feiner Nebel, kleine rote Spritzer verteilt, die farblich einen interessanten Kontrast zum Autolack bildeten. Meine Hände begannen zu zittern.
Ein paar Meter vom Wagen entfernt lag ein Körper im Gras eines gepflegten Vorgartens. Die Gliedmaßen waren seltsam verdreht und das Gesicht zeigte nach unten. Ich unterdrückte den Impuls hinüberzugehen und einen letzten Blick auf sie zu werfen, denn ich befürchtete, dass ich dann vielleicht doch ein schlechtes Gewissen bekommen könnte. Außerdem wollte ich Gaja so in Erinnerung behalten wie sie gewesen war. Ich wollte kein Mitleid empfinden, sondern mich nur daran erinnern, was sie meinem Herzen angetan hatte.
Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen begab ich mich wieder in den Wagen und startete den Motor. In diesem Augenblick wurde die Tür des Hauses aufgerissen, in dessen Vorgarten Gajas verdrehter Körper lag. Instinktiv duckte ich mich hinter das Lenkrad und drückte das Gaspedal nach unten.
Ich erhaschte nicht mehr als einen flüchtigen Blick auf ein kleines Mädchen mit langem Haar und leuchtend grünen Augen. Ich raste davon und war mir sicher, dass sie mich nicht gesehen hatte; zumindest nicht genug von mir, um mich identifizieren zu können. Außerdem war sie nur ein Kind und niemand würde einem Kind glauben. Zumindest nicht hier, nicht in meiner Stadt.
Ich parkte das Auto ein paar Straßen weiter und stieg aus. Als ich die Tür schloss, entdeckte ich auf der Rückbank einen übergroßen Stoffpinguin, der mich mit freundlichen Augen anblickte. Ich winkte ihm fröhlich zu und machte mich dann auf den Weg nach Hause. Ohne es zu merken, pfiff ich dabei eine kleine Melodie vor mich her. Kennst Du das, wenn man ein Lied mit einer schönen Erinnerung verknüpft und man es deshalb niemals vergisst? Ich sage Dir, das hier ist so ein Lied, dass ich wohl nie vergessen werde und auch nie vergessen will:
Häng das Fähnlein in den Wind
halt die Karte in der Hand
das versteht doch jedes Kind
gerät außer Rand und Band
jetzt geht’s rein in die Natur
dort entdecken wir Leben pur
Und? Kommt Dir das Lied bekannt vor? Ach komm schon, Du musst jetzt nicht schockiert sein. Du wusstest doch, worauf Du Dich einlässt. Was willst Du jetzt von mir hören? - Das es mir leid tut? Das tut es nicht. Ich kann nun mal nicht aus meiner Haut. Und wenn Du hier drin stecken würdest, dann ginge es Dir mit Sicherheit ganz genauso! Genau wie ich es gesagt habe. Und wenn Du Dich weigerst, dass zu akzeptieren, dann stell Dir doch mal die Frage, warum Du eigentlich überhaupt noch hier bist.
Nachwort
Zunächst einmal möchte ich an dieser Stelle meinem Mäusebeinchen danken, ohne das mein Leben vollkommen sinnfrei wäre. Danke auch an D., A. & A. und J. für ihre Hilfe und Unterstützung bei diesem Projekt.
Weiterhin möchte ich mitteilen, dass ich mich über Feedback per Mail an
[email protected] genauso freue wie über Bewertungen meines Werkes. Wer mich hier unterstützen möchte, soll das gern tun und kann sich meines Dankes sicher sein!
Zuletzt möchte ich noch sagen, dass ich mit vorliegendem Text bereits kurzzeitig bei einer literarischen Agentur unter Vertrag stand. Diese Zusammenarbeit habe ich jedoch aufgrund einiger Unstimmigkeiten aufgelöst und mich anschließend dazu entschlossen meinen Text selbst zu veröffentlichen. Dies garantiert nicht nur eine größere inhaltliche Freiheit, sondern auch einen niedrigeren Preis für den Leser.
Sollten Sie sich für mich und meine Projekte interessieren, freue ich mich über eine Weiterempfehlung oder auch Post von Ihnen.
Bis dahin danke ich Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und ihre Mühe und verbleibe mit besten Grüßen,
Harper Ames
[email protected]