtuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Spörrle
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konnte.
    Nach einiger Zeit kam Verena zurück, hängte sich neben ihn, strampelte mit, biss ihn plötzlich ins Ohrläppchen und tauchte kreischend wieder ab.
    Sie war echt der Obermegahammer, Fredi würde ihm das nie glauben. Sie wirkte nur enttäuscht, dass er nicht das Kroko losließ, um ihr hinterherzutauchen. Also quatschte er sie zu, erzählte von seinen Visitenkarten und dem Spruch drauf und dass er ihr eine geben würde, am liebsten zwei oder drei.
    Sie lächelte und sagte, sie sollten zurück ans Ufer, es würde bald dunkel, und sie beide hätten noch viel vor. »Komm!«, rief sie. »Ich muss schwimmen. Mir wird kalt!«
    Es war echt scheiße schwer, mit dem Kroko umzudrehen. Irgendwie drückte die Strömung es immer wieder weg vom Strand. Auch das Paddeln ging schwerer, obwohl er sich mehr anstrengte. Viel mehr.
    Verena war schon ein ganzes Stück voraus.
    »Alles okay?«, rief sie.
    »Ja!«, brüllte Mario. »Kein Thema!«
    »Die Strömung!«, rief sie. »Lass das doofe Viech los und schwimm so, sonst brauchst du ewig!«
    Mario klammerte sich am Kroko fest und strampelte stärker. Er trat, so fest er konnte. Das Wasser wurde unruhiger, vorhin hatte es keine Wellen gegeben, jetzt kamen welche von der Seite, die immer höher wurden.
    Als sich Verena beim nächsten Mal umdrehte, konnte er ihr Gesicht kaum noch erkennen, denn es wurde jetzt wirklich dunkel. Er verstand auch nicht, was sie rief. Dann machte sie eine ungeduldige Geste und schwamm weiter.
    Es war saublöd, aber so sehr er ins Wasser trat: Die Küste kam nicht näher! Im Gegenteil! Ganz klein sah er Verena aus dem Wasser klettern. In seine Richtung winken. Sie winkte, winkte. Sammelte dann ihre Sachen auf und ging.
    Mario hörte auf zu strampeln, denn seine Beine schmerzten wie Hölle. Es war fast dunkel. Ihm war kalt. Sein Magen tat wieder weh, wenigstens merkte hier kein Schwein, wenn er ins Wasser furzte. Obwohl: Gab es hier Haie? Mario zog sich auf das schwankende Krokodil, so hoch er konnte, und kniff die Arschbacken zusammen, so sehr die Reste der Schnecke auch drückten. Und nicht daran zu denken, wie tief das Wasser war und dass er nicht schwimmen konnte.
    Scheiße, dachte er, als die Lichter der Hotels am Strand langsam verschwanden. Und dabei hatte er eine so gute Zwischenbilanz gehabt wie noch nie.
    OLIVER
    Sie feierten Schmusis und Carlottas Wiederauftauchen mit dem Inhalt der Minibar. Die Kinder tranken Apfelsaft und Melonenschorle. Anna und er tranken Prosecco, zum ersten Mal in diesem Urlaub. Und sie alle lachten so viel wie noch nie in diesem Urlaub.
    Irgendwann klopfte es. Na klar! Oliver riss die Tür vor der Wiedergängerin auf, die seine Schwiegermutter war. Aber sie war es gar nicht. Es waren ein kleiner schmaler Mann und eine kleine schmale Frau, beide mit Nickelbrillen, beide in Hotelbademäntel gehüllt. Sie sahen Oliver fast ängstlich an.
    »Könntet ihr vielleicht etwas leiser sein?«, sagte die Frau. »Wir würden gern schlafen, und die Wand ist so dünn!«
    »Oh, ja«, sagte Oliver, »wir hören sofort auf.«
    »Danke!«, sagte der Mann höflich, und die beiden gingen eine Tür weiter.
    Oliver sah ihnen ungläubig nach. »DAS waren unsere Nachbarn«, flüsterte er Anna zu. Und sie beide platzten fast vor Lachen, vor einem Lachen, das viel zu laut war für die dünne Wand.
    Da klopfte es schon wieder. Diesmal war es wirklich die Schwiegermutter. Sie schob Oliver zur Seite und rauschte mit ihrem Koffer herein.
    »Du bist immer noch nicht abgereist!«, sagte Anna scharf. »Du hattest das auch nie vor, stimmt’s?«
    »Kind, wie redest du?«, fragte sie beleidigt. »Es ist kein Flug zu kriegen gewesen. Und du wirst doch wohl deiner Mutter in einer Notlage ein Dach über dem Kopf geben!«
    »Notlage?«, rief Oliver. »Ein selbst verursachter Konflikt!«
    »Also, Oliver!« Ostentativ fassungslos sah sie ihre Tochter an.
    Ihre Tochter sah SIE fassungslos an: »Sag mal: Ist das da ein Knutschfleck auf deinem Hals?«
    »Ach Kind!« Die Schwiegermutter stieß ein heiseres Kichern aus. »Was du für einen Unsinn redest! So, ich bin müde, ich muss ins Bett. Oliver, könntest du bitt e …«
    Nein, Oliver konnte nicht. Er hatte die Schnauze gestrichen voll davon, dass die Schwiegereltern, vor allem die Schwiegermutter, ihnen den gesamten Urlaub verdarben mit ihrem ätzenden, lächerlichen Streit. Dass sie kein einziges Mal auf die Kinder aufgepasst hatten. Dass seine Schwiegermutter ihn auch jetzt sicher wieder wie

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