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Weihnachtsengel gibt es doch

Weihnachtsengel gibt es doch

Titel: Weihnachtsengel gibt es doch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Wiggs
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Sie war völlig überrumpelt. „Ich versuche, jeglichen Dates aus dem Weg zu gehen“, platzte es aus ihr heraus.
    „Warum? Das bringt doch Spaß.“
    „Einige Menschen mögen das so empfinden. Aber ich nicht. Für mich ist sich zu verabreden schlimmer als …“ Sie dachte nach.
    „Als was?“
    Alles, dachte sie pathetisch, aber das wollte sie vor ihm nicht zugeben. „Schlimmer, als Geschworene zu sein“, sagte sie schnell. „Ja, ich würde lieber als Geschworene dienen, als mich mit einem Mann zu verabreden.“
    „Okay, was noch? Kirche. Ist Kirche besser als ein Date?“
    „Ich gehe gerne in die Kirche.“
    „Wie steht es dann mit einer Wurzelbehandlung? Würden Sie lieber zu einer Verabredung oder zu einer Wurzelbehandlung ge hen?“Sie versuchte, ernst zu bleiben. „Nun ja, vor einer Wurzelbehandlung wird man wenigstens partiell betäubt. Bei einer Verabredung liegen alle Nerven bloß.“
    „Sie sind ein ganz schön verrücktes Huhn, wissen Sie das? Mit wem sind Sie bisher ausgegangen, mit Attila dem Hunnenkönig?“
    „Ich habe doch gesagt, dass ich nicht ausgehe, weil es mich nicht interessiert. Das letzte Date war …“, sie überlegte einen Moment, dann erinnerte sie sich wieder. „Mit einem Typen namens Walter. Ein schlechtes Konzert. Und davor hat mich Alvin Gourd auf eine Briefmarkenausstellung mitgenommen.“
    Eddie lachte laut los. „Kein Wunder, das Sie eine Wurzelbehandlung vorziehen. Briefmarken ? Ist das überhaupt erlaubt?“
    „Für manche Menschen ist Briefmarkensammeln eine hohe Kunst.“
    „Guter Gott.“ Ihm liefen die Tränen aus den Augen. „Und … es tut mir leid … Alvin Gourd ? Wie der Flaschenkürbis? Wer, zum Teufel, ist Alvin Gourd?“
    Die Art Mann, die mit mir ausgehen würde, dachte sie. „Man sollte sich nicht über den Namen eines Menschen lustig ma chen.“
    „Stimmt. Ich hab ja selber einen komischen Namen.“
    „Eddie? Das ist doch nicht komisch.“
    „Das ist ja auch nicht mein wirklicher Name. Eigentlich heiße ich Doobie.“
    „Sie machen Witze.“
    „Ich schwöre bei Gott. So steht es auf meiner Geburtsurkunde.“
    „Was für Leute nennen ihr Kind Doobie?“
    „Leute, die Willow und Moonbeam heißen.“
    „Das kann nicht wahr sein.“
    „Doch.“
    „Ihre Eltern heißen Willow und Moonbeam?“
    „Sie hatten eine psychedelische Phase.“
    „Okay, ich brauch ’ne Pause.“ Sie machte ein T mit ihren Händen. „Auf gar keinen Fall kann ich Sie alleine lassen, um zu arbeiten, bevor Sie mir nicht alles über Willow, Moonlight und die psychedelische Phase erzählt haben.“
    „Oho, Miss Davenport. Ich wusste ja gar nicht, dass Sie das interessiert.“
    Sie gab ihm einen Klaps auf den Arm. Mit diesem sie aufziehenden Eddie fühlte sie sich viel wohler als mit dem, der ihren … Hintern auscheckte. „Los, erzählen Sie schon.“
    „Na, wer ist jetzt neugierig?“
    „Ich“, gab sie freimütig zu.
    „Okay. Also meine Familie hat mich in einer Kommune in der Nähe von Woodstock aufgezogen. Ich wurde auch zu Hause unterrichtet.“
    „Das ist faszinierend“, sagte sie. „Was für eine interessante Kindheit Sie hatten.“
    „Fin den Sie?“
    „Natürlich. Nach allem, was ich gelesen habe, resultiert eine solche Umgebung in Kindern, die ausgeglichen und gesund sind, tiefe Bindungen zu ihrer Familie haben und zu den anderen Menschen, die sich an ihrer Erziehung beteiligt haben.“
    „Ich habe nie etwas darüber gelesen“, sagte Eddie. „Ich habe es nur gelebt. Und ehrlich gesagt waren meine Eltern jung und naiv und wären die Ersten, die zugeben würden, keine Ahnung gehabt zu haben, wie man ein Kind aufzieht. Sie haben es mit einigen Vermutungen und gutem Glauben getan. Sie haben ihr eigenes Essen und Gras angebaut und sich gemeinschaftlich um die Kinder und die Tiere gekümmert. Mit gemischten Ergebnissen. Ich bin in einer Hütte ohne Strom geboren. Durch reines Glück bin ich mit einer sehr guten Gesundheit, aber einem unglücklichen Namen aufdie Welt gekommen – Doobie.“
    In Maureens Ohren klang das alles so unkonventionell und romantisch. „Also haben Sie in einer Kommune gelebt und sind dann Kinderstar geworden. Wie war das so?“
    „Ich habe nichts, womit ich es vergleichen könnte. Was allerdings viele Menschen vergessen, ist, dass aus den wenigsten Kinderstars später mal erwachsene Stars werden. Sie erinnern sich an die Erfolgsgeschichten – Jodie Foster, Shirley Temple, Brooke Shields. Und die Klatschmagazine lassen auch

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