Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weil ich Layken liebe

Weil ich Layken liebe

Titel: Weil ich Layken liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Hoover
Vom Netzwerk:
schießen die Tränen in die Augen, als mir klar wird, wie sehr ich ihn liebe. Oh mein Gott, ich liebe ihn. Ich liebe Will Cooper.
    Es hat keinen Sinn, irgendetwas zurückhalten zu wollen. Meine Gefühle sind viel zu übermächtig.
    »Will«, flüstere ich atemlos, während er meinen Hals mit Küssen bedeckt. »Bedeutet das … Ich meine, heißt das, dass wir uns nicht mehr … verstellen müssen?« Ich bringe keinen zusammenhängenden Satz mehr hervor und meine Stimme zittert. »Können wir zusammen sein? Weil du … jetzt nicht mehr mein Lehrer bist?«
    Will hält mit einem Mal inne, lässt die Hände sinken, die eben noch in meinen Haaren gewühlt haben, und lehnt sichnach hinten. Ich will ihn wieder an mich ziehen, aber er drückt meine Schenkel sanft nach unten und tritt einen Schritt zurück, ohne mich anzusehen.
    Wie betäubt lasse ich mich vom Trockner gleiten und sehe zu ihm auf. »Will?«, frage ich.
    Im Dämmerlicht erkenne ich, dass er die Lippen aufeinanderpresst, und als er mich jetzt endlich doch wieder ansieht, ist sein Blick voller Bedauern.
    »Will? Sprich mit mir. Du willst es doch auch … oder? Wie geht es weiter mit uns?«
    Er braucht mir nichts zu sagen. Seine Reaktion ist Antwort genug.
    »Bitte entschuldige, Lake«, sagt er leise. »Ich hatte … einen schwachen Moment. Es tut mir leid.«
    Ich hebe fassungslos die Hände und versetze ihm einen Stoß gegen die Brust. »Einen schwachen Moment?«, entfährt es mir. »So nennst du das also? Einen schwachen Moment? Und was wäre danach gekommen? Wie weit wärst du dieses Mal gegangen, bevor du mich dann wieder aus dem Haus geworfen hättest?« Ich dränge mich unsanft an ihm vorbei und stürme zur Haustür.
    »Lake, lauf nicht weg, bitte! Es tut mir leid. Es wird nicht wieder vorkommen, das verspreche ich dir!«
    Ich wirble herum. »Nein, das wird garantiert nicht wieder vorkommen, darauf kannst du dich verlassen! Verdammt, Will, weißt du überhaupt, was du mit mir tust? Ich war endlich so weit, es zu akzeptieren! Nachdem ich einen ganzen Monat lang gelitten habe wie ein Tier, hatte ich es endlich geschafft, dich als guten Freund zu sehen und nicht jedesMal wieder zu hoffen, sobald wir uns irgendwie nahekommen. Und dann machst du so was ? Ich kann das nicht mehr, verdammt. Ich halte dieses ewige Hin und Her nicht mehr aus!«, schluchze ich. »Ich habe nicht die Kraft, den Gedanken an dich ständig verdrängen zu müssen, obwohl ich an nichts anderes denken kann. Ich muss mich jetzt um wichtigere Dinge kümmern als um deine schwachen Momente .«
    Ich gehe mit großen Schritten durchs Wohnzimmer, reiße die Tür auf und will raus, als mir noch etwas einfällt. »Gibst du mir bitte das Maßband?«, sage ich ruhig.
    »W… wie bitte?«, sagt er.
    »Das Maßband. Es liegt in der verdammten Kammer auf dem Boden! Gib es mir!«
    Will verschwindet kurz, holt das Maßband und kommt damit zu mir. Als er es in meine ausgestreckte Hand legt, sieht er mich unglücklich an.
    »Bitte lass mich nicht so dastehen, als wäre ich ein Schwein. Bitte, Lake.«
    Ich ziehe meine Hand weg. »Jedenfalls bist du definitiv nicht mehr der arme Märtyrer.« Ich drehe mich um, knalle die Tür hinter mir zu und stürme über die Straße, ohne einen einzigen Blick hinter mich zu werfen. Es ist mir egal, ob er die Tür noch einmal aufmacht und mir nachsieht. Er ist mir egal.
    Vor unserem Haus bleibe ich einen Moment stehen, wische mir die Tränen der Wut aus den Augen und hole tief Luft. Dann zwinge ich mir ein Lächeln ins Gesicht, öffne die Tür und helfe meiner Mutter, das allerletzte Halloweenkostüm für ihren Sohn zu nähen.

19.
    Ain’t it like most people
I’m no different
We love to talk on things
We don’t know about.
    – THE AVETT BROTHERS, »10   000 WORDS«
    Will und Caulder fahren dann doch noch zu ihren Großeltern, während Mom und ich das Wochenende hauptsächlich damit verbringen, die Kostüme zu nähen. Ich erzähle ihr von Wills neuer Referendariatsstelle, wegen der er in den nächsten zwei Monaten kaum zu Hause sein wird, und wir besprechen, wie wir ihn entlasten können. Ganz egal, wie verletzt und wütend ich bin, ich will auf keinen Fall, dass Kel und Caulder unter der verfahrenen Situation leiden müssen. Dass Will und sein Bruder am Sonntagabend wieder zu Hause sind, bemerke ich erst, als ich zufällig den Wagen drüben sehe, so gleichgültig ist es mir. Von jetzt an werde ich nur noch auf meinen Kopf hören und nicht mehr auf mein Herz.
    »Kel, ruf

Weitere Kostenlose Bücher