Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weil ich Layken liebe

Weil ich Layken liebe

Titel: Weil ich Layken liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Hoover
Vom Netzwerk:
Caulder an und sag ihm, dass er zu uns rüberkommen soll«, sage ich, als ich meinen kleinen Bruder am nächsten Morgen wecke. »Will muss heute früh los. Caulder kann sich hier fertig machen und ich fahre euch dann zur Schule.«
    Es ist Halloween, der große Tag. Kel rennt aufgeregt in die Küche und greift nach dem Telefon.
    Ich dusche und ziehe mich an, dann wecke ich meine Mutter, damit sie sich ihr Werk an den lebenden Modellen ansehen kann. Caulders und Kels strikter Anweisung folgend, bitte ich sie, die Augen zu schließen, und führe sie ins Wohnzimmer, wo die beiden zappelig warten.
    »Halt!«, ruft Caulder. »Was ist mit Will? Der muss uns doch auch sehen.«
    Ich ziehe schnell meine Stiefel an und stürze hinaus. Will fährt gerade aus der Ausfahrt, bleibt aber sofort stehen, als er mich winken sieht, und lässt die Scheibe herunter. Vielleicht hofft er ja, ich hätte ihm verziehen, aber da hat er sich geschnitten.
    »Für mich bist du immer noch ein Arschloch, aber dein Bruder möchte, dass du dir sein Kostüm anschaust. Kommst du kurz rein?«, sage ich kühl.
    Sobald Will da ist, stellen die Jungs sich nebeneinander und Mom darf endlich die Augen öffnen.
    Kel ist der rechte, Caulder der linke Lungenflügel. Die Kostüme sind aus in Lungenform geschnittenem, fleischfarbenem Schaumstoff zusammengenäht und haben jeweils Öffnungen für den Kopf, die Arme und die Beine. Die Bronchien mit ihren Verästelungen haben wir mit blauer Stofffarbedaraufgemalt; an einigen Stellen ist der Schaumstoff dunkel gefärbt, um totes Gewebe anzudeuten. Kel hat realistisch aussehende Tumore in unterschiedlichen Wachstumsstadien gebastelt, um die Verkleidung zu vervollkommnen. Es dauert eine Weile, bis Will reagiert.
    »Gott, ist das ekelhaft«, sagt er.
    »Absolut abstoßend!«, stimmt meine Mutter ihm zu.
    »Widerwärtig«, bestätige ich.
    Die Jungs grinsen zufrieden und schlagen sich ab. Nachdem wir Fotos gemacht haben, lade ich die beiden Lungenflügel in den Jeep und fahre sie zur Schule.
    Irgendwann im Lauf der zweiten Stunde vibriert mein Handy. Als ich es aus der Tasche ziehe und den Namen des Anrufers auf dem Display sehe, durchfährt es mich heiß. Will hat noch NIE angerufen. Falls er sich einbildet, ich würde mitten im Unterricht einen Entschuldigungsanruf von ihm entgegennehmen, ist er auf dem Holzweg. Ich drücke ihn weg und schiebe das Handy wieder in die Tasche zurück. Kurz darauf vibriert es noch einmal. Diesmal ist es eine SMS. Bitte ruf mich zurück, es ist dringend .
    Ich drehe mich zu Eddie um. »Er will, dass ich ihn anrufe, was soll ich tun?«, flüstere ich. Ich weiß nicht, warum ich sie frage, aber vielleicht hat sie ja einen tollen Tipp für mich, wie ich mich verhalten soll.
    »Musst du wissen«, sagt sie.
    Vielleicht auch nicht.
    Ich denke einen Moment lang nach, dann hebe ich die Hand und bitte Mr Hanson, kurz rausgehen zu dürfen. Sobaldich im Flur stehe, drücke ich auf Rückruf und warte mit klopfendem Herzen.
    »Hallo, Layken«, meldet Will sich mit angespannter Stimme. »Sorry, dass ich dich aus dem Unterricht reiße, aber ich konnte deine Mutter nicht erreichen. Kannst du bitte sofort zur Grundschule fahren? Das Sekretariat hat gerade angerufen, wir sollen die beiden Jungs abholen. Heute ist mein erster Tag in Detroit, ich kann hier nicht weg.«
    »Was ist denn passiert?«, frage ich erschrocken.
    »Ich weiß es nicht. Verletzt sind sie anscheinend nicht, aber mehr haben sie nicht gesagt. Nur dass wir sie sofort abholen sollen. Kannst du das übernehmen? Und ruf mich bitte zurück, wenn du mehr weißt.«
    Ich erkläre Mr Hanson, dass es sich um einen Notfall handelt, und bitte ihn darum, mir für den Rest des Tages eine Befreiung zu schreiben. Als Eddie sieht, wie aufgeregt ich bin, bietet sie mir an, mich zu begleiten.
    »Was ist denn los?«, fragt sie, sobald wir draußen sind.
    »Ich weiß es nicht. Irgendwas mit Kel und Caulder«, antworte ich nervös. »Ich soll sie von der Schule abholen.«
    »Na dann los. Worauf wartest du?«
    Vor der Grundschule suche ich nicht lange nach einem Parkplatz, sondern stelle den Wagen einfach am Straßenrand ab und renne ins Gebäude. Kel und Caulder sitzen im Flur vor dem Sekretariat.
    »Ist alles okay mit euch?«, frage ich atemlos, als ich bei ihnen bin. »Was ist denn passiert?«
    »Wissen wir auch nicht«, sagt Kel achselzuckend. »Die habenuns nur gesagt, dass wir hier warten sollen, bis unsere Eltern uns abholen.«
    »Sind Sie gekommen, um die

Weitere Kostenlose Bücher