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Weihnachtsengel gibt es doch

Weihnachtsengel gibt es doch

Titel: Weihnachtsengel gibt es doch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Wiggs
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daser seit dem gemeinsamen Abend in der Bibliothek in seinem Herzen trug.
    „Kommen Sie, ich zeige Ihnen alles.“ Sie nahm seine Hand und zog ihn mit sich in den großen, offenen Raum. Es schien, als wäre die ganze Stadt versammelt. Maureen stellte ihm Jane und Charles Bellamy vor, die erst kürzlich nach Avalon zurückgekehrt waren, um ihre goldenen Jahre hier zu verbringen. Er erkannte einige der anderen Besucher: Noah und Sophie mit ihren beiden jüngeren Kindern. Maureens Freundin Olivia und deren Schwester Jenny aus der Bäckerei. Bo Crutchers Schwiegermutter Mrs Carminucci, die eine große Packung Kekse in der Hand hielt. Greg und Nina Bellamy – Nina war zu der Zeit von Eddies Unfall die Bürgermeisterin der Stadt gewesen und hatte dem Richterspruch laut applaudiert. Genau wie Eddie – zumindest im Nachhinein. Denn ohne die Verurteilung zum Sozialdienst hätte er keinen Ort, an den er jedes Jahr an Weihnachten zurückkehren konnte, was ihn davon abhielt, Dummheiten zu begehen.
    Er merkte, dass Maureen ihn beobachtete. „Mir fällt gerade auf“, sagte er, „dass ich in Avalon mehr Leute kenne als in meiner Nachbarschaft in New York.“
    „Vielleicht wohnen Sie am falschen Ort“, sagte sie und drehte sich schnell um, bevor er feststellen konnte, ob sie sich einen Spaß erlaubte oder es ernst meinte.
    In der Mitte des Raumes stand der Weihnachtsbaum in seiner ganzen Pracht. Kinder aller Altersklassen hatten sich um ihn herum versammelt, mampften Kekse und bestaunten die Lichter und Dekorationen mit glänzenden Augen. Eddie dachte an das, was Maureen über Kinder und den Zauber der Weihnacht dachte. Sie wollte ihn genauso von seinem Widerwillen Weihnachten gegenüber heilen, wie er sie von ihrem Widerwillen der Liebe gegenüber heilen wollte. Vielleicht könnten sie daraus einen Deal machen.
    „Wir veranstalten die Keksbörse schon seit Jahren, umSpenden für die Bücherei zu sammeln“, erklärte Maureen. „Und dieses Jahr ist sie wichtiger als je zuvor.“
    „Kopf hoch, Moe.“
    „Ich habe mal nachgerechnet“, sagte sie und deutete auf die ausgestellte Grafik mit dem aktuellen Spendenstand. „Und abgesehen von einem Banküberfall sehe ich keine Möglichkeit, genug Geld zusammenzubekommen.“
    „Man kann das Chart auch auf andere Weise interpretieren.“ Er zeigte auf die Besucherstatistik. „Wenn jeder, der die Bücherei im vergangenen Jahr genutzt hat, spenden würde, wäre alles geritzt.“
    „Da sprechen wir von einer Menge Leute.“ Maureen schüttelte den Kopf. „Tausende.“
    „Und damit schließe ich meine Beweisführung ab.“
    „So funktioniert das vielleicht in einer perfekten Welt, aber diese Welt ist nicht perfekt.“
    „Meine Güte“, sagte Eddie. „Sie müssen mehr Kekse essen.“
    Sie schenkte ihm ein zittriges Lächeln, das in ihm den Wunsch weckte, sie ganz fest in den Arm zu nehmen. „Ich werde an meiner Haltung arbeiten. Heute war kein guter Tag“, gab sie zu. „Unser Betriebsleiter ist ohne Vorwarnung gegangen. Er hat einen Job in Green Bay bekommen.“
    „So, und wie war das jetzt mit den Keksen?“, wechselte er das The ma.
    „Stimmt, tut mir leid.“ Sie machte sich ein wenig gerader und glättete ihre bunte Schürze. „Kommen Sie, ich zeige es Ihnen.“
    Er betrat das Atrium und war sofort umgeben von einem süßen Duft. In der Luft lag das Aroma von selbst gebackenen Keksen, von Butter und Zucker, Zimt und Schokolade. Alles wurde auf langen Tischen angeboten, und Freiwillige gingen mit Tabletts umher, auf denen sie Proben anboten. Lebkuchenengel, Zitronenriegel, Schokoladen-Minz-Plätzchen, Pekannuss-Maronen. Daisy Bellamy war auch da und machte Fotos – Nahaufnahmen von mit Leckereien gefüllten Tellern, Fotos von staunenden Kindern und lachenden Erwachsenen. So sollte Weihnachten sein, dachte Eddie. Aber all die guten Geister der Welt würden die Bücherei nicht retten können.
    „Ich sterbe hier drinnen, Maureen“, sagte Eddie. „Wissen Sie, wie gut das riecht?“
    „Es ist schwer zu widerstehen, oder? Der Tisch der Davenports ist hier entlang.“
    Es war verdammt lange her, dass eine Frau ihn ihrer Familie vorgestellt hatte. Normalerweise vermasselte er es lange vorher. Das war das Schöne daran, das Krippenspiel zusammen mit Maureen auf die Beine zu stellen. Bis Weihnachten gab es für sie kein Entkommen. Wenn er es also mit ihr auch vermasseln sollte, blieben ihm noch ein paar Wochen, um es wiedergutzumachen.
    Die Davenport-Familie kümmerte sich

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