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Weiß wie der Tod

Weiß wie der Tod

Titel: Weiß wie der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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gekommen bin?«
    »Ja, so etwas in der Art.«
    »Luansi, das kann uns den Kopf kosten.«
    »Na, komm. Hortensia hat dich ins Team geholt, weil du der Beste warst. Hat sich daran etwas geändert?«
    »Ich kann es noch mit jedem aufnehmen, wenn du das meinst.«
    »Haben wir eine Chance, die Aktion durchzuführen, ohne dass jemand Wind davon bekommt?«
    Naumov ließ sich mit der Antwort Zeit.
    »Ich denke, das lässt sich machen. Ein chirurgischer Eingriff wie in der guten alten Zeit. Schnell rein, schnell raus.«

31
    Falk Gudman saß vor seinem Rechner und klickte sich durch die Vermisstenanzeigen, die ihm Alexej Naumov geschickt hatte. Sie waren das Ergebnis eines Vergleichs der Faxe, die die Weiße Lilie an die Polizei geschickt hatte, und der Einträge in der Vermisstendatei. Diese Personen galten laut der Weißen Lilie in anderen europäischen Ländern als vermisst. Ihre Angehörigen hatten in ihrer Verzweiflung die Suchbitten auf Deutschland ausgeweitet.
    Es waren sechs junge Frauen, die im Alter von Johanna waren und seit Februar als verschwunden galten.
    »Was soll ich damit anfangen?«, rief Gudman über den Tisch Luansi Benguela zu.
    »Überprüfen«, antwortete er, »was denkst du denn?«
    »Und wie soll ich an Vergleichsmaterial kommen? Die Vermissten stammen aus nicht weniger als vier verschiedenen Ländern.«
    »Anfordern.«
    »Luansi, das ist bodenlos und dauert Wochen, bis ich was bekomme.«
    »Hast du eine bessere Idee?«
    »Nein.«
    »Also, dann mach dich ran. Ruf am besten die Geschäftsführerin der Weißen Lilie an. Ich wette, dass sie erfreut sein wird, alles Notwendige zu organisieren.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Ich hab sie kennengelernt.«
    »Glaubst du, die hat DNA-Proben der Vermissten in ihrem Kühlschrank?«
    »Zuzutrauen ist es ihr.«
    Widerwillig griff Gudman zum Telefon und tippte die Nummer ein. »Verschwendete Zeit«, murmelte er.
    Die Tür ging auf. Herein kamen Michaelis, Naima und Levy.
    »Ich hätte dir das Befragungsprotokoll ohnehin geschickt«, sagte Michaelis im Gehen.
    Levy zeigte sich ungeduldig. »So lange wollte ich aber nicht warten. Wenn ich eine Information brauche, dann sofort.«
    Benguela, Gudman und Naima nahmen erstaunt seinen Eifer zur Kenntnis. Gudman konnte sich einen sarkastischen Kommentar nicht verkneifen. »Hast du mit den Fingern in der Steckdose geschlafen, oder bist du auf Droge? So viel Einsatz so früh am Abend.«
    »Ja, ganz im Unterschied zu dir«, entgegnete Levy.
    Gudman setzte zur Gegenrede an, aber er hatte jetzt Greta Harmstorf in der Leitung.
    »Du kannst dir die Befragung mit Marion Landau gleich hier anhören«, sagte Michaelis. »Setz dich.«
    Levy nahm vor der Bandmaschine Platz und setzte den Kopfhörer auf. »Ich wette, es gab ein paar interessante Details aus dem Leben ihres Mannes.«
    »Mach dich auf was gefasst«, pflichtete Naima ihm bei. »Bonnie und Clyde auf Deutsch.«
    Levy startete das Band und konzentrierte sich auf das aufgezeichnete Gespräch.
    »Was gibt es Neues?«, wollte Michaelis von ihren Mitarbeitern wissen.
    Luansi Benguela begann. »Ich habe mir die Fälle von Gruppengewalt gegen einzelne Personen in den letzten Jahren vorgenommen, bei denen ein Stock als Tatwaffe zum Einsatz gekommen war. Einer von ihnen sticht heraus. Es handelt sich um den Tod eines fünfzehnjährigen Schülers aus der Nähe von Schwerin, der von vier seiner Klassenkameraden über Tage hinweg gefoltert und schließlich getötet wurde. Der Fall hat deutschlandweit für Aufsehen gesorgt, weil niemand fassen konnte, dass diese Kinder zu so viel Brutalität und Hass fähig waren.«
    »Ja, ich erinnere mich«, sagte Michaelis. »Irgendwelche Parallelen zu unseren Fällen?«
    »Wie gesagt, ein Stock kam zum Einsatz, ähnlich dem unseren. Einer der Schüler hatte ihn vom Großvater, der früher Lehrer war und ihn im Unterricht als Strafmaßnahme verwendete. Ich habe mit der Polizeiinspektion vor Ort und der Rektorin der Schule Kontakt aufgenommen. Sie wollen mir die Unterlagen schicken.«
    »Versprichst du dir etwas davon?«, fragte Naima. »Das ist ein paar Jahre her, und es handelte sich um Jugendliche. Ich glaube nicht, dass wir es mit dem gleichen Tätertypus zu tun haben.«
    »Das habe ich mir auch gedacht, bis ich auf einen anderen Fall gestoßen bin, der sich zuvor in Bayern abgespielt hatte. Dort hatte eine Gruppe Jugendlicher einen Obdachlosen lebensgefährlich verletzt. Das Perfide an der Sache war, dass sie den Vorgang auf Handy festgehalten

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