Weihnachtsengel gibt es doch
reich ist?“
Omar zuckte die Schultern. „Er ist ein ziemlicher Nerd. Das mögen die Leute nicht.“
„Tust du mir einen Gefallen“, wandte Eddie sich an Randy, den ältesten der Brüder. „Kannst du ihn fragen, ob er uns mit den Transformatoren helfen kann?“
Randy nickte. Er hatte eindeutig verstanden, worum Eddie ihn eigentlich bat. Mit erhobenem Kopf schritt er durch das Haifischbecken. Die anderen Kinder machten ihm ohneZögern Platz. Einige grüßten ihn sogar und bestätigten damit Eddies Ahnung, dass die Veltry-Brüder als cool angesehen wurden. Randy mit seinem Jay-Z-ähnlichen guten Aussehen und seiner von sich überzeugten Art sagte nur: „Yo, Cecil, wir könnten ein wenig Hilfe mit den Transformatoren hier drüben gebrauchen.“
Cecil nickte und folgte Randy mit sichtbarer Erleichterung. Sein Gesicht trug immer noch den Ausdruck des Außenseiters, den eines Kindes, das sich in seiner eigenen Haut nicht wohlfühlte. Für Kinder wie ihn war die Highschool eine schwere Zeit.
Die Jungs bauten die Werkzeuge auf und steckten die Kabel in die orangefarbenen Verlängerungskabel. Einer der Freiwilligen, ein Ladenbesitzer aus dem Ort, der Eddie aus ihm unbekannten Gründen nicht leiden konnte, beugte sich zu einem Freund hinüber und sagte in Anspielung auf das Lied aus Eddies Film: „Sieh nur, wer wieder in der Stadt ist. Das weggelaufene Rentier.“
Eddie machte ein Kussgeräusch mit den Lippen und sagte: „Immer eine Freude, dich zu sehen, Lyall.“
Der Mann zeigte mit dem Daumen auf die Veltry-Jungen. „Behaltet lieber die Nachwuchsgangster im Auge“, sagte er zu seinen Kumpels. „Sonst sind eure Werkzeuge schneller weg, als ihr gucken könnt.“
„Komm schon, Lyall.“ Trotz seiner Verärgerung lächelte Eddie. „Sei nicht so ein Arschloch.“ Die Feindschaft der beiden reichte schon weit zurück, bis zu den Tagen des Sommercamps, als Eddie Lyall mal ein Mädchen ausgespannt hatte.
„Dann hör auf, deine Asozialen mit hierherzubringen, und wir haben kein Problem mehr“, erwiderte Lyall.
Eddie schaute auf den Boden. Zählte bis zehn. Sagte leise das Gelassenheitsgebet auf. Zwang seine Fäuste, sich zu entspannen. „Lass uns nicht damit anfangen, Lyall.“
„Okay. Aber pass du auf die Jungen auf.“
Verdammt, dachte Eddie und zählte noch einmal bis zehn. Warum tue ich mir das an? Ich könnte schön in der Stadt sein, Gitarre spielen oder …“
Eine Autotür fiel krachend ins Schloss. „Hallo“, sagte eine weibliche Stimme. „Wir haben heiße Schokolade mitgebracht.“
Er dreht den Kopf und sah Maureen Davenport zusammen mit einer hochschwangeren Frau über den Parkplatz kommen. Sie schenkten Getränke aus einer Thermoskanne aus. Die blonde, schwangere Frau war sehr hübsch, aber trotzdem war es Maureen, der seine Aufmerksamkeit galt. Die mürrische kleine Maureen, bis zur Nasenspitze in einen Schal gemummelt, schaute durch ihre dicken Brillengläser in die Welt hinaus.
Er ging zu ihr hinüber. „Ich wusste nicht, dass wir uns hier treffen würden. Ich schätze, Sie können wohl einfach nicht genug von mir kriegen, was?“
Sie zog den Schal hinunter und schenkte ihm ein angespanntes kleines Lächeln. „Stimmt. Sie sind einfach so unwiderstehlich. Was tun Sie hier, Mr Ich-kann-Weihnachten-nicht-leiden?“ Ohne auf seine Antwort zu warten, wandte sie sich an die andere Frau. „Das ist meine Freundin, Olivia Davis.“
„Hey, Lolly.“ Ein großer Mann in einem dicken Parka tauchte auf und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Connor Davis“, stellte er sich dann vor. „Das hier ist mein Bruder, Julian Gastineaux. Er studiert an der Cornell und ist nur fürs Wochenende zu Besuch.“
Sie sahen nicht wie Brüder aus. Connor sah aus wie ein Holzfäller, während Julian offensichtlich ein Mischling war und so langbeinig und schlank wie ein Marathonläufer. Er trug eine vliesgefütterte Fliegermütze, aber trotz dieser merkwürdigen Kopfbedeckung schienen alle anwesenden Teenagermädchen bei seinem Anblick weiche Knie zu kriegen.
„Ich bin Eddie Haven.“ Er wandte sich an die blonde Frau. „Lolly. Sind wir uns schon mal begegnet?“
„Lolly Bellamy“, sagte sie. „Wir sind vor ungefähr hundert Jahren zusammen im Camp Kioga gewesen.“
„Ich wusste nicht, dass Sie das Camp besucht haben“, wunderte sich Maureen.
„Fünf Sommer lang“, bestätigte Eddie. „Die besten Sommer meines Lebens.“
„Olivia und Connor haben ein Resort daraus gemacht, das das ganze
Weitere Kostenlose Bücher