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Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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ist dies eine Überraschung. Auf andere Weise scheint es völlig unausweichlich.«
    »Genau das habe ich auch empfunden«, sagte Michael langsam. »Als ob ich darauf gewartet hätte, diese Nachrichten zu hören.«
    »Ich glaube nicht, daß die alliierten Kräfte dies als vollendete Tatsache akzeptieren und Napoleon den Thron behalten lassen.«
    »Ich bezweifle das. Die Schlacht muß noch einmal geschlagen werden.« Michael dachte an die langen Kriegsjahre, die bereits vergangen waren.
    »Wenn Boney dieses Mal besiegt ist, dann hoffe ich bei Gott, daß sie so vernünftig sind, ihn hinzurichten oder zumindest weit weg von Europa ins Exil zu schicken.«
    Cläre blickte von dem Brief auf und schaute ihn offen an. »Du wirst wieder zur Armee gehen, nicht wahr?«
    Natürlich vermochte Cläre einen Gedanken zu erahnen, der Michael kaum gekommen war.
    »Wahrscheinlich. Ich denke, daß Wellington vom Wiener Kongreß abberufen wird, um das Kommando über die alliierten Truppen zu übernehmen, die gegen Napoleon aufgestellt werden. Da so viele seiner Elitesoldaten noch in Amerika sind, wird er erfahrene Offiziere brauchen.«
    Cläre seufzte. »Gut, daß Kenrick in zwei Tagen getauft werden wird. Es wäre schade, das ohne seinen Paten zu tun. So lange wirst du doch hier sein, oder?«
    »Die Taufe würde ich mir um keinen Preis entgehen, lassen.« Michael lächelte, weil er wollte, daß die Besorgnis aus ihren Augen verschwand. »Ich hoffe nur, daß der Blitz mich nicht erschlägt, wenn ich verspreche, dem Teufel und all seinen Werken abzuschwören, damit ich Kenricks geistige Entwicklung lenken kann.«
    Nicholas kicherte. »Wäre Gott in solchen Dingen ein Pedant, würde jedes Taufbecken der Christenheit von verbrannten Stellen umgeben sein.«
    Cläre, die sich nicht ablenken lassen wollte, sagte in einem Tonfall, der fast ärgerlich klang: »Du bist froh, wieder in den Krieg ziehen zu können, nicht wahr?«
    Michael dachte an das Durcheinander der Emotionen, die er beim Lesen von Luciens Brief empfunden hatte. Schock und Ärger auf den Franzosen herrschten vor, aber da waren auch tiefere, schwerer zu definierende Gefühle. Der Wunsch, für seine Sünden zu büßen. Die intensive Lebendigkeit, die er erfahren hatte, als der Tod unmittelbar drohte. Dunkle Erregung bei dem Gedanken, wieder das tödliche Handwerk auszuüben, in dem er hervorragend war. Es waren keine Gefühle, über die er sprechen wollte, nicht einmal mit Cläre und Nicholas. »Ich habe immer bedauert, daß ich verwundet daheim war und am letzten Angriff von der Halbinsel nach Frankreich nicht teilnehmen konnte. Es wäre eine Art von Vollendung, ein letztes Mal gegen Frankreich zu ziehen.«
    »Das ist alles schön und gut«, sagte Nicholas trocken. »Aber versuche, dabei nicht getötet zu werden.«
    »Das ist den Franzosen vorher auch nicht gelungen, weshalb ich nicht annehme, daß sie es dieses Mal schaffen.« Michael zögerte und fügte dann hinzu: »Wenn mir etwas zustößt, wird die Pacht für das Bergwerk wieder an euch gehen. Ich möchte nicht, daß es Fremden in die Hände fällt.«
    Cläres Gesicht wurde bei diesem sachlichem Hinweis auf einen möglichen Tod angespannt.
    »Du brauchst dir keine Sorgen zu machen«, sagte er beruhigend. »Das einzige Mal, als ich schwer verwundet wurde, war, als ich meinen Glücksbringer nicht dabei hatte. Glaube mir, diesen Fehler werde ich nicht wieder machen.«
    Neugierig fragte sie: »Was für ein
    Glücksbringer?«
    »Es ist etwas, das Lucien in Oxford entworfen und angefertigt hat. Ich bewunderte es sehr, und so gab er es mir. Ich habe es sogar hier.« Michael zog ein silbernes Rohr aus seinem Mantel und reichte es Cläre. »Lucien hat das Wort
    ›Kaleidoskop‹ geprägt, indem er die griechischen Worte für ›schöne Form‹ verwendete. Schau in dieses Ende und halte es ins Licht.«

    Sie tat, was er gesagt hatte, und keuchte dann.
    »Mein Gott. Es ist wie ein gleißend farbiger Stern.«
    »Dreh das Rohr langsam. Die Muster werden sich verändern.«
    Ein feines Rasseln war zu hören, als sie gehorchte. Sie seufzte vor Freude. »Wundervoll.
    Wie funktioniert das?«
    »Ich glaube, daß es nur Stückchen von gefärbtem Glas und einige Spiegel sind. Dennoch ist die Wirkung magisch.« Er lächelte, als er sich daran erinnerte, wie sehr er gestaunt hatte, als er das erste Mal hineingeblickt hatte. »Ich habe mir immer vorgestellt, das Kaleidoskop enthielte zerschlagene Regenbögen – wenn man auf die richtige Art auf die

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