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Wehe Dem, Der Boeses Tut

Wehe Dem, Der Boeses Tut

Titel: Wehe Dem, Der Boeses Tut Kostenlos Bücher Online Lesen
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Schwein. Du verdammter Mörder«, brüllte Zach. Ein Polizist trennte ihn von seinem Bruder. »Du hast sie umgebracht!«
    »Langsam, langsam«, versuchte einer der Beamten zu beschwichtigen, doch Zach ergriff seine Krücke und holte aus.
    Jason duckte sich. Der größere der Polizisten packte Zach und hielt ihn zurück. »Mr Danvers hat zu Protokoll gegeben, Sie beide seien in den Fluss gesprungen oder gestürzt …«
    »Gestürzt? Gesprungen? Unsinn. Er hat mich hineingestoßen, verdammt noch mal.« Zach fuhr zu seinem Bruder herum. »Also, wo zum Teufel ist sie? Im Wasser? O Gott, bete, dass sie es überlebt!«
    »Zach«, sagte Jason vorwurfsvoll. »Es tut mir leid …«
    »Ach was. Hoffst du etwa darauf, dass ich dich decke? Von wegen! Du wolltest mich umbringen«, knirschte er. »Und sie wolltest du mit Sicherheit ebenfalls umbringen.«
    »Wir klären das auf der Wache«, sagte einer der Polizisten.
    »Nein! Sie müssen sie suchen!«, verlangte Zach. »Sie müssen!«
    »Inzwischen ist mehr als eine halbe Stunde ist vergangen, Mr Danvers …«
    Zach hinkte zur Reling und spähte verzweifelt hinaus in die Dunkelheit. Er wollte hinübersteigen, doch die Polizisten hielten ihn zurück und führten ihn zur Gangway.
    »Sie können doch nicht –«
    »Kommen Sie, Mr Danvers.«
    Er sträubte sich, doch sein verletztes Fußgelenk hinderte ihn daran, sich ernsthaft zu wehren. Die Polizisten brachten ihn zu einem bereitstehenden Wagen. In diesem Moment überkam Zach die niederschmetternde Gewissheit, dass er Adria nie wiedersehen würde. Nie würde er ihr gestehen können, dass er sie liebte, nie wieder würde er das Gefühl erleben, in ihren Armen zu liegen. Adria Nash – oder London Danvers, wie auch immer man sie nennen wollte – war zweifellos für immer verschwunden.

    Zach hatte seit Tagen nicht geschlafen. Die Stunden verstrichen zäh und eintönig, er hatte jedes Zeitgefühl verloren, vegetierte nur noch dahin. Jason saß hinter Gittern, und seine Mutter würde, wenn sie von ihren Verletzungen genesen und aus dem Krankenhaus entlassen war, ebenfalls vor Gericht gestellt werden. Jasons Komplize, ein verurteilter Straftäter, der auf Bewährung auf freiem Fuß war, hatte in einer Bar in der Nähe von Fisherman's Wharf gesungen wie ein Vögelchen, und ein Polizeispitzel hatte ihn ans Messer geliefert. Es war nicht schwer gewesen, ihn zum Reden zu bringen, und dabei fiel auch Jasons Name.
    Nicole hatte Shelly nach Santa Fe geschickt und forderte vehement die Scheidung, Kim war sang- und klanglos verschwunden. Niemand wusste, was aus ihr geworden war. Manch einer vermutete allerdings, sie habe die Presse darüber informiert, dass Adria London Danvers war. Wie auch immer, in Zachs Augen bekamen sein älterer Bruder und dessen Geliebte nur das, was sie verdienten.
    Trisha hatte Mario Polidori endgültig fallen gelassen. Als er sie bat, seine Frau zu werden, hatte sie ihm unverblümt ins Gesicht gesagt, er solle aus ihrem Leben verschwinden. Zach glaubte jedoch nicht, dass ihr Sinneswandel von Dauer war. Wenn es um Mario ging, schien ihr Verstand zu versagen.
    Nelson entwickelte endlich so etwas wie Rückgrat und versuchte tatsächlich, Eunice zu helfen. Über Jahre hinweg war er eine verlorene Seele gewesen, stets bemüht, das, was er war, zu vereinbaren mit dem, was er sein wollte, anscheinend immer noch in dem Versuch, seinem Vater zu gefallen.
    Adria blieb verschwunden, und man ging davon aus, sie sei tot.
    Der Schmerz um sie verzehrte Zach schier.
    Polizei und Freiwillige hatten den Fluss abgesucht, sogar mit Schleppnetzen, doch die Presse und die Ermittler vermuteten, die Leiche sei ins Meer hinausgetrieben worden und in der endlosen Weite des Pazifik verschollen. Bei dem Gedanken daran schossen Zach heiße Tränen in die Augen. Er hatte seit Jahren nicht geweint, doch jetzt hätte er flennen mögen wie ein kleiner Junge. Er sah Adria im Geiste vor sich, halb kokett, halb unschuldig, die Augen rund und blau und voller Verlangen, wenn sie unter ihm lag und ihn anflehte, sie zu lieben. Sie hatte sich für ihn geopfert, hatte sich ihm nach in den Fluss gestürzt, dabei hätte es doch umgekehrt sein sollen. Er hätte derjenige sein müssen, der versuchte, sie zu retten. Er hätte tot sein müssen und sie diejenige, die kraftvoll und strahlend ihr neues Leben als London Danvers aufnahm.
    »Verdammte Scheiße«, knurrte Zach, schraubte erneut die tröstliche Flasche Scotch auf und schenkte eine großzügige Menge in

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