Weine ruhig

geschickt habe.
    Wir besuchten auch andere Orte. So wollten wir zum Beispiel unbedingt zu dem Gefängnis zurückkehren, aus dem wir am Heiligen Abend 1944 geflohen waren. Tief bewegt standen wir auf dem Bürgersteig vor dem Kellerfenster, durch
    das wir in die Freiheit gekrochen waren. Wir maßen die Breite der Öffnung und wollten nicht glauben, dass wir durch dieses schmale Fenster hatten fliehen können.
    Als wir nach Michalovce kamen, waren wir sehr enttäuscht, keine Spuren des einstmals so blühenden jüdischen Lebens mehr zu finden. Die herrliche Synagoge war abgerissen worden. Wir gingen zum Krankenhaus, in dem ich mich damals hatte operieren lassen, aber wir gingen nicht hinein: Ich hatte nicht das Bedürfnis, es wieder zu betreten.
    Wieder in Israel, reichten wir bei Yad Vashem das Gesuch ein, Anna und Vincent Tokoly als »Gerechte unter den Völkern« zu würdigen. Unserer Eingabe wurde stattgegeben. Ihre Tochter Ela nahm stellvertretend für sie die Urkunde in Empfang, in einer würdevollen Feierstunde in der israelischen Botschaft in Bratislava.
    Danksagung
    Ich möchte meine dankbare Liebe zu meinem aufopfernden Mann Avigdor zum Ausdruck bringen, der meine Bastion der Stärke und Unterstützung war, wenn mir beim Schreiben dieser Erinnerungen der Mut schwand und ich drauf und dran war aufzugeben. Ich danke ihm auch für seine praktischen Ratschläge, wann immer ich unsicher war.
    Danken möchte ich meiner Enkelin Omer, die mich drängte, meine Geschichte zu erzählen, und mich überredete, dieses Buch zu schreiben.
    Ich danke Dr. Gila Fatran, die aus meiner Heimatstadt stammt und sich bereit erklärte, das Manuskript zu lesen und Ungenauigkeiten hinsichtlich der historischen Ereignisse zu korrigieren.
    Und mein Dank geht an das Team von Yad Vashem, das dieses Buchprojekt bis zur Drucklegung betreut hat.