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Weil ich Layken liebe

Weil ich Layken liebe

Titel: Weil ich Layken liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Hoover
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der Nähmaschine aus ihrem Zimmer kommt.
    »Man lebt nur einmal, stimmt’s?« Sie stellt die Maschine auf die Theke.
    »Mom näht die Kostüme und wir machen die Tumore und kleben sie dann nachher auf die Lungenflügel«, sagt Kel. »Willst du auch mitmachen, Will? Du darfst einen von den großen, schlimmen Tumoren basteln, wenn du willst.«
    »Äh …«
    »Das ist ein nettes Angebot, Kel«, werfe ich ein. »AberWill und Caulder können uns nicht helfen, weil sie übers Wochenende wegfahren.« Ich trage eine der Tüten zur Theke und beginne, sie auszupacken.
    »Stimmt, das war so geplant«, sagt Will und bringt mir die anderen beiden Tüten. »Aber wenn hier Lungenkrebstumore gebastelt werden, muss ich den Besuch bei unseren Großeltern wohl verschieben.«
    Caulder stürmt auf ihn zu und umarmt ihn. »Cool! Ich muss auch noch gemessen werden, damit Julia weiß, wie groß mein Kostüm werden muss. Ich bin nämlich in letzter Zeit ganz schön gewachsen.«
    Ich muss unwillkürlich lächeln. Und wieder fühle ich mich – zum dritten Mal in dieser Woche – trotz all dem Schrecklichen, das passiert, als Teil einer großen glücklichen Familie.
    Nachdem feststeht, wie die Kostüme aussehen sollen, ist es Zeit, Maß zu nehmen, um den Schaumstoff zuzuschneiden.
    »Wo ist denn das Maßband?«, frage ich Mom.
    Sie runzelt die Stirn. »Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich es hier überhaupt schon mal gesehen habe. Vielleicht ist es beim Umzug verloren gegangen.«
    »Will hat eins«, sage ich und sehe ihn an. »Kannst du es schnell holen?«
    »Ich habe eine Maßband?«, fragt er erstaunt.
    »Ja, in deinem Nähkorb.«
    »Ich habe einen Nähkorb?«
    »Ja, klar. In der Kammer, in der die Waschmaschine steht.« Ich kann nicht glauben, dass er das nicht weiß. Da räume icheinmal bei ihm auf und hinterher kenne ich mich besser aus als er selbst? »Auf dem Regal, auf dem auch die Nähmaschine steht und die Schnittmuster, die ich chronologisch sortiert habe. Weißt du was?« Ich rutsche vom Hocker. »Ich zeig dir, wo er steht.«
    »Du hast Schnittmuster chronologisch sortiert?«, fragt Mom perplex.
    »Ja«, sage ich, während ich mit Will zur Tür gehe. »Ich hatte einen schlechten Tag.«
    Natürlich hätte ich das Maßband auch allein holen können, aber so habe ich Gelegenheit, Will zu fragen, was sich in dem Gespräch mit seinem Studienberater ergeben hat.
    »Ich bin mit einer Verwarnung davongekommen«, erzählt er und öffnet die Haustür. »Grundsätzlich hätte ich natürlich niemals handgreiflich werden dürfen, aber weil ich eine meiner Schülerinnen verteidigt habe, drücken sie noch mal ein Auge zu.«
    »Gott sei Dank!« Ich atme erleichtert aus. »Und wie geht es jetzt mit deinem Referendariat weiter, wenn du nicht an unserer Schule bleibst?«, frage ich, während wir durch die Küche in die Wäschekammer gehen und ich das Licht anknipse.
    »Tja, das ist ein bisschen komplizierter. Hier in Ypsilanti gibt es nur Stellen an Grundschulen, die für mich nicht infrage kommen, weil ich mich ja für weiterführende Schulen qualifizieren möchte. Zum Glück haben sie aber in Detroit noch eine Stelle für mich.«
    Ich wollte gerade nach dem Korb greifen, jetzt drehe ich mich erschrocken um.
    »Und was bedeutet das? Müsst ihr wegziehen?«
    Meine Stimme klingt anscheinend so panisch, dass er lachen muss. »Nein, Lake. Wir müssen nicht wegziehen. Es ist ja nur für acht Wochen. Aber Detroit ist natürlich weiter weg, sodass mein Arbeitstag viel länger sein wird als bisher. Darüber wollte ich nachher auch noch mit dir und deiner Mutter sprechen. Ich werde keine Zeit mehr haben, die Jungs zur Schule zu bringen oder abzuholen. Mir ist natürlich klar, dass das jetzt der denkbar schlechteste Moment ist, euch um Hilfe zu bitten, aber …«
    »Quatsch.« Ich nehme den Korb vom Regal, hole das Maßband heraus und stelle ihn wieder zurück. »Ist doch klar, dass wir dir helfen.«
    Beim Anblick des Ordners mit den Schnittmustern muss ich an das letzte Wochenende denken, als ich wie eine Verrückte durchs Haus gefegt bin und alles abgestaubt, aufgeräumt und sortiert habe. Wahrscheinlich war das so eine Art vorübergehende geistige Umnachtung, die sich in unkontrollierbarer Putzwut geäußert hat. Ich schüttle über mich selbst den Kopf, schalte das Licht in der Kammer aus und will wieder hinausgehen, als ich gegen Will stoße. Er lehnt im Türrahmen und beobachtet mich. Es ist dunkel, aber im Licht, das aus der Küche hereinfällt, kann

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