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Weihnachtsengel gibt es doch

Weihnachtsengel gibt es doch

Titel: Weihnachtsengel gibt es doch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Wiggs
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und sah vor seinem innerenAuge Hannah und Maureens Vater, ihre Geschwister, Nichten und Neffen. „Du hattest kein Recht, dich einzumischen.“
    „Ich dachte nur …“
    „Nein, Maureen, du hast nicht gedacht. Du hattest diese idealisierte Vorstellung in deinem Kopf, wie Weihnachten deiner Meinung nach sein soll. Und der Rest der Welt soll sich nach dieser Vorstellung richten. Tja, rate mal? So funktioniert es nicht.“
    „Es wird niemals funktionieren, wenn du es nicht versuchst.“
    „Hast du denn nicht genug auf dem Zettel mit dieser Aufführung morgen Abend und der Bücherei und allem?“, wollte er wissen. „Ich sag dir was. Lass uns einfach die Show hinter uns bringen, und danach musst du dich nicht mehr mit mir herumschlagen oder versuchen, meine Familie zu retten. Macht dich das glücklich?“
    „Dich interessiert es gar nicht, ob ich glücklich bin“, sagte sie schlicht. „Und das erwarte ich auch nicht. Das ist nicht deine Aufgabe. Genau wie es nicht meine Aufgabe ist, deine Familie zu kitten. Ich habe sie einfach eingeladen. An Heiligabend ist jeder willkommen.“ Sie rutschte aus der Bank, wobei sie sorgfältig darauf achtete, ihn nicht zu berühren. Mit erhobenem Haupt und erstaunlicher Würde ging sie davon und ließ ihn einfach stehen.
    Eddie biss die Zähne zusammen, um ihr nicht hinterherzurufen. Es ist besser so, dachte er. Besser, es nicht noch weiter zu führen, als es schon gegangen war, denn es würde kein gutes Ende nehmen. Er war ein Idiot, zu denken, er könne etwas mit einer Frau wie Maureen haben, einer Frau, die so geerdet war, so eng verbunden mit dem Leben ihrer Gemeinde und Familie. Sie beide würden es nie schaffen. Warum, zum Teufel, wollte er auch mit einer Frau zusammen sein, die ihm einen Spiegel hinhielt, in dem seine Makel viel zu gut zu erkennen waren?
    Mit steifen Schritten ging er zu seinem Van und setzte sich hinters Lenkrad. Er fuhr viel zu schnell; das Heck seines Wagens brach auf der schneebedeckten Straße immer wieder aus. Vor seiner Tür wartete ein Päckchen mit dem Vermerk „Eilzustellung“ auf ihn. Er nahm es mit hinein und öffnete den Karton. Ein kleiner Umschlag mit einer Karte darin verriet ihm, dass das Paket von der Belegschaft der Silver Creek Productions war, der Firma, die den ursprünglichen Film und die überarbeitete DVD produziert hatte. Offensichtlich war es die sich derzeit am besten verkaufende DVD des Landes, und sie hatte ihm einen ordentlichen Bonus verschafft. Er wühlte sich durch die Styroporkügelchen und zog eine Magnumflasche Champagner heraus, die von der Wartezeit vor der Tür bereits schön gekühlt war.
    Alle seine Sinne waren aufs Höchste gespannt. Er erinnerte sich an Champagner. Nur zu gut. Es ist, wie Sterne zu trinken, hatte Dom Perignon es einmal genannt.

20. KAPITEL
    A m Tag vor Weih nach ten war Dai sy be reit für die Fahrt nach Long Island, um den Abend bei den O’Donnells zu verbringen. Um Charlies willen musste sie versuchen, eine gute Beziehung zu seinen Großeltern väterlicherseits aufzubauen, und was könnte besser dafür geeignet sei, als die Feiertage mit ihnen zu verbringen? Sie hatte sich von ihrer eigenen Familie bereits verabschiedet und tapfer um den Kloß in ihrer Kehle herumgeschluckt, den sie sich selber nicht erklären konnte, wo die Reise mit Charlie und Logan doch gerade mal eine Übernachtung dauern würde. „Es ist nur, weil dieser Abend so besonders ist“, erklärte sie Charlie, während sie noch einmal überprüfte, ob sie auch alles eingepackt hatte, was ihr Kleiner so brauchte. „Ich war Heiligabend noch nie ohne meine Familie. Es fühlt sich irgendwie wie eine verdammt große Sache an, wenn du es genau wissen willst.“
    „Jupp“, sagte ihr Sohn und entlockte ihr damit ein Lächeln.
    „Es ist wie ein Initiationsritus, könnte man sagen. Es markiert für mich einen Übergang. Ich bin jetzt nicht mehr ein Kind mit einem Kind, sondern eine auf sich allein gestellte Erwachsene. Die Feiertage ohne meine Familie zu verbringen bedeutet doch, auf eigenen Füßen zu stehen, oder?“
    „Und das ist auch nichts Schlimmes“, fügte sie nach einer kurzen Pause hinzu, in der sie den Buggy zusammengeklappt an die Tür gestellt hatte. Manchmal hatte sie das seltsame Gefühl, ein vorgetäuschtes Leben zu leben. Ein Leben in Wartestellung, bis … ja, bis was?
    Sie erinnerte sich an all das, wofür sie dankbar sein konnte. Das half meistens. Sie hatte sowohl die finanzielle als auch die emotionale

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