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Weil deine Augen ihn nicht sehen

Weil deine Augen ihn nicht sehen

Titel: Weil deine Augen ihn nicht sehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Stephen und Margaret Frawley, sind erst vor ein paar Monaten hierher gezogen«, sagte der Reporter. »Nachbarn haben uns erzählt, sie hätten geglaubt, das Haus sollte abgerissen werden, doch dann hätten sie erfahren, dass die Frawleys beabsichtigten, das alte Haus nach und nach instand zu setzen. Am heutigen Nachmittag waren einige der Nachbarskinder auf der Geburtstagsfeier der entführten Zwillinge zu Gast. Dies ist ein Bild, das erst vor wenigen Stunden auf der Party aufgenommen wurde.«
    Plötzlich tauchten auf dem Bildschirm die Gesichter der eineiigen Zwillinge auf, die mit großen Augen auf ihre Geburtstagstorte blickten. Auf jeder Hälfte steckten drei Kerzen, in der Mitte befand sich eine größere Kerze. »Die Nachbarin erzählte uns, dass die Kerze in der Mitte für das neue Lebensjahr stehe. Die Zwillinge seien sich so ähnlich, dass die Mutter im Scherz sagte, zwei Kerzen in der Mitte wären reine Verschwendung gewesen.«
    Clint wechselte das Programm. Hier wurde ein anderes Foto der Zwillinge in ihren blauen Samtkleidchen gezeigt. Sie hielten sich an der Hand.
    »Ach Clint, schau doch, wie süß sie sind! Die sind einfach hinreißend.« Er zuckte zusammen, als Angies Stimme direkt hinter seinem Kopf ertönte. »Sogar im Schlaf halten sie sich noch an der Hand. Ist das nicht goldig?«
    Er hatte sie nicht kommen hören. Jetzt schlang sie die Arme um seinen Hals. »Ich wollte immer ein Kind haben, aber mir wurde gesagt, ich könnte keins kriegen«, sagte sie und schmiegte sich an seine Wange.

    »Ich weiß, Angie, Schatz«, sagte er geduldig. Die Geschichte war ihm nicht ganz neu.
    »Damals waren wir lange Zeit getrennt.«
    »Ja, du musstest damals in diese Spezialklinik, Schatz. Du hattest jemanden ziemlich schwer verletzt.«
    »Aber jetzt werden wir bald eine Menge Geld haben, und dann werden wir auf einem Boot in der Karibik leben.«
    »Das war immer das, wovon wir geträumt haben. Bald werden wir uns das leisten können.«
    »Ich habe eine Idee. Wir nehmen die beiden kleinen Mädchen einfach mit.«
    Clint schaltete den Fernseher ab und sprang auf. Er wirbelte herum und packte sie bei den Handgelenken. »Angie, sag, warum sind diese Kinder hier?«
    Sie sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an und schluckte nervös. »Wir haben sie entführt.«
    »Und warum?«
    »Damit wir eine Menge Geld kriegen und auf einem Boot leben können.«
    »Statt wie die Zigeuner leben zu müssen und jeden Sommer rausgeschmissen zu werden, wenn dieser verdammte Golf-Profi hier wohnen will. Was würde mit uns passieren, wenn die Bullen uns erwischen?«
    »Dann würden wir für lange, lange Zeit ins Gefängnis wandern.«
    »Und was hast du versprochen?«
    »Mich um die Kinder zu kümmern, mit ihnen zu spielen, sie zu füttern und anzuziehen.«
    »Und ist das nicht genau das, was du auch tun wirst?«
    »Ja. Ja. Entschuldige, Clint. Ich liebe dich. Du kannst mich auch Mona nennen. Ich mag diesen Namen nicht, aber es geht in Ordnung, wenn du meinst, dass ich mich so nennen soll.«
    »Wir dürfen auf keinen Fall unsere richtigen Namen verwenden, wenn die Zwillinge dabei sind. In ein paar Tagen werden wir sie wieder abliefern und unser Geld bekommen.«

    »Clint, vielleicht könnten wir …« Angie brach ab. Er würde doch nur sauer werden, wenn sie jetzt vorschlüge, wenigstens eines der Mädchen zu behalten. Doch insgeheim schwor sie sich, genau das zu tun. Und sie wusste auch schon genau, wie sie es anstellen wollte. Lucas hält sich für besonders schlau, dachte sie. Aber so schlau wie ich ist er noch lange nicht.

4
    MARGARET FRAWLEY SCHLOSS die Hände um die dampfende Tasse Tee. Sie fror. Steve hatte eine Decke von der Couch im Wohnzimmer gebracht und sie ihr um die Schultern gelegt, aber gegen das Zittern, das ihr durch den ganzen Körper lief, hatte sie nicht geholfen.
    Die Zwillinge waren weg. Kathy und Kelly waren weg. Jemand hatte sie entführt und einen Zettel mit einer Lösegeldforderung hinterlassen. Es ergab keinen Sinn. Unablässig hämmerten die Worte in ihrem Kopf: Die Zwillinge sind weg. Kathy und Kelly sind weg.
    Die Polizei hatte ihnen nicht gestattet, das Schlafzimmer der Mädchen zu betreten. »Unsere Aufgabe ist es, sie heil zurückzubringen«, hatte ihnen Captain Martinson erklärt. »Es ist äußerst wichtig, dass der Tatort nicht durcheinander gebracht wird und uns keine Fingerabdrücke oder DNS-Spuren entgehen.«
    Auch der gesamte Flur im oberen Stockwerk, in dem die Babysitterin überfallen worden war,

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