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Weiß wie der Tod

Weiß wie der Tod

Titel: Weiß wie der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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Bestellung aufgeben.«
    Als sie in den Einsatzraum kamen, gab er ihnen keine Chance, dumme Fragen zu stellen. Er sammelte alle Kraft und legte gleich los. »Ich schlage vor, dass wir Spaceweb auf ein Konto hin überprüfen, das Landau angelegt haben könnte.«
    »Was versprichst du dir davon?«, fragte Michaelis.
    »Mit wem er in Kontakt stand, ob er bestimmte Vorlieben geäußert hat oder einfach nur, um zu sehen, ob die Spur was bringt.«
    Michaelis wandte sich an Alexej. »Kriegen wir das hin?«
    »Freiwillig werden sie keine Informationen herausrücken. Da brauchen wir einen richterlichen Beschluss. Davon abgesehen: Die Dateien von Spaceweb liegen nicht auf einem deutschen Server, sondern in Amerika.«
    »Gut, dann stell ich einen Antrag bei der Staatsanwaltschaft, und die soll es dann an die Kollegen in Amerika weiterleiten.«
    Benguela winkte ab. »Das führt doch zu nichts. Wir müssen uns langsam mal überlegen, ob wir an unserer Ermittlungsarbeit etwas ändern. Wenn du jedes Mal einen Staatsanwalt und Richter fragen willst, bevor du eine Information überprüfst, dann wachsen uns Bärte. Wir hinken nicht nur der Zeit, sondern auch der Technik hinterher.«
    »Was ist eigentlich in dich gefahren?«, konterte Michaelis. »Du kannst doch nicht alle Vorschriften und Gesetze über den Haufen werfen, um einem unbestätigten Verdacht nachzugehen.«
    »Ich will ja auch nicht gleich das Grundgesetz aus den Angeln heben.«
    »Das tust du aber. Es gibt ein Recht auf Schutz der Privatsphäre. Oder möchtest du, dass ein Kollege mir nichts, dir nichts in deinem Briefkasten herumschnüffelt?«
    »Also«, ging Gudman dazwischen, »was machen wir?«
    »Es geht alles seinen korrekten Weg«, sagte Michaelis.
    »Schieb gleich die Überprüfung Polykarps hinterher«, fügte Levy hinzu. »Anhand seiner biometrischen Daten können wir einen Abgleich mit den eingespeicherten Bildern der Nutzer machen.« Er blickte zu Naumov. »Das geht doch?«
    Naumov bestätigte. »Ja, wenn das Gesicht von vorn aufgenommen ist, dann sollte das kein Problem sein. Außerdem gibt es da noch einen anderen Weg.«
    »Lass hören.«
    »Es gab da mal einen Fall in den USA, bei dem ein ehemaliger Hacker das Gleiche gemacht hat. Er hatte ein kleines Programm geschrieben, mit dem es möglich war, alle Profile auf MySpace zu scannen. Als Ergebnis hat er nahezu die komplette Datenbank rübergezogen.«
    »War das legal?«, fragte Michaelis.
    »Damals schon, da er mit dem FBI zusammengearbeitet hat. In unserem Fall muss ja niemand davon wissen. Wir können das direkt hier am Rechner machen, ohne irgendwo einzubrechen oder einen Richter um Erlaubnis zu bitten. Dabei werden die Datensätze einfach vom Bildschirm gelesen und in einer neuen Datenbank abgelegt.«
    »Ich weiß nicht …«
    »Ich kann das nach Feierabend machen. Kein Problem. Weder für dich noch für uns.«
    Michaelis wog das Risiko ab. »Was du in deiner Freizeit machst, liegt außerhalb meiner Befugnisse. Aber nicht hier, von deinem Rechner aus.«
    Die Erleichterung war Benguela anzusehen. »Na also.«
    Das Telefon klingelte. Falk nahm das Gespräch entgegen. Er hörte stumm die erhoffte Nachricht. Dann legte er auf.
    »Wir haben Johanna identifiziert. Sie heißt Jette Friis und stammt aus Dänemark.«

38
    Das habe ich nicht verdient. So zu sterben. Ich war dabei, ein Haus zu bauen. «
    » Ums Verdienen geht es hier nicht. «
    Dann schoss er ihm den Kopf weg.
    Stephan drückte die Pausetaste auf der Fernbedienung. »Das ist mein Lieblingszitat«, sagte er, spulte zurück und startete die Sequenz erneut.
    »Ums Verdienen geht es hier nicht«, wiederholte er synchron mit Clint Eastwood in Erbarmungslos. »Hey, was meinst du?«
    Jenny saß auf der anderen Seite der Couch – nackt, geschunden und erschöpft.
    »Gib mir was zu essen«, sagte sie. »Bitte …«
    »Ums Verdienen geht es hier nicht. Ich habe lange nachgedacht, wieso Clint das sagt, genau das sagen muss. Es gibt keine andere Antwort als diese. Verstehst du? Little Bill hat es nicht einfach nur verdient zu sterben, er musste sterben. Am Ende seiner selbstgerechten Überheblichkeit stand der Tod. Zwangsläufig. Das ist weit mehr als nur Vergeltung oder Gerechtigkeit, es ist … logisch.
    Und dass ihn nur Clint killen kann, killen muss, ist genauso logisch. Er, der ehemalige Revolverheld und Auftragskiller, der sein Leben auf den Tod gebaut hat und glaubt, dass die Liebe zu seiner Frau und seinen Kindern ihn retten kann, scheitert. Muss

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