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Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Freundin besucht haben, eine lebensfrohe Witwe aus Salamanca.
    Ihr Mädchen für alles war die Frau eines Sergeanten aus Colins Kompanie. Sie würde frühestens in einer Stunde kommen. Deshalb kniete Catherine sich selbst ans Feuer. Sie legte Zweige auf die Glut und dachte müde darüber nach, wie anders als in ihren Träumen ihr Leben doch geworden war. Als sie Colin mit sechzehn geheiratet hatte, hatte sie an romantische Liebe und aufregende Abenteuer geglaubt. Statt dessen hatte sie Einsamkeit gefunden und sterbende Jungen wie Jena.
    Ungeduldig erhob sie sich und hängte den Kessel über das Feuer. In ihrem Leben war kein Platz für Selbstmitleid. Auch wenn es Sorge bei ihrer Arbeit als Krankenschwester gab, so war doch da auch die Befriedigung zu wissen, daß sie etwas tat, was wirklich wichtig war. Obwohl sie nicht die Ehe führte, die sie sich erhofft hatte, hatten sie und Colin gelernt, ganz gut miteinander zurechtzukommen. Und was Liebe anbelangte –
    nun gut, sie hatte Amy. Schade nur, daß sie niemals weitere Kinder haben würde.
    Ihr Mund war schmal, als sie sich einmal mehr bewußt machte, was für eine glückliche Frau sie sei.

Kapitel 2
    Penreith, Wales
    März 1815

    Michael Kenyon hakte den letzten Punkt auf seiner Liste sorgfältig ab. Die neuen Bergbaugeräte funktionierten ausgezeichnet, sein neu eingestellter Verwalter leistete hervorragende Arbeit, und seine anderen Geschäfte liefen reibungslos.
    Nachdem er seine anderen Ziele erreicht hatte, war es an der Zeit, sich nach einer Frau umzusehen.
    Er erhob sich von seinem Schreibtisch und ging hinaus, um einen Blick auf die von Nebel erfüllte Landschaft zu werfen. Er hatte dieses geradezu dramatisch schöne Tal und das verwitterte steinerne Herrenhaus von dem Augenblick an geliebt, als er es sah. Dennoch war nicht zu leugnen, daß es in Wales im Winter sehr einsam sein konnte, selbst für einen Mann, der endlich seinen Frieden gefunden hatte.
    Mehr als fünf Jahre waren vergangen, seit er sich mit einer Frau eingelassen hatte. Fünf lange, schwere Jahre seit jener Besessenheit, die jeden Anspruch an Ehre und Würde zerstört hatte.
    Während der Kriegsjahre war dieser Wahnsinn nützlich gewesen, doch er hatte seine Seele verändert. Die Vernunft war erst zurückgekehrt, nachdem er gefährlich nahe daran gewesen war, eine Tat zu vollbringen, die wirklich unverzeihlich gewesen wäre.

    Seine Gedanken gingen in eine andere Richtung, denn es war schmerzlich, sich daran zu erinnern, wie er seine tiefsten Überzeugungen verraten hatte. Doch die Menschen, denen er Unrecht getan hatte, hatten ihm verziehen. Es war an der Zeit, damit aufzuhören, sich selbst zu quälen, und in die Zukunft zu schauen.
    Das brachte ihn wieder zurück zu dem Thema Frau. Seine Erwartungen waren nicht unrealistisch. Wenngleich er kein Ausbund an Tugend war, so war er doch vorzeigbar, von guter Herkunft und hatte ein mehr als hinreichendes Vermögen. Er hatte auch genug
    Unzulänglichkeiten, die jede Frau mit Selbstachtung herausfordern würde, ihn zu ändern.
    Er suchte nicht nach einer großen Liebe. Gott, das war das letzte, was er wollte. Zu dieser Art von Liebe war er unfähig. Was er für eine große Leidenschaft gehalten hatte, war eine verschrobene, erbärmliche Besessenheit gewesen.
    Statt Romantik zu suchen, würde er nach einer Frau suchen, die Herz und Intelligenz besaß und zugleich eine gute Gefährtin sein würde. Jemand, der Lebenserfahrung besaß. Obwohl sie attraktiv genug sein mußte, um mit ihr zu schlafen, war große Schönheit nicht notwendig. Tatsächlich war nach seiner Erfahrung umwerfendes Aussehen von Nachteil. Gott sei Dank hatte er seine erste Jugend hinter sich und damit auch die idiotische blinde Verliebtheit, die mit ihr Hand in Hand ging.
    Persönlichkeit und Erscheinung waren leicht einzuschätzen. Schwieriger, aber weitaus wichtiger war, daß sie ehrlich und unerschütterlich treu war. Er hatte es auf sehr schmerzliche Weise erlebt, daß es ohne Ehrlichkeit nicht ging.
    Da es in dieser Ecke von Wales nur wenig geeignete Frauen gab, mußte er die Saison über nach London gehen. Es würde angenehm sein, einige Monate mit keinem anderen Ziel zu verbringen, als sich zu vergnügen. Mit etwas Glück würde er eine gute Frau finden, die sein Leben teilte. Wenn nicht, dann würde es andere Saisons geben.
    Er wurde durch ein Klopfen in seinem Grübeln unterbrochen. Als er zum Eintreten aufforderte, kam sein Butler mit einem ledernen Postbeutel herein,

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