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Ich brauche dein Lachen

Ich brauche dein Lachen

Titel: Ich brauche dein Lachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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1. KAPITEL
    Rio Lombardi hörte, wie die Tür zum Apartment geöffnet wurde, und sprang überrascht auf. Christabel war da!
    Gekicher, Geflüster drangen vom Flur herein, und er runzelte die Stirn. Offensichtlich hatte seine Verlobte eine Freundin im Schlepptau. Das war das Problem mit Überraschungen: Man konnte nie sicher sein, ob sie einem glückten. Er hätte Christabel vorwarnen sollen, dass er möglicherweise einen Tag früher in London zurück wäre. Jetzt gab er seinen Traum auf, Christabel schnurstracks ins Bett zu tragen und leidenschaftlich zu lieben. Stattdessen durchquerte er das geräumige Wohnzimmer, um sich bemerkbar zu machen.
    Aber der Flur war schon leer. Ein Paar hochhackige türkisfarbene Schuhe und ein Paar mit Glitzersteinen besetzte schwarze Seidenpantoffel lagen verlassen auf dem Teppich. Während Rio den Flur entlang zum Schlafzimmer ging, kam ihm der unangenehme Verdacht, seine Verlobte könnte wieder einmal nicht ganz nüchtern sein und er eine traute Zweisamkeit stören. Er hatte beabsichtigt, an die Tür zu klopfen. Die aber stand sperrangelweit offen, und der Anblick, der sich ihm bot, war so schockierend, so total unglaublich, dass er regelrecht erstarrte.
    Christabel, halb entkleidet, küsste … eine Frau, die ebenfalls halb ausgezogen war. Wie angewurzelt stand Rio auf der Türschwelle und weigerte sich wahrzuhaben, was er mit eigenen Augen sah. Die beiden sind betrunken, sie albern herum, sagte er sich dann. Vielleicht haben sie gemerkt, dass ich in der Wohnung bin, und spielen mir jetzt einen dummen, geschmacklosen Streich. Aber sie hielten sich eng umschlungen, Brust an Brust, Hüfte an Hüfte, Christabels seidiges blondes Haar in wildem Durcheinander mit den dunklen Locken der Brünetten, während sie sich mit der unverkennbaren Begierde Liebender berührten. Diese Beobachtung widerte ihn an und machte ihn körperlich krank. Christabel, seine Frau, seine Geliebte, seine zukünftige Braut …
    Christabel zog sich zurück mit einem heiseren, aufreizenden Lachen, das sagenhaft schöne Gesicht gerötet vor Erregung, und erst dann bemerkten die beiden Frauen, dass sie einen Zuschauer hatten. Rio erkannte die Brünette als eine von Christabels Freundinnen: Tammy oder so ähnlich, ebenfalls Mannequin und ebenfalls die Frau eines Mannes.
    Für den Bruchteil einer Sekunde rührte sich keiner, und keiner sagte ein Wort. Entgeistert starrten Christabel und Tammy ihn an. Dann stöhnte die Brünette entsetzt auf und flüchtete sich in das angrenzende Bad, wobei sie die Tür geräuschvoll zuschlug und hinter sich verriegelte.
    „Du lieber Himmel … hast du mich erschreckt …“, brachte Christabel stockend hervor. Hektisch zog sie ihr Kleid hoch, um ihre nackten Brüste zu bedecken. Ihr Gesicht war jetzt weiß und starr wie Marmor, ihre wunderschönen grünen Augen funkelten vor Angst und Besorgnis. „Bitte … versteh nicht falsch, was du gerade gesehen hast, Rio …“
    „Falsch verstehen?“ Der anfängliche Schock und die Fassungslosigkeit wichen blanker Wut.
    „Wir haben doch nur ein bisschen herumgespielt. Jetzt sei nicht sauer deswegen …“, bat sie eindringlich, wobei sie näher kam und mit ihren manikürten Händen eine bittende Geste machte.
    Rio konnte den Blick nicht von ihr wenden. Christabel Kent, das weltberühmte Supermodel und der Liebling der Medien, die seinen Verlobungsring trug, deren nordische Schönheit und endlos langen Beine in der Modewelt zur Legende geworden waren. Die Frau mit dem perfekten Gesicht und dem perfekten Körper.
    „Okay … dann sollst du die ganze Wahrheit hören“, fuhr Christabel eifrig fort. „Da ich dich schrecklich vermisst habe und hin und wieder die Abwechslung liebe …“
    „Die Abwechslung? Das sagst du, als wäre nichts dabei …“
    „Ist es auch nicht … es ist nur Sex !“, fiel seine Verlobte ihm ins Wort und griff nach seinen kräftigen Händen, die er, eisern um Selbstbeherrschung bemüht, zu Fäusten geballt hatte. „Nichts, worüber du dir Sorgen machen oder auch nur nachdenken müsstest. Denn wenn du es nicht willst, wird es nie wieder geschehen, das schwöre ich dir!“
    Rio entzog sich ihrer Reichweite. Er hatte immer noch nur ein Bild vor Augen: Christabel halb nackt und erregt in den Armen einer Frau. Nur Sex? Er fühlte sich hintergangen. Er war fassungslos. Und er kam sich ausgesprochen dumm vor.
    „Na schön … du bist schockiert und wütend, das verstehe ich, und es tut mir wirklich leid!“ Christabel

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