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Weil ich Layken liebe

Weil ich Layken liebe

Titel: Weil ich Layken liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Hoover
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niemals diese Art von Schnee. Texanischer Schnee ähnelt eher winzig kleinen, harten Hagelkörnern, wohingegen der Schnee in Michigan genau so aussieht, wie ich mir echten Schnee immer vorgestellt habe – weich, flauschig und kalt ! Ich lasse ihn schnell wieder fallen und trockne mir die Hände an meiner Sweatshirtjacke ab, während ich zum Jeep laufe. Oder besser gesagt: laufen will . Besonders weit komme ich nämlich nicht. Sobald die Sohlen der mir viel zu kleinen Darth-Vader-Hausschuhe die verschneiten Betonplatten berühren, sehe ich nicht mehr meinen Wagen vor mir, sondern nur noch wolkenlosen blauen Himmel. Ich lande flach auf dem Rücken und spüre einen stechenden Schmerz in der Schulter. Als ich unter mich taste, bekomme ich etwas Scharfkantiges zu fassen und ziehe es stöhnend hervor. Es ist die zerbrochene Mütze eines Gartenzwergs. Der Rest des Zwergs liegt daneben und grinst mich so frech an, dass ich ihn zur Strafe am liebsten gegen die Hauswand schleudern würde. Als ich den unverletzten Arm hebe, um mein Vorhaben in die Tat umzusetzen, höre ich jemanden rufen.
    »Das ist keine gute Idee!«
    Ich erkenne Wills Stimme sofort. Sie ist weich und dunkel wie die von meinem Vater, gleichzeitig schwingt eine gewisse Autorität mit. Ich stemme mich auf die Ellbogen und sehe, wie er die Tür seines Wagens zuschlägt und zu mir rübergelaufen kommt.
    »Alles okay?«, fragt er lachend, als er bei mir ist. »Geht es dir gut?«
    »Mir würde es besser gehen, wenn ich dieses verdammte Ding zerschmettern dürfte«, stöhne ich und mache einen halbherzigen Versuch, auf die Beine zu kommen.
    »Verschone ihn. Gartenzwerge bringen Glück«, behauptet Will, nimmt ihn mir ab und stellt ihn behutsam ins schneebedeckte Gras.
    »Wirklich?« Ich schaue zu meiner Schulter, wo sich auf dem Sweatshirtstoff langsam ein roter Fleck ausbreitet. »Scheint bei mir nicht zu wirken.«
    Sobald er das Blut sieht, wird Will ernst. »Oh, das tut mir leid. Ich hätte niemals gelacht, wenn ich gewusst hätte, dass du dich verletzt hast. Komm, ich helfe dir hoch.« Er beugt sich vor, nimmt mich am Handgelenk des unverletzten Arms und zieht mich vorsichtig auf die Füße. »Die Wunde muss auf jeden Fall versorgt werden. Habt ihr Verbandszeug?«
    »Theoretisch schon. Wenn ich nur wüsste, wo ich es hingepackt habe …« Ich denke mit Grauen an den Berg der im Flur aufgetürmten Umzugskartons.
    »Dann komm schnell zu uns rüber.«
    Er zieht seine Jacke aus, hängt sie mir über die Schultern und legt mir einen Arm um die Taille. Ich komme mir ziemlich albern vor, mich von ihm über die Straße führen zu lassen.
    Das Haus liegt ganz still und dunkel da, weshalb ich annehme, dass Wills Familie noch schläft. Wohnzimmer und Küche gehen ineinander über, der Grundriss ist viel großzügiger angelegt als bei uns und es gibt ein Erkerfenster mit einer gemütlich gepolsterten Sitznische, von der aus man in den Garten hinausblicken kann.
    Eine Wand ist liebevoll mit Familienfotos dekoriert, von denen die meisten Will und seinen Bruder zeigen, aber ich entdecke auch einige, auf denen die Eltern der beiden zu sehen sind. Während Will Verbandszeug sucht, lege ich seine Jacke über die Sofalehne und schaue mir die Bilder genauer an. Offenbar haben sich bei beiden Söhnen die väterlichenGene durchgesetzt. Auf dem neuesten Foto – das aber auch schon ein paar Jahre alt zu sein scheint – sind die drei zusammen zu sehen. Rechts und links die beiden Jungen, der stolz lächelnde Vater in der Mitte. Er hat einen dichten Schnurrbart und in seinen tiefschwarzen Haaren schimmern erste graue Strähnen. Will sieht ihm unglaublich ähnlich. Beide haben ein strahlendes, warmes Lächeln und perfekte weiße Zähne.
    Wills Mutter hat lange blonde Haare und ist eine richtige Schönheit. Den Fotos nach zu urteilen, scheint sie ziemlich groß zu sein, allerdings kann ich keinerlei Ähnlichkeit zwischen ihr und den Jungs feststellen. Vielleicht ist es so wie bei mir und meinem Vater und Will hat vor allem sein Wesen von ihr geerbt. Während ich die Bilder betrachte, wird mir klar, was der größte Unterschied zwischen diesem Haus und unserem ist: Das hier ist ein Zuhause .
    Ich setze mich auf einen der Barhocker an der Küchentheke. »Erst mal muss die Wunde gesäubert werden«, sagt Will. Er geht zum Spülbecken, krempelt die Ärmel seines Hemds hoch, dreht den Hahn auf und hält kurz ein Stück Küchenpapier unter den Wasserstrahl. Ich ertappe mich dabei, wie ich

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