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Weiß wie der Tod

Weiß wie der Tod

Titel: Weiß wie der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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keine Zugangsdaten gefunden. Er kann die Website nur besucht haben.«
    »Was ist Spaceweb?«, fragte Michaelis.
    »Eine Datenbank, die persönliche Profile ihrer User enthält«, erklärte Alexej. »Eines der größten Netzwerke im Internet mittlerweile. Man kann dort Gleichgesinnte finden, neue Bekanntschaften knüpfen oder die Verwandtschaft grüßen.«
    »Und das ist dir nicht aufgefallen?«, warf Levy ihm vor.
    »Was soll daran ungewöhnlich sein? Irgendein Pop-up oder ein Link von einer x-beliebigen Website führt dich dorthin, ob du das willst oder nicht.«
    In Levy brodelte es. »Landau war auf Spaceweb, verdammt. Dort lernen sich Leute kennen.«
    Michaelis schritt ein. »Beruhige dich. Alexej hat alle Hände voll zu tun. Kann sein, dass er etwas übersehen hat.«
    »Aber nicht das. Daher können sich Mandrak, Landau und der Täter kennen. Das liegt doch auf der Hand.«
    Was war plötzlich in ihn gefahren?, fragte sich Levy. Er spürte Wut. Woher kam dieses Gefühl so plötzlich? Sein Verstand sagte ihm, mäßige dich, aber sein Blut kochte. Er spürte Hitze in sich aufsteigen.
    »Geht es dir nicht gut?«, fragte Michaelis.
    »Doch«, wehrte er ab, ohne die Worte an sich heranzulassen. »So gut, wie es nur gehen kann.«
    Er stand auf und verließ den Raum. Draußen auf dem Gang atmete er tief ein und versuchte seinen Kreislauf wieder in den Griff zu bekommen. Es half nichts. Sein Herz schien ihm davonzugaloppieren.
    Was war los?, hallte es durch seinen Kopf. Er hatte noch nicht mal die Zeit, die Frage zu beantworten. Die Gedanken überschlugen sich, schossen quer und liefen zerhackt wie in einem Musikvideo ab.
    Verdammt, das Crystal machte mit ihm, was es wollte.

37
    Levy klatschte sich eine Handvoll Wasser ins Gesicht. Die Neonbeleuchtung auf der Toilette tauchte ihn in ein fahles Licht. Seine Augen hatten jeden Glanz verloren, und er fühlte sich leer und verbraucht. Die Hitze, die ihn zuvor überfallen hatte, war der Kälte gewichen. Die Wassertropfen stachen wie Nadeln auf der Haut. Er wischte sie mit einem Papierhandtuch weg, wie ein Eiskratzer auf gefrorenem Glas.
    Wie lange hatte er nicht mehr geschlafen? Die Frage rauschte, einer Flipperkugel gleich, durch seinen Schädel. Kling. Tock. Kling. Nirgends fand sie Ruhe. Von einer Bande zur nächsten getrieben, schien sie lauter statt leiser zu werden. Das Zählwerk schnatterte die Punkte nach oben.
    Er stützte sich mit beiden Händen auf das Waschbecken. Sein Herzschlag hatte sich beruhigt. Nun glaubte er ihn gar nicht mehr zu spüren. Die Augenlider wurden schwer. Er könnte auf der Stelle ins Bett fallen, ohne den Aufprall zu spüren. Die Systeme schalteten auf Notbetrieb.
    »Alles okay?«, fragte Alexej Naumov. Er schaute zur Tür herein.
    Levy blickte zur Seite und nickte. »Bin gleich wieder so weit.«
    »Was ist los mit dir?«
    »Nichts, ich brauch nur noch ’ne Minute.«
    »Du bist auf Droge, nicht wahr?«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Ich bin nicht blind und keinesfalls unschuldig. Ich tippe mal auf Speed.«
    Levy lächelte ihn müde an. »Du bist ein schlaues Kerlchen.«
    »’ne Kippe?«
    Alexej hielt ihm eine Schachtel hin.
    »Nein, danke.«
    »Nimm schon. Das hilft, glaub mir.«
    Levy zog eine. Das Knistern der Flamme an der Zigarettenspitze vermittelte ihm eine Illusion von Wärme und Entspannung. »Wissen die anderen davon?«
    »Ich denke nicht. Sie glauben, du hast wieder zu viel gesoffen.«
    Ein zähes Grinsen mühte sich über Levys Lippen. »So leicht kann man sich täuschen. Aber dir scheine ich nichts vormachen zu können.« Er nahm einen Zug. »Tut mir leid wegen vorhin. Ich habe es nicht so gemeint.«
    »Du musst dich nicht entschuldigen. Ich weiß, wie du dich fühlst.«
    Levy blickte auf. »Tust du das?«
    »Wenn es um die Droge geht, ja. Ansonsten weiß ich nicht, welcher Teufel dich reitet.«
    »Das wüsste ich auch gern. Verdammt, ich fühl mich wie ausgekotzt.«
    »Ein paar Wochen Schlaf könnten helfen.«
    »So viel Zeit habe ich nicht.«
    »Die Entscheidung triffst nicht du. Wenn du so lange wach bist, wie ich vermute, dann kommt der Hammer bald. Ist das Zeug, das du dir reinziehst, wenigstens sauber?«
    »Ich hoffe es.«
    »Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, dann frag das nächste Mal mich. Meine Quelle hat ’nen akademischen Grad von der Uni in Sankt Petersburg. Feinste russische Qualität. Versprochen?«
    Levy nickte und schnippte die Kippe in die Toilette. »Lass uns gehen, bevor die anderen auch noch ’ne

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