Weihnachtsengel gibt es doch
Optimismus vielleicht. Und ihre Ernsthaftigkeit. Sie übte eine Anziehung auf ihn aus, die Eddie sich nicht erklären, die er aber auch nicht leugnen konnte. Als Kind hatte er immer von einem Weihnachten geträumt, das es einfach nicht gab. Vielleicht war es das. Maureen erinnerte ihn an die Art Mädchen, das es nicht wirklich gab – zumindest nicht für ihn.
Mit einem Flackern gingen die Lichter aus. Maureen beschattete ihre Augen und schaute sich um. Die Freiwilligen räumten bereits die Werkzeuge und Kisten weg. „Wo ist Jabez hin?“
„Ich weiß nicht. Was wollen Sie denn von ihm?“
„Ich wollte ihm einen Flyer für das Vorsprechen geben. Vielleicht hätte er Lust mitzumachen.“
„Ich bin nicht gerne der Überbringer schlechter Nachrichten, aber für Kids in seinem Alter ist ein Krippenspiel nicht gerade das Heißeste, was sie sich vorstellen können.“
„Deshalb habe ich ja die Flyer gemacht.“ Sie reichte ihm einen Stapel. „Verteilen Sie sie ruhig großzügig.“
Er hielt das Blatt so, dass das sanfte Sternenlicht darauffiel und er es lesen konnte. „Mit einem Originalsong von Eddie Haven?“, las er laut vor. „Seit wann das denn?“
„Seit Sie sagten, die Musik, die ich ausgewählt habe, sei langweilig. Ich dachte, ein Stück von Ihnen würde etwas frischen Wind in die ganze Angelegenheit bringen.“
„Und es ist Ihnen nie in den Sinn gekommen, mich vorher zu fragen?“
„Ich tue es jetzt. Wollen Sie das machen?“
„Ich meinte, bevor Sie meine Dienste ankündigen.“
„Wenn Sie ablehnen, werden Sie sich wie ein Schuft fühlen.“
„Jesus Christus, und ich fing gerade an, Sie zu mögen“, seufzte er. „Ich werde mich nicht wie ein Schuft fühlen, wenn ich Ihnen etwas abschlage.“
„Ich weiß. Es ist nur so, dass die Kinder und die ganze Stadt dieses Jahr ein ganz außergewöhnliches Krippenspiel erwarten“, sagte sie. „Sie sind diejenigen, die dafür sorgen werden, dass Sie sich wie ein Spielverderber fühlen.“ Mit diesen Worten drehte sie sich auf dem Absatz um und fing an, leere Pappbecher einzusammeln, wobei sie sich mit zügiger Entschlossenheit durch die Menge bewegte.
„Ich bin gerade hereingelegt worden“, sagte Eddie zu Ray. „Und ich habe es nicht mal kommen sehen.“
„Von Maureen? Mach dir nichts draus, das macht sie bei jedem.“
„Was?“
„Ihren Willen durchsetzen. Ich kenne sie seit Jahren, und das ist einfach ihre Art. Keine große Sache.“ Ray grinste und machte sich auf zu seinem Truck.
„Sie steht auf Sie“, merkte Randy Veltry an, als sie die Lautsprecher einholten.
„Was?“
„Die Frau. Die, mit der Sie eben gesprochen haben. Sie steht total auf Sie.“
„Klar.“ Eddie lachte verächtlich. Er versuchte, den Gedanken zu verdrängen. Maureen Davenport stand auf ihn? Auf gar keinen Fall. Sie hatte ihm klar und deutlich zu verstehen gegeben, dass sie ihn nicht leiden konnte. Das Letzte, was er wollte oder gebrauchen konnte, war, dass sie sich in ihn verknallte.
Und dennoch … mochte er sie. Ihre herumkommandierende Art, ihren Bibilothekarinnendutt und alles. Es war verrückt.
„Sie sollten Sie zum Essen einladen“, schlug Moby vor.
„Nein. Auf keinen Fall. Wir müssen zusammen an dieser Weihnachtsproduktion arbeiten, also kann ich mich auf keine persönliche Beziehung zu ihr einlassen.“
„Feigling“, warf Omar ein.
„Bin ich nicht. Es ist nur … ich habe um diese Jahreszeit kein Glück mit den Frauen. Wisst ihr, wie ich Weihnachten nenne? Vorbei nachten. Ich bin an den Feiertagen drei Mal sitzen gelassen worden.“ Das stimmte. Er hatte seine Lektion mit Natalie nicht gelernt. Zwar hatte er nie wieder einen Heiratsantrag gemacht, aber seine nächsten beiden Freundinnen hatten ihm ebenfalls an Weihnachten den Laufpass gegeben.
„Oh, lass mich schnell meine kleine Violine herausholen.“ Randy tat so, als spiele er eine traurige Weise auf der Geige.
„Ich meine ja nur.“
„Sie suchen nach Ausreden.“
Eddie betrachtete die drei Brüder. Dachte an ihre Geschichte und ihre momentanen Nöte und war erstaunt, dass sie überhaupt einen Gedanken an sein Liebesleben verschwendeten. „Ja, ihr seid wirklich ein paar Schlaumeier“, sagte er.
„Habt ihr das gehört?“, sagte Omar. „Er hält uns alle drei für Schlaumeier.“
„Was mich daran erinnert, dass ihr alle drei für das Weihnachtsspiel vorsprechen werdet.“
„Ha, der war gut.“
„Du glaubst, ich mache Witze? Ich würde nie Witze über etwas
Weitere Kostenlose Bücher